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Schoene, raetselhafte Becca

Schoene, raetselhafte Becca

Titel: Schoene, raetselhafte Becca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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dem Einschlafen Geschichten erzählte.
    Sie hätte gern mehr über die Familie ihres Vaters erfahren, aber Monica weigerte sich, darüber zu sprechen. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass ihr Großvater noch gelebt hatte. Erfahren hatte sie es vor einigen Monaten von einem Rechtsanwalt aus Idaho Falls. Damals hatte sie gerade selbst Probleme mit dem Gesetz gehabt. Als er ihr erzählte, dass sie ein kleines Haus geerbt hätte, erschien ihr das zunächst wie eine Antwort auf ihre Gebete. Sie hatte nämlich schon befürchtet, für sich und Gabi kein Dach über dem Kopf zu haben.
    Diese kleine Hütte war düster und heruntergekommen, aber Becca wusste, dass sie daraus ein Heim für sich und Gabi machen konnte – trotz ihrer Lügengeschichten.
    Jedenfalls, solange sie dieser Polizist in Ruhe ließ.

3. KAPITEL
    Frauen mit Geheimnissen.
    Von dieser Sorte hatte Trace eine Menge kennengelernt.
    Vorsichtig drapierte er die bunte Lichterkette um den Baum, während er mit einem Ohr der Unterhaltung von Gabi und Becca lauschte, die den Glasschmuck aus dem Karton holten. Irgendetwas in diesem Haus stimmte nicht. Er spürte es an den Blicken, die Becca und ihre Tochter austauschten. Es war fast, als ob sie einander stumme Warnungen zusandten.
    Was für Geheimnisse mochten sie haben? Ob sie vor irgendetwas auf der Flucht waren? Einem eifersüchtigen Ex-Mann? Dem Vormundschaftsgericht? Etwas anderes fiel ihm nicht ein. Der Gedanke, dass Becca das Gesetz gebrochen haben konnte – oder, schlimmer noch, möglicherweise in Gefahr war –, gefiel ihm ganz und gar nicht. Es erklärte zumindest, warum sie sich in seiner Gegenwart unwohl fühlte.
    Gabi jedenfalls hatte sich über den Baum sehr gefreut – fast so, als hätte sie noch nie einen gehabt. Sie hatte sogar ihr kleines Kofferradio aus ihrem Zimmer geholt und einen Sender eingestellt, der Weihnachtsmusik spielte. Die Lieder erinnerten an glücklichere Zeiten, als er noch ein Kind gewesen war – vor jenem Weihnachtsfest, das sein Leben und das seiner Geschwister grundlegend verändert hatte.
    „So, das war die letzte Birne. Willst du die Kette einschalten?“
    „Darf ich?“ Gabis Augen glänzten.
    „Klar.“
    Sie stöpselte den Stecker ein, und die grünen, roten und gelben Birnen spiegelten sich in ihren Augen. „Oh, wie schön!“
    „Das ist es wirklich“, pflichtete Becca ihr bei. „Nochmals danke für Ihre Hilfe.“
    Wieder ein Wink mit dem Zaunpfahl. Er beschloss, ihn zu ignorieren. „Jetzt können wir den Christbaumschmuck aufhängen.“
    Irritiert biss sie sich auf die Unterlippe. Aber er lächelte nur, griff in die Kiste und holte ein paar goldene Kugeln heraus.
    „Wo haben Sie denn gelebt, bevor sie nach Pine Gulch gekommen sind?“, erkundigte er sich beiläufig, während er den Schmuck in den Zweigen verteilte.
    Wieder wechselte Becca mit ihrer Tochter einen Blick. „Arizona“, erwiderte sie schließlich knapp.“
    „Haben Sie da auch gekellnert?“
    „Nein. Ich habe eine Menge Jobs gehabt. Und was ist mit Ihnen?“, wechselte sie abrupt das Thema. „Seit wann sind Sie der oberste Polizist für die braven Bürger von Pine Gulch?“
    Sie wich seiner Frage aus. Nun gut, das hier war schließlich kein Verhör. Nur ein belangloses Gespräch.
    „Ich bin seit zehn Jahren bei der Polizei, davon drei als Chef.“
    „Sie sind sehr jung für den Job.“
    „Danke für die Blumen.“ Amüsiert sah er sie an. „Ich bin zweiunddreißig. So jung nun auch nicht mehr. Sie müssen doch selbst fast noch ein Kind gewesen sein, als Sie Gabi bekommen haben?“
    Er glaubte, ein Flackern in ihren Augen zu sehen. „Kann man so sagen. Ich war achtzehn bei ihrer Geburt. Und Sie? Haben Sie Frau und Kinder?“
    Wieder dieses Ablenkungsmanöver. Interessant. „Nein. Ich war nie verheiratet. Meine Familie besteht aus meinen Brüdern und meiner Schwester.“
    „Und sie wohnen alle in der Nähe?“
    „Richtig. Mein ältester Bruder betreibt die Ranch, die meinen Eltern gehörte. River Bow, am Anfang der Stadt. Wir haben rund sechshundert Rinder. Meine jüngere Schwester hilft ihm bei der Arbeit und mit Destry. Mein Zwillingsbruder Taft ist Chef der Feuerwehr. Vielleicht haben Sie ihn in der Stadt schon mal gesehen. Sie werden ihn sofort erkennen – wir gleichen uns nämlich wie ein Ei dem anderen.“
    „Oh. Es gibt Sie zweimal?“
    „Nein, nur einmal. Taft ist eine eigenständige Persönlichkeit.“
    Lächelnd hängte sie eine Kugel an einen der höheren Zweige. Dabei

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