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Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Titel: Schöne Lügen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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habe Ken überhaupt noch nicht gesehen«, gestand sie ihm.
    »Was soll das heißen, Baby? Es ist doch hoffentlich alles in Ordnung, oder?«
    »Ja, ja«, versicherte sie ihm schnell. »Aber er ist im Augenblick auf Geschäftsreise, und seine Frau, Melanie, die wirklich ganz besonders liebenswert ist, meinte, es wäre das beste, wenn wir ihm gar nichts verraten würden, bis er … bis er diese Angelegenheit, in der er gerade unterwegs ist, zum Abschluß gebracht hat.« Klang das verständlich? Erin war es nicht gewöhnt zu lügen, und es fiel ihr nicht gerade leicht, auch mit der Konzentration hatte sie Schwierigkeiten. Immer wieder sah sie in Gedanken Lances durchdringenden Blick vor sich, und sie hörte die kostbaren Worte der Liebe, die er ihr zugeraunt hatte.
    »Ich bin gestern erst aus dem Panhandle zurückgekommen. Wir haben eine neue Ölquelle erschlossen, Süße. Ich wünschte, du wärst bei mir gewesen, um diesen Erfolg mit mir zu feiern.«
    »Das ist ja großartig, Bart.« Ihre Begeisterung hielt sich in Grenzen. Was für einen Unterschied machte schon eine Ölquelle mehr, besaß er doch schon dreißig andere.
    »Ich habe heute morgen in deinem Büro angerufen, und Betty hat mir diese Nummer gegeben. Wer war denn der Mann am Telefon, da es nicht dein Bruder sein konnte?«
    Barts Intelligenz durfte man niemals unterschätzen. »Ach das …« Denk nach, Erin! »… ist ein Geschäftspartner von Ken. Er war eben hier und hat einige Unterlagen gebracht. Melanie und ich saßen draußen im Garten. Deshalb hat es auch so lange gedauert, bis ich ans Telefon gekommen bin. Er mußte uns erst suchen.«
    Sie wollte ihm nichts davon erzählen, daß sie krank gewesen war. Es wäre typisch für ihn, wenn er ohne lange Umstände anreisen würde. Im letzten Herbst hatte sie eine ganz normale Erkältung gehabt. Am nächsten Morgen holte die Klingel sie aus dem Bett, und zu ihrem Erstaunen stand eine Krankenschwester vor der Tür, die sich für diesen Tag bei ihr zum Dienst meldete. Nein, Bart brauchte nicht zu wissen, daß sie krank war.
    »Wann kommt denn dein Bruder zurück? Und wann wirst du endlich heimkehren? Ich fühle mich so einsam wie ein Iltis. Ich vermisse dich, mein Liebling.«
    Was war es doch gleich, was Lance in ihr Ohr geflüstert hatte? »Heb dich ein wenig … ah, Erin … Ja, so ist es richtig  … Ja … Ich werde auf dich warten … Ich warte auf dich, mein Liebes … aber beeil dich!«
    »Ich vermisse dich auch, Bart«, hörte sie sich selbst bestätigen wie ein Automat.
    »Ich weiß, wie wichtig das für dich ist, Liebling, sonst würde ich nicht so ergeben hier stillsitzen und auf dich warten.«
    »Und ich weiß, daß du bei weitem nicht so einsam bist, wie du mir weismachen willst«, antwortete sie. »Oder hast du etwa deine Einladungen zum Dinner von sechs auf vier zurückgeschraubt in dieser Woche?«
    »Ach, komm schon, Süße. Mach dich nicht lustig über mich«, jammerte Bart. »Dir ist hoffentlich klar, daß ich das alles gar nicht genießen kann ohne dich. Beeil dich und komm nach Hause, mein Herz. Ich liebe dich, das weißt du doch.«
    Erin schluckte. Hatte Lance von Liebe gesprochen? Hatte sie gesagt: »Lance, ich liebe dich«? Sie glaubte nicht, denn wenn es so gewesen wäre, hätte sie sich daran erinnert. »Natürlich weiß ich das, Bart«, flüsterte sie. »Und ich liebe dich ja auch.«
    Aber nicht so. Nicht genug. Bei weitem nicht genug. Nicht wie …
    »Brauchst du irgend etwas? Geld? Kann ich von hier aus etwas für dich tun?«
    Er war wirklich schrecklich nett zu ihr. Würde es ihn verletzen, wenn sie ihm erklärte, daß sie sich plötzlich und unwiderruflich in einen anderen Mann verliebt hatte? »Nein, Bart, mir fehlt nichts. Ich werde dich in ein oder zwei Tagen anrufen und dir meine Pläne mitteilen.«
    »Okay, Süße. Paß gut auf dich auf. Es gibt wirklich Gesindel dort in San Francisco, mußt du wissen. Sei vorsichtig.«
    »Das bin ich, ich verspreche es dir. Auf Wiedersehen, Bart.«
    »Auf Wiedersehen, Baby.«
    Erin blickte auf den Diamantring an ihrem Finger und bewunderte ihn für das, was er war – ein kostbares, edles Juwel. Aber sein Licht war kalt, er strahlte keine Wärme aus. Er rührte mit seinem Feuer nicht an ihr Herz, so wie es ein paar blaue Augen unter goldenen Brauen getan hatten. Diese Augen waren schillernder und besaßen mehr Strahlkraft als jeder perfekt geschliffene Edelstein.
    Sie zog den Ring vom Finger, und als sie dann wie im Traum ins

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