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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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hat mir versichert, dass Robert sein musisches Talent gern zu einem großen Geheimnis macht. Darum danke ich dir herzlich für diese kleine Erpressung.«
    »Er spielt sehr gut.«
    »Ja, tatsächlich. Man würde es nicht erwarten von einem Mann mit seinem … Nun, sagen wir einfach, dass sein Ruf sich eher auf seine Talente in anderen Bereichen konzentriert«, bemerkte Brianna trocken. »Er hat mehr Tiefgang, als man auf den ersten Blick denken könnte. Das hat ja dieser Abend bewiesen. Er ist sehr gut mit seinen Brüdern befreundet, und man kann auch sagen, dass er ganz vernarrt in seine Großmutter ist. Er neckt sie ständig, und sie hat auf ihre würdige Art einen Narren an ihm gefressen.«

    Das Letzte, was Rebecca brauchte, war jemand, der seine Tugenden hervorhob. Sie wechselte das Thema und kam wieder auf die Musik zu sprechen. »Ich würde nur zu gern ein zweites Mal spielen, aber ich sollte meinen Eltern vermutlich versprechen, mich dann auf Mozart und Bach zu beschränken. Ich bin nicht sicher, ob er bemerkt hat, wie viele der Stücke aus meiner Feder stammten, aber mein Vater wusste, dass einige von mir sind. Ich habe gespürt, wie er mich bei Tisch mit gewissem Missfallen betrachtete.«
    Es war ermüdend, dass sie als Frau von beinahe einundzwanzig Jahren ihrem Vater für beinahe jede Entscheidung, die sie im Leben traf, Rechenschaft ablegen musste. Aber so war es nun mal für die jungen Ladys ihres Stands. Vom Vater ging die Verantwortung zum Ehemann über, und immer wäre sie dem Geheiß eines Mannes ausgeliefert, der sie dominierte. Nicht einmal Brianna, die das Ansehen als Ehefrau eines sehr reichen Peer des Reichs genoss, verfügte über echte Unabhängigkeit. Sie hatte Rebecca aber kürzlich anvertraut, dass ihr Mann ihr aus für sie unersichtlichen Gründen erklärt hatte, er würde nicht länger ihre Ausgaben überwachen, und sie könne ihr Geld ausgeben, wofür sie wolle.
    »Ich will nicht der Grund für irgendwelche Konflikte sein, darum spiel einfach, was du spielen willst.« Brianna stand auf und gähnte. »Ach Liebes, ich bin in letzter Zeit so müde. Das muss die Landluft sein. Nach dem Plausch mit dir und Bella heute Nachmittag habe ich ein Nickerchen gemacht. Ich war so überrascht, weil ich geglaubt hatte, ich würde mich nur eine Minute hinlegen und ein wenig ruhen. Ich habe doch noch nie am helllichten Tag einfach einschlafen können. Vielleicht sollte ich mich besser zur Ruhe begeben.«

    »Ich kann mir vorstellen, dass dein Mann deine Gesellschaft schätzen wird.« Rebecca grinste.
    »Das hoffe ich.« Brianna erwiderte das Lächeln, ihre Augen funkelten vergnügt. »Ich werde bestimmt daran arbeiten, dass es so weitergeht.«
    »Wenn der Duke je herausfindet, dass du das Buch gekauft hast …«
    »Er wird es nicht herausfinden. Warum sollte er? Im Übrigen, ist es nicht hinreißend?«
    Da sie bisher noch keine Gelegenheit gehabt hatte, mehr als diesen einen, verdorbenen Abschnitt zu lesen, wich Rebecca aus. »Ich glaube einfach nicht, dass es ihm gefallen würde.«
    »Er kann ein wenig autoritär sein, aber ich weigere mich, mir Sorgen um irgendwelche Konsequenzen zu machen, weil ich das Buch gekauft habe«, erklärte Brianna. »Wir sehen uns morgen früh.«
    Nachdem sie gegangen war, schloss Rebecca rasch ihre Tür und holte das Buch wieder hervor. Sie lehnte sich gegen die Kissen und öffnete vorsichtig den schmalen Band. Sie blätterte rasch zu dem Kapitel, das Brianna ihr vorgeschlagen hatte.
     
    Vergesst nie, dass Ihr besser wisst, was er will
    Meine liebe Leserin. Zweifelt Ihr am Interesse des Mannes, den mit Eurer Aufmerksamkeit zu bedenken Ihr Euch entschlossen habt? Wenn das so ist, werdet Ihr dieses Kapitel aufschlussreich finden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, abzuschätzen, wie Euer Zauber auf einen bestimmten Mann wirkt, ohne dass andere es bemerken. Ein Blick, den Ihr von der anderen Seite des Raums von ihm auffangt, sein prüfender Blick, der auf Eurem Busen ruht. Ein gewisses,
erhitztes Leuchten seiner Augen. Dies sind natürlich die subtilen Nuancen, aber einen eher praktischen Test könnt Ihr auch machen.
    Für dieses Experiment bedürft Ihr dreier Elemente. Zunächst braucht es Euren Verstand. Dann braucht Ihr Eure Weiblichkeit. Das dritte Element, das ist am offensichtlichsten, ist ein Moment, in dem Ihr mit dem Objekt Eurer Begierde ungestört seid.
    Kurz gesagt, Ihr braucht einen Plan, um so verführerisch wie möglich zu sein. Und um sicherzustellen, dass

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