Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schöne Zeit der jungen Liebe

Schöne Zeit der jungen Liebe

Titel: Schöne Zeit der jungen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
Vom Netzwerk:
soll gehen.«
    »Unsinn. Das gibt’s doch gar nicht. Sie sind unser Gast - für ein oder zwei Nächte«, setzte sie vorsichtig hinzu.
    »Aber Opa kann man nicht widersprechen.«
    »Und ob man ihm widersprechen kann! Ich tue es jeden Tag. Jetzt gehen Sie in Ihr Zimmer und packen Ihre Sachen wieder aus ; ich spreche nachher mit Mr. Pentecost.«
    Christine rührte sich nicht. »Ich habe zu früh Tee gemacht, und ich habe gehört, wie Mr. Pentecost gesagt hat, ich hätte lauwarmes Wasser genommen. Ich war nicht anständig angezogen. Ich habe Opa mit dem Staubsauger aus dem Schlaf geschreckt. Und jetzt sagt er: >Ich will kein Au-pair-Mädchen im Haus haben, und Mrs. Pentecost will auch kein Au-pair-Mädchen.«« Sie brach in Tränen aus. »Also reise ich ab«, schloß sie schluchzend.
    May, von plötzlicher Zuneigung überwältigt, schlang die Arme um das weinende Mädchen. »Kommen Sie, Christine. Sie haben den alten Mann bestimmt falsch verstanden. Er ist eine Seele von Mensch. Er - ich - wir alle freuen uns, Sie ein paar Tage bei uns zu haben.«
    »Aber nicht als Au-pair-Mädchen!« schluchzte Christine vorwurfsvoll.
    »Das müssen wir dann sehen. So schnell geht das ja auch nicht, da wäre noch vieles zu regeln - die Arbeitserlaubnis und so weiter.«
    Christine schüttelte den Kopf. »Nein, ich gehe lieber. Das ist besser. Es sind nur ein paar Kilometer bis zum Bahnhof, und irgendwann wird schon ein Zug kommen, selbst in England. Es ist besser so.«
    Jetzt erschien Gaylord. Er war verblüfft, als er seine Mutter erblickte, wie sie im Nachthemd Christine umarmte, die offensichtlich im Begriff war, eine Reise in den Wintersport anzutreten. Er betrachtete beide und schüttelte den Kopf. »Das geht über meinen Horizont«, sagte er.
    »Dein Großvater hat Christine durcheinandergebracht«, sagte May. »Sie will gehen.«
    »O nein, Sie dürfen nicht gehen!« sagte Gaylord. »Roger kommt nachher vorbei. Er möchte Sie gern Wiedersehen.«
    »Roger Miles? Der Junge, der mit in Bayern war?«
    »Ja, der.«
    Christine wandte sich an May. »Mrs. Pentecost, wenn Sie - wenn wir beide Mr. Pentecost bitten, ob ich bleiben darf, meinen Sie, daß er dann nachgibt?«
    »Das überlassen Sie nur mir«, sagte May. »Aber nur einen oder zwei Tage, das ist klar.«
    Christine sah sie mit einem glücklichen Lächeln an. Doch im Innern staunte sie, was sich die Frauen in England alles herausnahmen. Wie die mit den Männern umsprangen!
     
    »Ich hab geträumt, du unterhältst dich mit jemand«, sagte Jocelyn schläfrig.
    »Das war kein Traum, Lieber, das war das Gefecht der Nachhut.« May überlegte einen Augenblick. »Du, Joceyln, würdest du von mir sagen, daß ich festbleibe, wenn ich einmal einen Entschluß gefaßt habe?«
    »Und ob. Ich würde sogar sagen, du und der Felsen von Gibraltar, ihr seid euch in vielem ähnlich.«
    »Ach, ich weiß nicht. Vielleicht ist da jemand, der es mit mir aufnehmen kann. Stell dir vor, Jocelyn, ich stand da draußen im Nachthemd und bestürmte unsere Erlkönigstochter, sie sollte noch nicht nach Deutschland zurückfahren. Und dabei liegt mir daran, i]aR sie abreist. Sie muß abreisen.«
    Sie war erstaunt, daß er tatsächlich erleichtert schien. »Ich denke, sie sollte vielleicht doch hierbleiben, May. Du kannst Hilfe gebrauchen, außerdem hat Gaylord sie rübergeholt, und sie scheint ja auch ein gutes Kind zu sein
    »Und behandelt Schriftsteller mit der gebührenden Verehrung«, fügte May trocken hinzu.
    »Ja. Also, ich würd’s mal mit ihr versuchen, May.«
    »Na schön, wenn du meinst, bin ich natürlich einverstanden«, sagte May ungewöhnlich nachgiebig. »Dann mußt du jetzt aber wohl sofort auf stehen, Jocelyn.«
    »Aufstehen? Wieso? Warum denn so eilig?«
    »Na, damit du dich um all die Formalitäten kümmern kannst. Das wird vermutlich einige Zeit in Anspruch nehmen.«
    »Formalitäten?« Das Wort war Jocelyn verhaßt.
    May lachte. »Liebling, mach doch nicht so ein entsetztes Gesicht! Beim Arbeitsamt werden sie dir ganz genau sagen, was alles zu tun ist. Sie helfen dir auch beim Ausfüllen der Formulare, wenn du irgend etwas nicht verstehst. Die Leute sind dort sehr hilfsbereit.« May ließ ihren Mann nicht aus den Augen,- sie sah, wie er blaß wurde. Der liebe Jocelyn - ein Vorhaben, für das er Fragebogen auszufüllen hatte, würde er mit ziemlicher Sicherheit fallenlassen.
    Ihr fiel noch etwas anderes ein. »Du mußt dich auch darum kümmern, daß sie nachmittags irgendwo englischen

Weitere Kostenlose Bücher