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Schoen wie Kaesekuchen

Schoen wie Kaesekuchen

Titel: Schoen wie Kaesekuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily van Hill
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Stinktiereintopf, kann ich es jetzt kaum erwarten, bis es fertig ist. Schon beim Gedanken an die herrliche, dampfende Pasta läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Das ist der Vorteil an dem neuen Körper, ob ich zunehme oder nicht, ist mir total egal. Außerdem ist es bestimmt spannend zu sehen, wie viel Zusatzbelastung meine neue Stützwäsche noch aushält.
    Seltsam entspannt nippe ich an meinem Rotwein, den Carlo mir gebracht hat und schwelge bereits in Vorfreude auf meine Spaghetti, als meine beste Freundin Coco das Bistro betritt. Schon springe ich auf, um sie zu begrüßen, als mir gerade noch rechtzeitig einfällt, dass sie die freudige Umarmung einer ihr völlig fremden Person vermutlich nicht gerade begeistern würde. Schnell setze ich mich wieder hin. Das ist ja ein Zufall. In so ein gewöhnliches Bistro würde sie doch normalerweise genauso wenig einen Fuß reinsetzen wie ich auch. Hier stehen weder Champagner noch Kaviar auf der Karte. Zielstrebig steuert sie einen Tisch an und setzt sich mit direktem Blick zu mir hin. Freundlich nicke ich ihr zu, da es zu spät ist mich unauffällig aus dem Staub zu machen und bete, dass sie nicht merkt, wer ich wirklich bin. Sie ignoriert meinen freundlichen Gruß, schaut mich dafür aber an, als wäre ich ein ekliges Insekt. Naja, wenigstens hat sie mich nicht erkannt.
    Während ich auf mein Essen warte und ab und an zu Coco herüberschaue, tritt ein Mann ein, auf den sie anscheinend gewartet hat. So ein Miststück. Da hat sie mir verheimlicht, dass sie eine neue Flamme hat. Aber wenn ich so an die letzten Typen denke, die sie angeschleppt hat, kann ich das schon wieder verstehen. Mir wäre das auch peinlich gewesen.
    Kaum hat sie den Mann gesehen, springt sie erfreut auf. Kein Wunder, er ist ja auch eine ausgesprochen attraktive Erscheinung, mein Etienne. Welche Frau würde sich da nicht freuen? Was? Moment mal, was ist denn hier los? Warum treffen die beiden sich hier? Hoffentlich will Coco meine imaginäre Alkoholsucht nicht bekämpfen, indem sie mit meinem Verlobten eine Intervention plant oder mir schon einmal einen Platz in einer Entzugsklinik sichert.
    Angestrengt lausche ich, in der Hoffnung, irgendetwas aufzuschnappen. Leider bekomme ich nicht mit, was sie sagen. Stattdessen muss ich mitansehen, wie die beiden sich plötzlich in den Armen liegen und sich gegenseitig ablecken wie zwei hormongesteuerte Teenager. Ich traue meinen Augen kaum. Oh mein Gott, ich kann es einfach nicht glauben. Etienne und meine beste Freundin! Das hätte ich nicht gedacht! Als wäre ich in einem schlechten Film gefangen, sitze ich noch immer auf meine Platz und schaffe es nicht, mich zu rühren. Meine Glieder sind plötzlich so steif, sie fühlen sich an wie eingefroren. Ich sehe, wie Etiennes Hand, an der er unseren Verlobungsring trägt, zärtlich durch Cocos Haar streicht, wie sie ihn anlächelt und ihre Hand auf seine legt.
    »So, Monique, deine Spaghetti Carbonara. Buon appetito!«
    Ich schrecke hoch, als der Carlo den dampfenden Teller Pasta vor mir hinstellt. Erwartungsvoll schaut er mich an, aber anstatt mich zu bedanken, springe ich auf und stoße ihn zur Seite.
    Ich raufe den letzten Rest Selbstachtung zusammen, der mir geblieben ist, und gehe zu den beiden an den Tisch. Ich greife mir das noch volle Glas, das vor Coco steht (klar das es noch voll ist, zum Trinken hatte sie nun wirklich keine Zeit), lächele sie freundlich an und schütte der falschen Schlange den Inhalt des Glases in ihr viel zu stark geschminktes Gesicht. Ehe der Wein sein teures Hemd besudeln kann, bringt sich Etienne mit einem gewagten Sprung zur Seite in Sicherheit. Völlig entgeistert starren mich die beiden an.
    »Was fällt Ihnen ein, Sie Wahnsinnige! Wissen Sie, was das Kleid gekostet hat!«, keift mich Coco alles andere als ladylike an, während sie verzweifelt versucht den Rotwein aus ihren blonden Haaren zu wringen.
    Ohne darauf zu achten, schaue ich Etienne fest in die Augen und für eine Weile lese ich Erschrecken darin. Recht schnell fängt er sich aber wieder, schüttelt den Kopf, als hätte er einen bösen Traum gehabt und fängt ebenfalls an mich zu beschimpfen. Carlo versucht zu schlichten, aber das ist gar nicht mehr nötig.
    »Schöne Grüße von Monique soll ich euch beiden ausrichten. Au revoir«, ist das Letzte, was ich Etienne und Coco entgegne. Wäre die Situation nicht so beschissen, könnte ich mich daran erheitern, wie dumm die beiden bei diesen Worten aussehen. Aber zum Lachen

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