Schockgefroren
eine Einheit.
Das Sofa hat mich. Es hat mich und wird mich nie wieder loslassen.
Immer wieder küsst mich der Mann
auf den Mund. Er hat mir die Kleider herabgerissen, doch ich spüre die Kälte im Wohnwagen nicht. Ich spüre gar nichts mehr. Nein, das stimmt nicht, ich spüre, wie er meine Hand nimmt und auf seine Hose legt. Er will, dass ich etwas mit seiner Hose mache, ich verstehe das nicht. Er wird ungeduldig, er schreit mich an, doch die Worte dringen nur dumpf in mein Ohr. Er nimmt meine Hand weg, reißt selbst an seiner Hose herum. Er drückt meinen Kopf hinab. Er zieht seine Hose herunter, er zieht seine Unterhose herunter. Ich sehe seinen Penis vor mir, aber ich weiß noch nicht, dass dieses Ding Penis heißt. Für mich heißt es Pimmel; so sagen meine Freunde und ich dazu und lachen verlegen. Hier lacht keiner. Ich sehe, wie der Mann den Pimmel in die Hand nimmt, er macht ein paar schnelle Bewegungen, und der Pimmel wird größer. Er versucht, meinen Kopf gegen den Pimmel zu drücken, aber jetzt wehre ich mich wieder, ich wehre mich noch einmal mit aller Kraft. Vorhin hatte ich keine Kraft mehr, jetzt habe ich wieder welche, und der Mann hat Schwierigkeiten mit dem, was er vorhat. Was immer es ist. Er haut mir mit der Hand auf den Kopf, einmal, zweimal, viele Male. Er drückt mich gegen den Pimmel, aber es gelingt mir, das Gesicht wegzudrehen. Auf einmal lässt er mich los. Für einen Augenblick glaube ich, er gibt auf. Dann packt er mich mit der anderen Hand. Er presst mich gegen den Fußboden, und das macht er so fest, dass mir die Luft wegbleibt. Seine Hand spreizt meine Pobacken. Wieder versuche ich zu zappeln, aber der Mann verstärkt sein Gewicht. Es kommt mir vor, als ob er meinen Brustkorb eindrückt. Ich kann nicht sehen, was er tut, aber ich merke, wie etwas gegen meine Pobacken reibt. Auf einmal durchzuckt mich ein greller Schmerz, wie ein elektrischer Schlag. Ich verkrampfe alle Muskeln und heule auf. Der Mann flucht, schlägt auf mich ein. Plötzlich lässt der Druck auf meinem Brustkorb nach. Ich versuche wegzukrabbeln, aus seiner Reichweite zu kommen, doch seine Hand gräbt sich in meine Haare. Er reißt mich zurück. Erneut lastet sein Gewicht auf mir, als er noch einmal versucht, etwas in meinen Po zu schieben. Wieder klappt es nicht. Er verlagert sein Gewicht, dreht mich um und drückt seinen Mund auf meinen. Seine Hand umfasst meinen Pimmel. Er bewegt die Hand grob hin und her, es tut schrecklich weh. Ich will schreien, aber sein Mund erstickt jeden Laut. Auf einmal packt er meinen Kopf mit beiden Händen, zieht ihn so schnell nach unten, dass ich keine Möglichkeit habe, mich zu wehren. Erneut habe ich seinen Pimmel vor mir. Er versucht ihn mir in den Mund zu stecken, aber ich verschließe fest die Lippen. Mit zwei Fingern will er sie auseinanderziehen, doch in diesem Augenblick kommt was aus seinem Pimmel heraus. Der Mann stöhnt, das Zeugs aus seinem Pimmel läuft an mir herab, und ich bin so angeekelt, dass ich würge. Der Mann sagt: »Wenn du kotzt, setzt es was.«
Dann steht er auf. Ich sehe, wie er im hinteren Teil des Wohnwagens verschwindet. Ich weiß nicht, was sich dort befindet. Zum Glück weiß ich es nicht. Doch ich werde es herausfinden müssen.
Ich kann nicht sagen, wie es dazu kommt, doch auf einmal habe ich ein Blatt Papier vor mir. Im Fernseher läuft eine andere Verkaufsshow. Dieses Mal werden keine Kochtöpfe angeboten, sondern Armreifen, Fingerringe und Halsketten. Die Moderatorin lobt die Sachen in den höchsten Tönen. Sie sagt: »Im Dreier-Set nur für kurze Zeit. Rufen Sie jetzt an.«
Ich schalte den Fernseher aus. Neben mir auf dem Sofa liegt ein Packen Zeitungen, und die Headline prangt mir entgegen: »Wo ist der kleine Sascha Buzmann?« Wie kam der Packen hierher? Er war doch im Büfett, ganz unten? Ich starre auf das Papier, das vor mir liegt. Da steht:
Er hat mir Gewalt angetan.
Er wusste, was er tat.
Er hat das alles in Pornos gesehen.
Er hieß …
Das steht da in meiner Schrift, und ich kann mich nicht erinnern, wann ich es aufgeschrieben habe. Ich kann mich nicht mal daran erinnern, wie es mir gelungen ist, aufzustehen, um Papier zu holen. Und den Packen Zeitungen. Aber ich habe es geschafft, und jetzt sehe ich, dass ich mich noch immer darum bemühe, schön zu schreiben. Auch wenn das, was ich schreibe, nicht schön ist.
Er hat mir Gewalt angetan.
Er wusste, was er tat.
Er hat das alles in Pornos gesehen.
Er hieß …
Nein, ich habe seinen
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