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Schoen wie Kaesekuchen

Schoen wie Kaesekuchen

Titel: Schoen wie Kaesekuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily van Hill
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dass Bernd mir diese Nummer offenbar abgekauft hat, da er mir strahlend entgegen lächelt.
    »Siehst du, Moni, ist es nicht ein herrliches Gefühl anderen Menschen etwas Gutes zu tun?«
    Während mir der süßliche Geruch von Erbrochenem mit hohem Alkoholanteil in die Nase steigt, schenke ich Bernd ein unaufrichtiges Nicken und freue mich schon auf meinen nächsten Einsatz. Schlimmer kann der auch nicht mehr werden.
    Nachdem ich meine neuen Schuhe notdürftig an einem Fleckchen Gras gesäubert habe, trotten Bernd und ich weiter bis wir an einem kleinen Bistro vorbeikommen. Sehnsüchtig blickt Bernd auf die Speisekarte, auf der die hausgemachten Kuchen und Torten angepriesen werden.
    »Was hältst du von einer klitzekleinen Verschnaufpause?«, erkundigt er sich bei mir.
    »Ich dachte wir haben keine Zeit?«, gebe ich spitz zurück. »Außerdem habe ich nur noch ein paar Cent dabei.«
    »Ich lade dich ein«, verspricht Bernd. »Und auf so ein paar Minütchen kommt es doch auch nicht an.«
    Wir betreten das Bistro und setzen uns in eines der plüschigen Separees. Wir bestellen uns jeder ein Kännchen Kaffee und Bernd ordert sich noch ein Stück Himmelstorte. Während Bernd reinhaut, als hätte er seit Tagen gefastet, vernehme ich nur undeutliche Brummellaute seinerseits: »Mmmph ... schlurp ... lecker. Mjam ... schmatz ... herrlisch!«
    Kein appetitlicher Anblick, aber wenigstens macht er keine Anstalten, sich auf meine Schuhe zu übergeben.
    »Und wie lange hast du vor hier zu bleiben und mich zu überwachen?«
    »Ich darf es dir eigentlich nicht sagen, aber wenn du mir versprichst nichts zu sagen, verrate ich es dir. Wo wir doch jetzt Freunde sind«, erwidert Bernd noch immer beglückt vom Genuss der Torte und offensichtlich unter einem Zuckerschock stehend.
    »Natürlich kannst du dich auf mich verlassen. Das schwöre ich beim Leben meiner Großmutter.«
    »Äh ... die ist doch schon seit sechs Jahren oben bei uns zu Gast. Möchtest du nicht vielleicht lieber auf etwas anderes schwören?«
    »Stimmt ja. Ich meinte das auch mehr so als Redensart. Jedenfalls verspreche ich dir, dass ich keiner Menschenseele ... und auch keiner anderen Seele verrate, was du mir sagst. Versprochen!«
    »Na gut, aber du weißt, dass man in die Hölle kommt, wenn man seine Versprechen nicht hält«, droht mir der kleine Rossignolino, bevor er fortfährt: »Was genau Petrus geplant hat, kann ich dir auch nicht sagen, aber ich muss dich observieren. Dabei muss ich Buch über deine guten Taten führen und darüber, wie du dich generell gegenüber deinen Mitmenschen verhältst.«
    Das deckt sich ja mit dem, was der Tod mir schon erzählt hat. Allerdings fürchte ich, dass es nicht damit getan ist, jeden Tag einem obdachlosen Alkoholiker einen Döner zu kaufen. Vor allem wenn man selbst kein Geld hat.
    »Hast du eine genauere Vorstellung, was ich machen muss, damit ich nicht mehr länger mit diesem Körper gestraft werde?«
    »Wie ich schon sagte, du musst an deiner Grundeinstellung gegenüber anderen Menschen und dem Leben im Allgemeinen arbeiten. Du weißt schon, die ganze Kiste: Respekt, Verständnis, Mitgefühl, Dankbarkeit und, und, und. Man, ich frage mich langsam, ob ich überhaupt mit dir befreundet sein will, bei der sozialen Inkompetenz die du aufweist“, gibt Bernd mit einem neckischen Grinsen zurück.
    »Ach, wenn du wüsstest. Das sagt sich so leicht, aber wie soll ich meine Einstellung gegenüber meinen Mitmenschen, die zugegebenermaßen nicht die beste ist, denn in nur so kurzer Zeit ändern? Ich meine, ich habe es mir in 32 Jahren hart erarbeitet, so ein fieses Miststück zu sein und das soll ich jetzt einfach über Bord werfen? Wenn es weiter nichts ist.«
    »Tse, tse, tse Monique«, werde ich gerügt. »Wenn es unmöglich wäre, hätte Petrus dir diese Aufgabe nicht gestellt und außerdem bist du gar nicht so schlecht, wie du immer tust. Dass du dem armen Mann Essen gebracht hast, war doch schon ein echt guter Anfang. Und du hast es ihm nicht einmal übel genommen, dass er sich auf deine Schuhe übergeben hat.« Bei der Erinnerung an diese Szene fängt der kleine Rossignolino herzlich an zu lachen und ausnahmsweise stimme ich mit ein, auch wenn es auf meine Kosten geht.
    Bernd winkt dem Kellner, um zu zahlen. Hoffentlich hat er echtes Geld dabei. Ich will nicht wegen Falschmünzerei angeklagt werden.
    »Das macht dann 8,60.«
    »Bernd reicht dem Kellner einen ziemlich echt aussehenden Zehneuroschein. »Stimmt so, junger Mann.

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