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Schoen wie Kaesekuchen

Schoen wie Kaesekuchen

Titel: Schoen wie Kaesekuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily van Hill
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maßgeblich an der Entwicklung der Strahlentherapie beteiligt war. Unzählige Menschen verdanken mir ihr Leben.«
    Connie verdreht die Augen und ich habe keine Ahnung, ob das nun der Wahrheit entspricht oder sich nur in der Fantasie der alten Frau abgespielt hat.
    »Wie auch immer. Monique, wenn irgendetwas sein sollte, sprich einfach jemanden vom Pflegepersonal an.« Bevor ich noch mal nachfragen kann, hat sich Connie auffällig schnell aus dem Staub gemacht.
    »Äh, Connie, warte! Ich ... du kannst mich doch nicht alleine mit ...«, entmutigt breche ich mitten im Satz ab und starre hilflos zu Frau Dr. Schneider, die mich erwartungsvoll ansieht.
    Erst jetzt nehme ich die alte Frau genauer unter die Lupe. Frau Dr. Schneider ist das, was man allgemein hin als rüstige Rentnerin bezeichnen würde. Für ihre 95 Jahre scheint sie noch überaus fit zu sein. Weder Brille noch Hörgerät sind zu sehen und außer einem Spazierstock, den sie bestimmt auch als Waffe einsetzen kann, braucht sie keinerlei Gehhilfe. Ihre Garderobe ist sauber und ordentlich. Überhaupt scheint sie auch in diesem hohen Alter noch Wert auf ihr Äußeres zu legen. Sie trägt ein leger geschnittenes roséfarbenes Kostüm, ein paar flache Lacklederschuhe und ein pastellgelbes Seidentuch. Das schlohweiße, gelockte Haar ist kurz geschnitten und sorgsam frisiert. Um die aufrechte Körperhaltung würde sie so manch Zwanzigjährige beneiden. Überhaupt finde ich, ist die Bezeichnung Dame ist in ihrem Fall absolut angemessen.
    »Was starren Sie mich denn so an? Haben Sie erwartet, dass ich wie die anderen Jammergestalten hier kaum noch das Bett verlassen kann? Da sind Sie bei mir an der falschen Adresse. Auf, auf, ich möchte in den Park!«
    »Zu Befehl, Frau Doktor«, gebe ich zurück und kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.
    Ich trotte neben Frau Dr. Schneider durch das Seniorenheim und merke, dass ich mit Connies Wahl wirklich Glück gehabt habe. Viele der Heimbewohner sehen aus, als stünden sie schon mit deutlich mehr als nur einem Fuß im Grab. Huh, irgendwie gruselig. Ich will gar nicht daran denken, dass ich auch so enden könnte. Vielleicht haben die da oben Mitleid mit mir und ich darf die Reise in den Himmel antreten, bevor ich darauf angewiesen bin, dass mir fremde Leute den Sabber abwischen. Erleichtert atme ich auf, als wir raus ins Freie treten.
    »Kein erfreulicher Anblick, nicht wahr?«, sagt Frau Dr. Schneider. »Und jetzt stellen Sie sich mal vor, sie müssten jeden Tag in Gesellschaft dieser lebenden Leichen verbringen. Furchtbar ist das, kann ich Ihnen sagen. Also was haben Sie ausgefressen, dass Sie hier Dienst leisten müssen?«
    »Was denken Sie denn von mir?«, gebe ich empört zurück und schiebe ihr Misstrauen mir gegenüber auf meine vorhin erworbene Hautabschürfung. Vertrauenserweckend sieht das bestimmt nicht aus. »Ich mache das hier freiwillig und nicht, weil ich mich mit jemandem geprügelt habe!«
    »Natürlich, das machen Sie nur, weil Sie sich in Ihrem Alter nichts Schöneres vorstellen können, als sich ohne entsprechende Bezahlung mit einem Haufen Gebissträger zu beschäftigen, sehe ich das richtig?«
    »Nein, das jetzt nicht, aber das ist eine komplizierte Geschichte. Sagen wir einfach Connie hat mich überrumpelt und jetzt hänge ich hier drin, okay?«
    »Sehen Sie, da kommen wir der Sache doch schon näher. Ich mag es einfach nicht, wenn mir Leute etwas vorspielen. Einigen wir uns also darauf, dass Sie genauso wenig Lust haben Ihre Zeit mit mir alten Schachtel zu verbringen, wie ich kein falsches Mitgefühl brauche. Einverstanden?«
    »Einverstanden.« Misstrauisch schaue ich mich um und hoffe, dass Bernd nichts von unserer Unterhaltung mitbekommen hat. Ein Stück weit bewundere ich die alte Frau, die im Angesicht dieser Lebensumstände nichts von ihrer Schlagfertigkeit und ihrem Biss verloren hat. Sie war bestimmt eine furchteinflößende Chefin. Da kann nicht mal die Majowski mithalten.
    »Wollen wir uns einen Moment hinsetzen?“ Die freie Bank, die ich dabei ins Auge gefasst habe, steht passenderweise unter einer Trauerweide, wie ich mit meinen spärlichen botanischen Kenntnissen gerade noch erkennen kann. »Ich schau mal, ob ich uns irgendwo einen Kaffee besorgen kann und dann komme ich wieder. Setzen Sie sich doch schon einmal.«
    »Die Brühe hier schmeckt wie Toilettenwasser, aber gleich auf der anderen Straßenseite ist ein Café. Da gibt es guten Kaffee und noch besseren Käsekuchen.«
    Gut gekontert,

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