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Schoen wie Kaesekuchen

Schoen wie Kaesekuchen

Titel: Schoen wie Kaesekuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily van Hill
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zurück, bevor ich aussteige.
    »Achmed! Ich bin der Achmed, Herr Homuglu ist mein Vater«, sind die letzen Worte, die ich von meinem Fahrer höre, ehe ich die Tür hinter mir schließe.
    Immer noch völlig fertig laufe ich gedankenversunken durch die Straßen, als ich an der nächsten Ecke frontal mit einem Hindernis zusammenstoße.
    »Können Sie nicht aufpassen, wenn Sie hier schon so verschlafen in der Gegend rumlaufen?«, werde ich von der kinderwagenschiebenden Frau zurechtgewiesen.
    »‘tschuldigung«, murmele ich, ohne sie anzusehen. Das Letzte, das ich jetzt brauche ist eine Auseinandersetzung mit einem wütenden Muttertier.
    »Oh, Monique, sind Sie das etwa schon wieder?«
    Überrascht schaue ich auf. Woher kennt die mich denn? So viele Bekanntschaften habe ich jetzt noch nicht gemacht, seit ich in diesem Körper bin und so eine gute Tarnung traue ich Bernd wirklich nicht zu.
    »Connie!« Langsam frage ich mich, ob Bernd sie auf mich angesetzt hat. So klein ist Berlin nun auch nicht, dass man sich hier ständig vor die Füße läuft.
    »Also, wenn das kein Zufall ist.« Connie scheint genauso überrascht wie ich zu sein und ich verwerfe den Gedanken, dass sie ein himmlischer Spion ist wieder.
    »Ja, die Welt ist ein Dorf«, entgegne ich wenig geistreich.
    »Ich finde, das ist genau die richtige Gelegenheit, um einen Kaffee trinken zu gehen. Ich habe jetzt ohnehin Feierabend und kann ein bisschen Ablenkung gut gebrauchen. Was sagen Sie dazu?« Offen schaut sie mich an und auch wenn ich wirklich keinen Drang verspüre mich mit dieser Frau anzufreunden, kann ich ihr den Wunsch nicht abschlage.«
    »Warum eigentlich nicht? Ich habe eh gerade nichts vor. Also wo soll es hingehen. Suchend blicke ich mich um und bemerke, dass ich ganz in der Nähe meiner Wohnung bin. Kein Wunder also, dass ich Connie hier getroffen habe. Das Haus Spreewaldblick ist gleich um die Ecke.
    »Kennen sie das Café Pomeranze ? Das ist gleich in der nächsten Querstraße. Treffen wir uns einfach in zehn Minuten dort. Ich muss noch schnell einen Abstecher machen, weil ich gerade bemerkt habe, dass ich in Luisas Kindergrippe meinen Schlüssel liegengelassen habe. Bis gleich!«, antwortet mir Connie und verschwindet mit wackelndem Hintern in der entgegengesetzten Richtung, ohne meine Antwort abzuwarten.
    Na super. Es scheint, als wäre heute mein Traumtag. Erst Geschirr spülen, entdecken, dass mein Freund mich mit meiner besten Freundin hintergeht, dann mit Connie Kaffee trinken und zur Krönung bringt sie noch das kleine Balg mit. Genervt trotte langsam in Richtung des Cafés, das Connie mir beschrieben hat. So schwer hatte ich mir das mit dem Nettsein wirklich nicht vorgestellt. Da ziehe ich glatt meinen Hut vor Menschen, die sich ihr Leben lang sozial engagieren. Nach einer Woche würde ich freiwillig vor den nächsten Zug hüpfen.
    Bevor ich weiter imaginären Selbstmord begehen kann, kommt Bernd auf mich zu geschlendert. Unheimlich ist das. Fast, als hätte er ein Gespür dafür, wenn ich mal wieder bösen Gedanken hinterherhänge.
    »Und Moni, hattest du bisher einen schönen Tag?«, erkundigt er sich scheinheilig.
    »Ach, tu‘ doch nicht so. Ich bin mir sicher, du weißt ziemlich genau, was ich heute alles erlebt habe.«
    Betroffen schaut mich der kleine Rossignolino an. »Wie? Das hast du bemerkt? Dabei habe ich mir heute solche Mühe gegeben. Man, aus mir wird doch nie ein richtig guter Spion.« Völlig geknickt lässt der kleine Kerl die Schultern hängen.
    Mal wieder verfluche ich meine mangelnde Sensibilität. »Nein, das war eigentlich nur geraten. Ich habe dich die ganze Zeit nicht bemerkt. Das war nur eine Vermutung.«
    »Hm, ist das wahr? Du hast nicht bemerkt, dass ich den ganzen Tag vor dem Küchenfenster saß?« Leichter Zweifel klingt in Bernds Stimme mit, ehe er selbstsicherer fortfährt. »Ja, da hast du wohl recht. Schließlich würde Petrus nur einen überaus guten Agenten mit dieser anspruchsvollen Aufgabe betrauen. Und wie hat dir die Arbeit gefallen?«
    Glücklicherweise stehen wir schon vor dem Café mit dem klangvollen Namen Pomeranze, sonst er bestimmt noch gefragt, wie ich Etiennes neue Freundin finde. Aber der Blick auf die Speisekarte lässt seine Neugier abrupt versiegen: »Ob die wohl auch Torte haben?«
    »Meine Güte, Bernd, du tust, als hättest du seit Tagen nichts gegessen. Oder kocht deine Rosalie nicht ordentlich?«
    »Natürlich tut sie das. Rosalie ist eine ausgezeichnete Köchin!«, weißt er

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