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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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zwang ihn die Hausparty zumindest, einige Zeit mit ihr zu verbringen und nicht nur das Bett mit ihr zu teilen. Mindestens jeden zweiten Abend aß er abends im Club, oder sie hatten Gäste, und wenn sie nicht gemeinsam ausgingen, waren sie doch immer von anderen Leuten umgeben. »Ich habe sie geplant, um dir eine Freude zu machen«, erklärte sie. Aber sie sagte nicht die ganze Wahrheit.
    Colton schwieg einen Moment, bevor er ausatmete. Sein
Atem strich über ihr Haar. »Ich weiß, du hast die besten Absichten, aber in Zukunft muss ich darauf bestehen, dass du zunächst mein Einverständnis einholst.«
    Die Formulierung »darauf bestehen« schmeckte bitter. Sie spielte ihre Trumpfkarte aus. »Deine Großmutter freut sich sehr.«
    Das war keine Lüge. Die Herzoginwitwe war von der Idee einer Feier und einer Horde Gäste begeistert, nicht zu vergessen die Vorstellung, dass alle drei Enkel sie gleichzeitig besuchten. Brianna wusste, dass das sehr selten passierte. Damien arbeitete für die Krone und war mehr unterwegs als zu Hause, Roberts berüchtigte Interessen waren legendär und konnten schwerlich verfolgt werden, wenn er sich auf dem Lande einigelte. Und Colton war so gewissenhaft, dass er ihrer Meinung nach kaum einen Ausgleich hatte.
    »Ja?« Er klang leicht gereizt. »Warum habe ich nur das Gefühl, ich werde manipuliert?«
    »Colton«, sagte Brianna mit so viel Schärfe, wie sie aufbringen konnte. »Ich glaube kaum, dass es darum geht, jemandem Schwierigkeiten zu machen, wenn man seinen Geburtstag gern feierlich begehen möchte. Ich habe dir bereits gesagt, dass ich dich nicht um Erlaubnis gefragt habe, weil ich dich damit überraschen wollte. Es sollte eine schöne Überraschung sein.«
    Warte , ermahnte sie sich. Lady Rothburg hatte einen sehr unverschämten Vorschlag in dem Kapitel formuliert, das sie gerade beendet hatte. Und auch wenn Brianna jedes Mal, wenn sie daran dachte, rot wurde – sogar, wenn sie allein war -, war sie durchaus bereit, es auszuprobieren, wenn es ihm gefiel.
    »Überraschungen haben in meinem Leben wirklich keinen Platz, Brianna.«

    »Es ist unser Leben, wenn ich mich nicht irre, darum sollte ich auch etwas zu sagen haben.« Sie berührte mit einer zarten Geste, die von Herzen kam, seine Wange.
    Und vielleicht, vielleicht spürte er es in diesem Moment zum ersten Mal auch. Er wirkte verblüfft. Diese bemerkenswert azurblauen Augen blickten sie an.
    Vielleicht war es dumm, aber sie übte etwas Druck auf ihn aus. »Soll ich nicht?«
    Nein , hätten die meisten englischen Männer darauf geantwortet. Aber andererseits hatte sie einen bestimmten Mann geheiratet.
    »Ich hatte ja keine Ahnung, dass ich eine so kämpferische Frau geheiratet habe.« Er rollte sie abrupt auf den Rücken. Sein größerer Körper drückte sie in die Laken. Sein Mund näherte sich ihrem Gesicht, bis er dicht an ihren Lippen flüsterte: »Ich glaube, du suchst Streit mit mir. Irre ich mich, oder hast du neuerdings die Angewohnheit, dich mit mir zu streiten?«
    »Ich würde es keine Angewohnheit nennen.« Brianna war plötzlich atemlos und bedurfte seiner Zärtlichkeit. Es war, als hätten sie sich nicht gerade geliebt. Er wurde wieder hart. Sie konnte den Druck seines langen Schafts an ihrem Oberschenkel spüren.
    »Hmmm, ich glaube, ich könnte meine Meinung ändern.« Seine Umarmung wurde fester, seine Lippen drückten sich auf ihre Schläfe. Dann atmete er enttäuscht aus. »Aber ich sollte gehen. Es war eine sehr befriedigende Ablenkung, aber Mills wird sich fragen, was zum Teufel mit mir passiert ist. Und ich habe noch Dutzende …«
    Brianna unterbrach ihn, indem sie sich auf ihre Ellenbogen stützte und ihren Mund zu einem bewusst provozierenden Kuss
auf seinen presste. Ihre Arme legten sich um seinen Hals. Sie klammerte sich an ihn, als hätte sie wirklich die Macht, ihn daran zu hindern, ihr Bett zu verlassen.
    Und die hatte sie tatsächlich. Trotz seines angeblich ausgefüllten Terminplans blieb er für eine weitere überaus befriedigende Stunde, ehe er sich entschuldigte.
    Ihr war ein Coup gelungen, dachte sie euphorisch, als sie sich erneut in das inzwischen lauwarme Wasser gleiten ließ, um sich zu waschen. Er hatte ihr nicht gesagt, dass sie in ihrer Ehe nichts zu sagen hatte. Und wie er sie geküsst und gestreichelt hatte …
    Ja. Es ging gut voran.

Kapitel 6
    Der Begriff ›Ehefrau‹ sorgt unverzüglich für eine gewisse Langeweile. Die meisten Männer sind von Natur aus Jäger, und mit der

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