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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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befanden sich im Labor und im Instrumentenraum, drei lagen um ein Spektrofonometer zur Messung der Ozonschicht.
    Pitt stieß in den diversen Abteilungen der Station auf insgesamt sechzehn Leichen, darunter vier Frauen. Sie alle hatten diese stierenden, hervorquellenden Augen, die weit aufgerissenen Münder, und alle hatten sich erbrochen. Sie waren voller Angst und unter großen Schmerzen gestorben und im Todeskampf erstarrt. Pitt fühlte sich an die Gipsabdrücke der Toten von Pompeji erinnert.
    Ihre Leichen lagen in einer seltsam unnatürlichen Stellung da.
    Offenbar war keiner von ihnen einfach umgefallen. Die meisten sahen so aus, als hätten sie plötzlich das Gleichgewicht verloren und sich verzweifelt irgendwo festzuhalten versucht.
    Ein paar hatten sich sogar am Teppichboden festgekrallt. Einer oder zwei hatten die Hände seitlich an den Schädel gepreßt. Pitt, der sich über ihre selt same Haltung wunderte, versuchte die Hände zu lösen, um festzustellen, ob sich darunter Verletzunge n oder Anzeichen einer Erkrankung verbargen, doch sie lagen wie festgewachsen über Schläfen und Ohren.
    Das Erbrechen deutete möglicherweise darauf hin, daß der Tod durch eine bösartige Krankheit oder durch verdorbenes Essen verursacht worden war. Aber Pitt mochte nicht recht daran glauben.
    Seines Wissens gab es keine Seuche, von einer Lebensmittelvergiftung gar nicht erst zu sprechen, an der man innerhalb von Minuten starb. Während er sich nachdenklich auf den Weg zum Funkraum machte, hatte er eine erste Idee. Sein Gedankengang wurde jäh unterbrochen, als ihn beim Eintreten ein Leichnam empfing, der wie eine bizarre Tonstatue auf einem Schreibtisch hockte.
    »Wie ist
der
denn dahin gekommen?« fragte Pitt ruhig.
    »Ich hab’ ihn dort hingesetzt«, sagte Giordino wie selbstverständlich, ohne von der Funkanlage aufzublicken.
    »Er saß auf dem einzigen Stuhl in diesem Raum, und ich dachte mir, den brauch’ ich nötiger als er.«
    »Damit wären es insgesamt siebzehn.«
    »Das werden ja immer mehr.«
    »Hast du Dempsey schon erreicht?«
    »Ist grade dran. Willst du mit ihm reden?«
    Pitt beugte sich über Giordino und sprach in das Satellitentelefon, das eine nahezu weltweite Verbindung ermöglichte. »Pitt hier. Sind Sie dran, Skipper?«
    »Schießen Sie los, Dirk. Ich höre.«
    »Hat Al Ihnen berichtet, was wir hier gefunden haben?«
    »In aller Kürze. Sobald Sie mir mit Bestimmtheit sagen können, daß es keine Überlebenden gibt, werde ich die argentinischen Behörden verständigen.«
    »Was hiermit geschehen wäre. Wenn ich nicht den einen oder anderen übersehen habe, der sich im Schrank oder unter einem Bett versteckt hat, komme ich auf insgesamt siebzehn Leichen.«
    »Siebzehn«, wiederholte Dempsey. »Habe verstanden. Haben Sie die Todesursache feststellen können?«
    »Negativ«, antwortete Pitt. »Den äußeren Anzeichen nach zu schließen, handelt es sich jedenfalls um nichts, was man im medizinischen Ratgeber findet. Wir müssen den pathologischen Befund abwarten.«
    »Vielleicht interessiert es Sie, daß Ms. Fletcher und Van Fleet es für so gut wie ausgeschlossen halten, daß die Robben und die Pinguine durch eine Virusinfektion oder chemische Gifte umgekommen sind.«
    »Sämtliche Leute in der Station haben sich erbrochen. Fragen Sie mal, ob es dafür eine Erklärung gibt.«
    »Ich werd’s mir notieren. Irgendeine Spur von der zweiten Exkursionsgruppe?«
    »Nicht die geringste. Sie müssen noch an Bord des Schiffes sein.«
    »Sehr seltsam.«
    »Und womit haben wir es hier zu tun?«
    Dempsey seufzte niedergeschlagen. »Mit einem riesengroßen Rätsel mit zu vielen Unbekannten.«
    »Auf dem Flug hierher sind wir auf eine Robbenkolonie gestoßen. Ebenfalls ausgelöscht. Haben Sie feststellen können, wie weit diese Todeszone reicht?«
    »Weder die britische Forschungsstation auf der Jason-Halbinsel etwa zweihundert Kilometer südlich von Ihnen noch ein amerikanisches Kreuzfahrtschiff, das vor der Hope Bay ankert, melden irgendwelche besonderen Vorkommnisse.
    Keinerlei Massensterben. Wenn man die Stelle im Weddellmeer, wo wir die toten Delphine entdeckt haben, mit einbezieht, würde ich meinen, daß die Todeszone ein Gebiet mit einem Radius von etwa neunzig Kilometern rund um Seymour umfaßt.«
    »Wir brechen jetzt auf«, teilte Pitt ihm mit, »und begeben uns auf die Suche nach der
Polar Queen

    »Passen Sie auf, daß Sie genügend Sprit für den Rückflug zum Schiff haben.«
    »Ganz bestimmt«,

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