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Schoen wie Kaesekuchen

Schoen wie Kaesekuchen

Titel: Schoen wie Kaesekuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily van Hill
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zuvorkomme.
    »Äh, bevor Sie etwas sagen, darf ich bitte etwas zu meiner Verteidigung vorbringen?«
    »Na, da bin ja gespannt. Erst schicken Sie die Muster der kommenden Frühjahrskollektion raus, die noch streng geheim waren und dann haben Sie nicht mal den Mumm, dafür gerade zu stehen.« Böse schaut sie mich an und mir fällt auf, wie müde sie aussieht. Bestimmt ging es hier die letzten Tage drunter und drüber.
    »Also, ganz so war das eigentlich nicht«, beginne ich mich zu verteidigen, als wir Cocos schrille Stimme hören.
    »Frau Majowski! Frau Majowski!« Ohne Vorwarnung kommt sie hereingeplatzt. »Glauben Sie ihr kein Wort! Ihr Verlobter hat mir gerade Bescheid gegeben, dass sie ihren Entzug einfach abgebrochen hat! Bestimmt ist sie nur hier, um mich schlecht zu machen!«
    Verwundert schaue ich meine ehemals beste Freundin an. Was redet sie denn da? In der Hoffnung, dass sie mir erklären kann, was Coco meint, schaue ich zu Frau Majowski.
    »Monique ist das wahr? Mal ganz davon abgesehen, dass Sie hier nicht länger arbeiten werden, ist das eine ernste Sache. Sie sollten Ihre Alkoholprobleme nicht auf die leichte Schulter nehmen.«
    »Was ist los? Hat sie Ihnen diesen Blödsinn etwa erzählt?« Anklagend weise ich auf Coco. »Glauben Sie diesem Miststück kein Wort, sie lügt!«
    »Ich muss, doch sehr bitten, Monique«, rügt mich meine Chefin. »Coco macht sich doch nur Sorgen um Sie und das ist Ihr Dank?«
    »Sorgen? Das glaube ich kaum. Hat Sie Ihnen auch gesagt, dass Sie vor lauter Sorge um mich mit meinem Verlobten ins Bett gesprungen ist?« Am liebsten würde ich Coco an die Gurgel gehen und ihr das selbstgefällige Grinsen aus dem Gesicht schlagen, aber ich reiße mich zusammen. Peinlich berührt versucht Frau Majowski wieder Herrin der Lage zu werden. An unseren privaten Problemen scheint sie kein Interesse zu haben. »Meine Damen, ich bitte Sie. Beenden wir das hier einfach. Monique, Sie packen Ihre Sachen zusammen und Coco, Sie gehen wieder an die Arbeit.«
    »Hören Sie mir bitte noch einen Moment zu, Frau Majowski«, bettele ich.
    Genervt verdreht sie die Augen, macht aber eine auffordernde Geste.
    Ich wende mich noch einmal an Coco: »Möchtest du Frau Majowski vielleicht irgendetwas sagen? Wegen den Mustern der neuen Kollektion vielleicht?«
    Cocos siegessicheres Grinsen gefriert für einen Augenblick, ehe sie sich wieder fängt und betont selbstsicher antwortet: »Ich weiß nicht, wovon du redest. Bist du schon wieder betrunken?«
    »Ach, nein?« Höhnisch lächele ich ihr zu, nehme mein iPhone aus der Tasche und spiele Frau Majowski Cocos unfreiwilliges Geständnis vor.
    Während die Chefin der Aufnahme gebannt lauscht, zeigt Coco plötzlich ihr wahres Gesicht. »Gib das her, du Lügnerin!«, schreit sie mich an und versucht mir das Handy zu entreißen. Endlich kann ich meiner Wut freien Lauf lassen und trete ihr mit voller Wucht gegen das Schienbein. Heulend wie ein kleines Kind, sitzt sie vor mir auf dem Boden und ich genieße meinen Triumph. Selbst wenn ich jetzt in die Hölle komme. Dafür hat es sich gelohnt!
    »Coco, sehen Sie zu, dass Sie mir aus den Augen kommen«, fordert die Chefin mit eisiger Stimme. »Und nehmen Sie diese nutzlose Praktikantin mit!«
    Wie ein geprügelter Hund schleicht Coco davon und wirft mir einen hasserfüllten Blick zu. »Viele Grüße an Etienne. Sag ihm, seine Sachen kann er sich aus der Mülltonne fischen«, verabschiede ich sie, ehe ich mich wieder Frau Majowski zuwende: »Ich nehme an, ich habe meinen Job jetzt doch noch?«
    »Aber selbstverständlich, Monique. Es tut mir so leid, dass ich nicht von Anfang an misstrauischer gewesen bin, aber es sah so eindeutig aus«, entschuldigt sie sich halbherzig.
    »Schon in Ordnung«, nehme ich die Entschuldigung an, da ich ihren Großmut nicht überstrapazieren will. »Ich komme dann also morgen wie gewohnt zur Arbeit, ja?«
    »Selbstverständlich. Bis morgen, Monique.«
    Ich verlasse den Laden und fühle mich so beschwingt, wie schon lange nicht mehr. Da hatte die ganze Angelegenheit doch fast noch etwas Gutes. Wer weiß, ob ich Coco und Etienne jemals auf die Schliche gekommen wäre, wenn mich nicht diese himmlische Strafe ereilt hätte. Aber bevor ich jetzt anfange sentimental zu werden, sollte ich mir unbedingt etwas Gutes tun. Und was wäre da besser geeignet als ein ausgiebiger Shoppingtrip?
    Ich fahre in die Innenstadt und innerhalb weniger Stunden bin ich ein kleines Vermögen losgeworden.
    Als Letztes

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