Schöne Scheine
Stadt marschieren werden!«
»Es besteht kein Grund, hysterisch zu werden«, sagte Adora Belle.
»Doch! Wozu kein Grund besteht, ist, ruhig zu bleiben!«
»Ja, aber das ist der Moment, in dem du lebendig wirst. Das ist der Moment, wo dein Gehirn am besten funktioniert. Du findest immer eine Lösung, nicht wahr?«
Es gab nichts, was man gegen eine Frau wie sie tun konnte. Sie verwandelte sich einfach in einen Hammer, und man rannte mitten hinein.
Zum Glück.
Sie hatten den Eingang zur Universität erreicht. Über ihnen ragte die strenge Statue des Gründers Alberto Malich auf. Er trug einen Nachttopf auf dem Kopf. Dies hatte der Taube Unannehmlichkeiten bereitet, die nach alter Familientradition die meiste Zeit auf Albertos Haupt hockte und nun ebenfalls eine Miniaturversion des gleichen Behältnisses auf dem Kopf trug.
Offenbar war wieder Fetzenwoche, dachte Feucht. Studenten! Man konnte sie lieben oder hassen, aber man durfte sie nicht mit einer Schaufel verprügeln.
»Hör mal, Golems hin, Golems her, lass uns heute Abend essen, nur du und ich, oben in der Suite. Aimsbury würde es sehr gefallen. Er bekommt nicht oft die Gelegenheit, für Menschen zu kochen, und das tut ihm sehr gut. Er wird alles zubereiten, was du möchtest, da bin ich mir sicher.«
Adora Belle blickte ihn schief von der Seite an. »Ich hatte mir schon gedacht, dass du das vorschlagen würdest. Also habe ich Schafskopf bestellt. Er war überglücklich.«
»Schafskopf?«, erwiderte Feucht düster. »Du weißt, dass ich Essen nicht ausstehen kann, das mich ansieht. Ich würde nicht einmal einer Sardine in die Augen blicken.«
»Er hat versprochen, dem Schafskopf die Augen zu verbinden.«
»Oh, sehr gut.«
»Meine Oma hat wunderbare Schafskopfsülze gemacht«, sagte Adora Belle. »Dazu benutzt man Schweinefüße, um die Brühe dicker zu machen, sodass sie beim Abkühlen ...«
»Weißt du, manchmal gibt es auch so etwas wie zu viele Informationen«, sagte Feucht. »Also heute Abend. Jetzt gehen wir zu deinem Zauberer. Es wird bestimmt lustig, sich mit einem grinsenden Totenschädel zu unterhalten.«
Es gab Schädel. Es gab schwarze Vorhänge. Auf den Boden waren komplizierte Symbole gezeichnet. Von schwarzen Räucherfässern stiegen Rauchspiralen auf. Und inmitten all dieser Dinge hantierte der Leiter des Instituts für Postmortale Kommunikation, der eine furchterregende Maske aufgesetzt hatte, mit einer Kerze.
Er hielt inne, als er sie eintreten hörte, und richtete sich hastig auf.
»Oh, ihr seid früh dran«, sagte er. Seine Stimme wurde durch die Reißzähne ein wenig gedämpft. »Tut mir leid. Es liegt an den Kerzen. Eigentlich sollten sie aus billigem Talg sein, damit sie angemessen rußen, aber man glaubt es nicht, man hat mir Bienenwachskerzen gegeben! Dabei sage ich immer wieder, dass es mir nichts nützt, wenn sie nur tröpfeln, sondern dass wir beißenden Rauch brauchen. Oder dass sie es brauchen. Entschuldigung, ich bin John Hicks, der Leiter des Instituts. Ponder hat mir alles über euch erzählt.«
Er nahm die Maske ab und streckte ihnen eine Hand entgegen. Der Mann sah aus, als hätte er wie jeder Nekromant, der etwas auf sich hielt, versucht, sich einen passenden Spitzbart wachsen zu lassen, der jedoch aufgrund eines elementaren Mangels an Boshaftigkeit ein wenig albern wirkte. Nach ein paar Sekunden erkannte Hicks, warum sie ihn so seltsam anstarrten, und zog die falsche Gummihand mit den schwarzen Fingernägeln aus.
»Ich dachte, die Nekromantie wäre verboten«, sagte Feucht.
»Wir betreiben hier keine Nekromantie«, sagte Hicks. »Wie kommst du darauf?«
Feucht blickte sich um, zuckte mit den Schultern und sagte: »Ich vermute, es kam mir in den Sinn, als ich sah, wie die Farbe von der Tür abblättert, auf der man undeutlich einen Totenschädel erkennen kann, unter dem die Buchstaben NEKR ...«
»Tiefste Vergangenheit, tiefste Vergangenheit«, sagte Hicks schnell. »Wir sind das Institut für Postmortale Kommunikation.
Die Nekromantie dagegen ist eine sehr böse Form von Magie, die von bösen Zauberern praktiziert wird.«
»Und weil ihr keine bösen Zauberer seid, kann das, was ihr tut, keine Nekromantie sein?«
»Genau!«
»Und, äh, woran erkennt man einen bösen Zauberer?«, fragte Adora Belle.
»Wenn er Nekromantie betreibt, wäre das ein Kriterium, das sicherlich ganz oben auf der Liste steht.«*
»Könntest du uns noch einmal erklären, was du tun wirst?«
»Wir werden mit dem
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