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Schock

Titel: Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hunter Evan
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Taxifahrer, »Sie können sich meine Nummer notieren, so oft Sie wollen. Ich habe Sie lediglich darauf aufmerksam gemacht, daß es eine Überlandfahrt ist, wenn wir nach Oyster Bay fahren.«
    »Vorerst fahren wir nicht nach Oyster Bay«, sagte sie. »Wir müssen noch mehr mitbringen.« Sie wandte sich wieder an Buddwing. »Nun, wie steht es?«
    »Soll das ein Witz sein?« fragte er.
    »Hört es sich an wie ein Witz? Sie sind der erste Mann in blauem Anzug, der mir begegnet. Ist Blau etwa nicht mehr Mode?«
    »Nicht, daß ich wüsste.«
    »Ich wüsste auch nicht. Los nun, wie steht's? Wenn ich schon einen Mann zu dieser Party mitschleppen muß, kann er von mir aus sogar gut aussehen.«
    »Gott, Sie schmeicheln mir, aber …«
    »Was haben Sie da in den Tüten? Ihr Frühstück?«
    Buddwing lächelte. »Whisky«, sagte er.
    »Ah, gut – Sie sind der Richtige.« Sie riß die Wagentür auf. »Steigen Sie ein. Kein Wort mehr! Steigen Sie ein.«
    Immer noch lächelnd, schüttelte Buddwing den Kopf. »Nein«, sagte er. »Tut mir leid. Ich muß woanders hin.«
    »Ich bringe Sie auf den Weg«, sagte die Blonde.
    »Über Oyster Bay?«
    »Warum nicht? Oyster Bay ist ausgesprochen hübsch.«
    »Also, meine Dame, wohin wollen Sie?« fragte der Taxifahrer ungeduldig.
    »Halten Sie die Luft an, Mann, ich muß erst auf meine Liste sehen. Wo zum Teufel habe ich sie nur? Ach, richtig«, sagte sie, griff in ihren Ausschnitt und zog ein verknülltes Blatt Papier zwischen ihren Brüsten hervor. »Können Sie hier hinten Licht machen?« fragte sie. Der Fahrer seufzte und schaltete die Innenbeleuchtung ein. Die Frau versuchte, die Liste zu entziffern, und sagte dann: »Ohne meine Brille bin ich blind wie eine Fledermaus.« Sie streckte Buddwing das Blatt entgegen. »Können Sie das lesen? Das Chanel braucht Sie nicht zu stören, das ist durch Osmose darin.«
    Buddwing nahm das parfumduftende Papier und überflog die Zeilen – eine maschinengeschriebene Liste unterschiedlichster Gegenstände.
    »Sie sollten tatsächlich einen hochgewachsenen Mann im blauen Anzug mitbringen«, sagte er.
    »Was hatten Sie denn gedacht? Daß ich Sie auf eine derart blöde Art anspreche?«
    »Nein, nur …«
    »Warum dann so fassungslos? Haben Sie eine Zigarette?«
    »Tut mir leid, ich habe keine mehr.«
    »Fahrer, haben Sie eine Zigarette?«
    »Hören Sie, meine Dame, haben Sie sich nun endlich entschlossen, wohin Sie fahren wollen?«
    »Nein, ich habe mich noch nicht entschlossen. Ich habe Sie gefragt, ob Sie eine Zigarette haben?«
    »Meine Dame, ich bin Taxifahrer und kein Lohndiener.«
    »Wie ist seine Nummer?« fragte sie, zu Buddwing gewandt. »Ich kann sie von hier aus nicht lesen.«
    »Die Nummer ist 704.163«, sagte der Fahrer. »Ich heiße Frederic Calabresi, und dies ist ein Gelbes Taxi. Genügt Ihnen das?«
    »Ich will nicht mit Ihnen fahren«, sagte die Frau. Sie riß die Wagentür auf und stieg langbeinig aus. Auf dem Gehsteig stolperte sie, stützte sich auf Buddwings Arm und sagte: »Bezahlen Sie ihn.«
    »Ich?« fragte Buddwing.
    »Ja, Sie. Ich habe nur eine Hundertdollarnote und will sie nicht anbrechen. Nun bezahlen Sie ihn schon, um Gottes willen.«
    Der Fahrer schaltete sein Frei-Zeichen ein, lehnte sich aus dem Fenster und sagte: »Das macht zwei Dollar und fünfundzwanzig Cents.«
    Buddwing griff seufzend in die Tasche.
    »Wenn Sie ihm auch nur einen Penny Trinkgeld geben, schlage ich Ihnen den Schädel ein«, sagte die Frau.
    Er bezahlte den Fahrpreis und gab dem Fahrer fünfzig Cents Trinkgeld. Dann drehte er sich wieder zu der Frau um. »Haben Sie ihm Trinkgeld gegeben?« fragte sie.
    »Nein«, sagte Buddwing.
    »Die ist schwer besoffen, Mister«, sagte der Fahrer. »Passen Sie lieber auf.« Dann ließ er den Wagen anrollen.
    »Was hat er gesagt? Wie war seine Nummer?«
    »Ich habe sie nicht behalten«, sagte Buddwing.
    »Ich auch nicht. Haben Sie die Liste noch?«
    »Ja.«
    »Helfen Sie mir, das andere Zeug aufzutreiben?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Bleiben Sie ruhig in der Nähe«, sagte die Blonde. »Immerhin haben Sie für mich schon Geld investiert.« Sie lächelte. »Sie haben dem Mistkerl doch ein Trinkgeld gegeben, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Hat er nicht verdient.«
    »Nun, sehr nett waren Sie nicht zu ihm«, sagte Buddwing.
    »So eine Fahrt hatte er in seinem Leben noch nicht«, erwiderte sie. »Er hätte mir ein Trinkgeld geben können.« Sie hielt inne und musterte Buddwing mit einem verschwommenen Blick. »Wie

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