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Schöne Zeit der jungen Liebe

Schöne Zeit der jungen Liebe

Titel: Schöne Zeit der jungen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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Ausländern, Händlern und Angehörigen der Arbeiterklasse entgegenzukommen, um sie nicht fühlen zu lassen, daß sie nicht zu den Privilegierten gehörten? »Warum denn nicht?« fragte er noch einmal.
    »Weiß nicht.«
    Komisch, dachte er. Die Pentecosts mußten sich irgendwie ungeschickt benommen haben. Gut, daß er hergekommen war - er würde die Sache in Ordnung bringen. So etwas machte er im Handumdrehen. Es ging ja schließlich nicht an, daß so eine kleine Biene nach Deutschland zurückfuhr und dort andere kleine Bienen beeinflußte und gegen England aufbrachte. Roger hielt es für wichtig, daß die Bienen aller Länder - deutsche, französische, amerikanische, spanische -England und die Engländer gern hatten. Schließlich würden die Bienen in den nächsten Jahren vermutlich eine große Rolle in seinem Leben spielen.
     
    »Tag, Miles«, sagte Gaylord. Es klang, als riefe er: Heil dir, Caesar.
    »Tag, Roger«, sagte May. »Eine Tasse Kaffee?«
    »Danke, gern, Mrs. Pentecost«, sagte Roger. May fühlte, wie sie rot wurde. Zu albern, dachte sie. Ein Freund meines Sohnes und halb so alt wie ich. Lächerlich. Geradezu kindisch.
    »Er sieht doch unheimlich gut aus, nicht?« In Amandas Worten schwang so etwas wie Besitzerstolz mit.
    Aber sie hatte recht: Die weiße Tenniskleidung betonte die braune Haut und das glatte, dunkle Haar.
    »Unheimlich gut«, sagte Mary lächelnd. »Christine, ich glaube, Sie kennen Roger schon.«
    »Hallo!« sagte Roger und winkte mit dem Tennis-racket. Mit der Würde einer Königin neigte Christine den Kopf.
    »Hallo!« erwiderte sie und wurde rot wie eine Tomate.
    »Ich dachte an ein Doppel - Sie sagten doch, daß Sie Tennis spielen, Miß Haldt, nicht wahr?«
    »fa. Nicht gerade glänzend, aber auch nicht ganz schlecht.«
    »Ich denke, du willst nach Hause!« schrie Amanda wutentbrannt. Roger braucht bloß ins Zimmer zu treten, und schon ist sie bereit, den ganzen Winter zu bleiben, dachte sie. Erst nimmt sie mir Gaylord weg und nun auch noch Roger!
    Christine lächelte Roger strahlend an. »Oh, eine Partie Tennis können wir ruhig noch spielen, das macht doch nicht viel aus.«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Roger.
    »Natürlich nicht«, rief Gaylord begeistert. »Wer ist der vierte?«
    »Oh, ich dachte, Liz Bunting wäre hier«, sagte Roger leicht verstimmt. »Ruf sie mal an, Gaylord. Mit dem Fahrrad ist sie ja schnell hier.«
    »Ich halte es für möglich, daß sie dem Befehl nicht
    Folge leisten wird«, warf May ein. »Sie fühlte sich vorhin nicht ganz wohl.«
    »Ich kann ja mitspielen«, erbot sich Amanda.
    »Du kannst den Balljungen spielen«, sagte Roger huldvoll.
    Amanda schob die Unterlippe vor und machte eine Kopfbewegung zu Christine hin. »So gut wie die spiele ich bestimmt auch. Wetten? Wir haben hier schon Tennis gespielt, als die noch mit Keulen aufeinander losgingen.« Sie erschrak selbst, nachdem sie das gesagt hatte, ohne es jedoch zu bereuen.
    »Amanda!« rief May. »Das geht zu weit. Du entschuldigst dich auf der Stelle, hast du gehört!«
    Gaylord sagte: »Entschuldige, Christine. Beachte bitte dieses aufsässige Kind gar nicht.«
    Christines Bemerkung bei Tisch war bei Jocelyn auf fruchtbaren Boden gefallen. Er sagte ruhig und streng: »Geh in dein Zimmer, Amanda. Und wage es nicht, die Tür aufzumachen, bevor ich es dir erlaube.«
    Amanda stand vor ihrem Vater und starrte ihn an. Sie bebte vor Wut. Dann machte sie kehrt, lief aus dem Zimmer und ging mit einem Gepolter die Treppe hinauf, das wie die Schritte eines Riesen mit Nagelstiefeln klang.
    Der alte John Pentecost blickte ernst zu seinem Sohn hinüber. »Das war sehr streng, Jocelyn.«
    »Es war nötig«, sagte May mit finsterer Miene.
    Christines Augen leuchteten. »Bravo, Mr. Pentecost! « rief sie. »Ich dachte schon, der Vater ist zwar ein großer Schriftsteller und deshalb zu bewundern, aber welch ein Jammer, daß er wie anscheinend alle englischen Väter seiner Frau und seinen Kindern gegenüber so wenig Autorität besitzt. Jetzt sehe ich, daß es anders ist. Und ich bewundere Sie um so mehr, Mr. Pentecost.«
    Bravo, Mr. Pentecost, dachte May. Sie sagte zu Christine: »Dann machen Sie sich jetzt nur fertig zum Tennis. Mr. Bunting und ich waschen das Geschirr ab. Was ich sagen wollte - Sie müssen ja nicht heute abreisen, oder?«
    »Nein, wenn ich bis morgen bleiben darf...«, sagte Christine und lächelte erst May zu und dann Roger, der ihr die Tür auf hielt.
    Roger sah ihr nach und wandte sich

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