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Schock

Titel: Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hunter Evan
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einmal …«
    »Aber erst, wenn der Kopf zu sehen ist. Oh, wie widerlich!«
    »Ein völlig natürlicher Vorgang, Grace. Frauen machen das alle Tage durch.«
    »Ach, sei still!«
    »Ich versuche doch nur …«
    »Ich weiß, ich weiß. Entschuldige.« Dann war sie lange still und sagte schließlich: »Damit ist Paris wohl auch erledigt, oder?«
    »Nicht unbedingt. Wir könnten …«
    »Sicher, wir könnten das Kind um die halbe Welt schleppen. Dabei wissen wir nicht einmal, ob das Wasser dort trinkbar ist.«
    »Ich bin sicher, das Wasser in Paris …«
    »Und dann die Impfungen. Kann man ein neugeborenes Kind überhaupt nach Europa mitnehmen?«
    »Bis es geboren wird, haben wir noch neun Monate Zeit.«
    »Acht.«
    »Also gut, acht.«
    »Oder, genau genommen, sieben Monate und ungefähr zehn Tage.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin zweiundzwanzig Jahre alt und werde in sieben Monaten und zehn Tagen ein Kind haben. Himmel, das ist schon etwas, nicht wahr?«
    »Manche Frauen haben noch früher Kinder.«
    »Sicher, manche Frauen sind auch blöde genug dazu. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Bei Gott, ich weiß wirklich nicht, wie das gekommen ist. Ob wir Margaret Sanger belangen könnten?«
    Er lachte und sagte: »Ich glaube nicht.«
    »Ich finde, wenn sie schon so ein verdammtes Präparat auf den Markt bringen, sollte man doch auch meinen, daß es wirkt.«
    »Daß es hundertprozentig wirkt, erwartet kein Mensch.«
    »Natürlich nicht. Also sind wir dran. Weißt du, was sie zu mir gesagt hat?«
    »Wer, Grace?«
    »Die Frau in der Klinik. Als ich hinging und den Froschtest machen ließ. Sie lassen es einen dort einsetzen, weißt du, um zu sehen, ob man es richtig macht. Oh, ist das ekelhaft. Als sie sah, daß ich es richtig machte, sagte sie: ›Sind Sie sicher, daß Sie es nicht im Schrank gelassen haben?‹«
    »Und was hast du ihr gesagt?«
    »Ich habe gesagt: ›Natürlich habe ich es im Schrank gelassen. Da lieben wir uns nämlich – im Schrank.‹« Buddwing lachte. »Lach nicht«, sagte sie. »So komisch ist es nicht.«
    »Grace«, sagte er, »im Grunde hätte ich nichts dagegen, ein Kind zu haben.«
    Sie antwortete ihm nicht.
    »Zum Teufel«, sagte er, »schließlich sind wir jung.«
    Sie sagte noch immer nichts.
    »Wir hätten einem Kind eine Menge zu bieten.«
    »Was denn etwa?«
    »Intelligenz, Schönheit …« Er zuckte die Achseln und lächelte.
    »Würdest du mir einen Gefallen tun?«
    »Aber natürlich, womit?«
    »Versuch nicht, komisch zu werden.«
    »Entschuldige.«
    »Weißt du, wann es passiert sein muß?« fragte sie.
    »Nein. Wann?«
    »In der Nacht, als wir bei L.J. in Boston gewesen waren.«
    »Glaubst du?«
    »Vielleicht. Wann war das noch? Irgendwann im August? Gleich, nachdem du die Stelle bekommen hattest – wann war das?«
    »Das war im August.«
    »Um die Zeit muß es passiert sein.«
    »Vielleicht.«
    »Aber schön war es. Die Nacht, meine ich.«
    »Ja.«
    »Du, ich habe Angst. Wirklich.«
    »Das brauchst du nicht.«
    »Du wolltest die Stelle doch eigentlich nicht behalten. Sie sollte ein Notbehelf sein. Ich will nicht, daß du an etwas gebunden bist, das …«
    »Mach dir keine Sorgen um mich.«
    »Doch, ich muß mir Sorgen machen. Du und ich, das ist doch dasselbe, wusstest du das nicht?«
    »Nein, Grace«, sagte er leise, »das wußte ich nicht.«
    »Himmel, sei doch nicht so ein Hampelmann. Ich überlege mir den ganzen verdammten Tag, was ich dir sagen soll, was ich anziehen soll, um dir zu gefallen, wie ich dich zum Lachen bringen soll, was ich dir zu essen machen soll und – ach, zum Teufel damit!«
    »Das wußte ich nicht«, sagt er noch einmal leise.
    »Ich will einfach nicht, daß du angekettet bist; jedenfalls nicht auf diese Art.«
    »Aber ich sagte dir doch, Grace – ich wünsche mir das Kind.«
    »Ich möchte nicht, daß wir so werden wie alle anderen Schlampen auch, die mit dicken Bäuchen voller Kinder in schäbigen geblümten Kleiderschürzen herumlaufen. Wirklich, davor habe ich Angst. Ich will nicht, daß du Tag für Tag irgendeiner stumpfsinnigen Arbeit nachgehst. Daß du sie hasst und mich hasst und das Kind hasst und dabei ein krummer alter Mann mit ausgebeulten Hosen wirst.«
    »Glaubst du, daß ein Kind viel verändert?«
    »Ich fühle mich schon jetzt verändert. Ich fühle mich dick. Oh, ich könnte mich übergeben.«
    »Du siehst aber nicht dick aus.«
    »Ich übergebe mich tatsächlich«, sagte sie und lächelte.
    »Wer macht denn jetzt hier

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