Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schöne Scheine

Schöne Scheine

Titel: Schöne Scheine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
zum Beispiel in einer Gasse, wo man in Abfall kramte, der einem nicht zustand, wäre das Letzte, was man sah, der Name P * A*U*L*K*Ö*N * I*G. Es war gut, wenn man sich diese Tatsache ins Gehirn einprägte, damit sich einem nicht eines Tages der Abdruck einer Metallstange ins Gehirn einprägte.
    Feucht blickte auf und sah dem Mann in die Augen.
    »Wir würden etwas mehr als das benötigen«, murrte Beuge von irgendwo hinter Feucht.
    Paul König blickte nicht einmal auf. Er sagte: »Ich rede nur mit dem Leierkastenmann.«
    »Herr Beuge, könntest du wohl für ein paar Minuten nach draußen treten«, sagte Feucht gut gelaunt, »und vielleicht könnten Herrn Königs ... Geschäftspartner das Gleiche tun?«
    Paul König nickte kaum wahrnehmbar.
    »Herr Lipwig, ich muss wirklich ...«
    »Bitte, Herr Beuge.«
    Der Hauptkassierer schnaufte, doch dann verließ er zusammen mit den Schlägern das Büro. Der junge Mann mit der Aktentasche wollte ihnen folgen, doch Paul winkte ihn zurück. »Du solltest auf diesen Beuge aufpassen«, sagte er. »Er hat irgendetwas Komisches an sich.« »Seltsam, aber er selbst würde es gar nicht mögen, als komisch bezeichnet zu werden. Also, wozu braucht Paul König Geld, Herr König? Jeder weiß, dass du reich bist - um nicht zu sagen,  stinkreich.  Geht das Hundekotgeschäft etwa den Bach runter - buchstäblich oder auch nicht?«
    »Ich konsolidiere mich«, sagte König. »Dieses Projekt... es bietet einem Mann am richtigen Ort einige gute Gelegenheiten. Es ist an der Zeit, Land zu kaufen und Hände zu schmieren ... du weißt, wie so etwas läuft. Aber die anderen Banken, sie wollen dem König des Goldenen Flusses nichts borgen, obwohl es meine Jungs sind, die dafür sorgen, dass ihre Latrinen wie Veilchen duften. Diese eingebildeten Weicheier würden knöcheltief in ihrer eigenen Pisse waten, wenn ich nicht wäre, aber sie halten sich die Nasen zu, wenn ich vorbeigehe, das tun sie!« Er hielt inne, als wäre ihm ein neuer Gedanke gekommen. »Nun ja, das tun natürlich die meisten Leute, aber man kann schließlich nicht alle fünf Minuten ein verdammtes Bad nehmen, und diese Bankleute zeigen mir auch dann die kalte Schulter, wenn meine Frau mir gerade die Haut wundgeschrubbt hat. Wie können sie es wagen! Mein Geschäft ist sicherer als das der meisten Schleimer, die sie als Kunden haben, darauf kannst du einen lassen. Ich beschäftige eintausend Leute in dieser Stadt, Herr, auf die eine oder andere Weise. Das sind tausend Familien, denen ich die Mäuler stopfe. Ich verdiene mein Geld mit Scheißern, aber ich lasse mich nicht verscheißern.«
    Er ist kein Gauner, sagte sich Feucht. Er hat sich selber aus dem Dreck gezogen und sich nach oben gekämpft, und das in einer Welt, in der die Länge eines Bleirohrs entscheidend für den Verhandlungserfolg ist. In dieser Welt traute man keinem Stück Papier. In dieser Welt zählte nur der Ruf.
    »Einhunderttausend Dollar sind eine Menge«, sagte er laut.
    »Aber du wirst sie mir geben«, sagte König grinsend. »Ich weiß es, denn du bist ein Glücksspieler, genauso wie ich. Ich kann es an dir riechen. Ich wittere einen Mann, der in seinem Leben ein oder zwei Dinger gedreht hat.«
    »Wir alle müssen essen, Herr König.«
    »Natürlich, natürlich. Und jetzt können wir uns wie Würdenträger zurücklehnen und Stützen der Gesellschaft sein, nicht wahr? Also können wir uns beglückwünschen und einander die Hände schütteln, wie feine Herren, die wir nicht sind. Das hier«, fuhr er fort und legte eine große Pranke auf die Schulter des jungen Manns an seiner Seite, »ist Willibald, mein Buchhalter, der mir die Rechenarbeit abnimmt. Er ist neu, weil ich den letzten, den ich hatte, dabei erwischt habe, wie er mich bescheißen wollte. Das war ein Riesenspaß, wie du dir vielleicht vorstellen kannst!« Willibald schien es überhaupt nicht spaßig zu finden.
    »Vielleicht kann ich das«, sagte Feucht. Paul König ließ seine verschiedenen Niederlassungen durch Kreaturen bewachen, die nur als Hunde bezeichnet werden konnten, weil Wölfe niemals so irrsinnig waren. Und man sorgte dafür, dass sie ständig Hunger hatten. Es gab viele Gerüchte, über die Paul König vermutlich sehr glücklich war. Werbung zahlt sich aus. Man trieb kein falsches Spiel mit Paul König. Aber es funktionierte in beide Richtungen.
    »Willibald kann mit deinem dressierten Affen über Zahlen reden«, sagte Paul und stand auf. »Du willst mich ausquetschen, was völlig in

Weitere Kostenlose Bücher