Schönes Leben noch! (German Edition)
etwas nicht stimmt, als mich das Krankenhaus anrief, um mir mitzuteilen, dass sie im Sterben lag.“ Er beugte sich vor. „Die wohltätigen Spenden meines Onkels sind mir also vollkommen egal. Ich werde sein Vermächtnis annehmen und es so verprassen, dass er sich im Grab umdreht. Das betrachte ich als meine persönliche Mission.“
Sie konnte sein Rachebedürfnis nachvollziehen. Riley kam ihr nicht gerade wie der Typ Mensch vor, der anderen leicht vergab. Und außerdem hatte sein Onkel etwas getan, was wirklich unverzeihlich war. Die eigene Schwester im Stich lassen … Sie erschauerte.
„Es überrascht mich, dass du nicht versucht hast, dich an ihm zu rächen, als er noch lebte“, sagte sie.
Riley entspannte sich auf seinem Stuhl. „Wer sagt denn, dass ich das nicht getan habe? Soweit ich weiß, war das Einzige, was er in seinem Leben geliebt hat, seine verfluchte Bank. Aber die letzten Jahre waren nicht leicht für Finanzinstitutionen, und er war gezwungen, sich einen Partner zu suchen.“
Jill hatte davon gehört. „Du?“
Riley nickte. „Sobald ich herausgefunden habe, wem er seinen Anteil überlassen hat, werde ich versuchen, denjenigen auszubezahlen und die Bank zu schließen.“
„Nun ja, da gibt es schon die eine oder andere Komplikation.“
„Die gibt es immer.“ Er schlug die Beine übereinander und legte den rechten Knöchel auf sein linkes Knie. „Erzähl mir davon.“
Jil wusste, dass ihm nicht gefallen würde, was nun käme. „Zwar hat dein Onkel dich als Alleinerben eingesetzt, aber du kannst nicht sofort über das Erbe verfügen. Du wirst seinen Anteil an der Bank und das dazugehörige Kapital erst dann erhalten, wenn du seine Bedingungen erfüllst.“
Er zog eine dunkle Augenbraue hoch. „Die da wären?“
„Du musst ein angesehener Mann werden. Offensichtlich war dein Onkel beunruhigt über deine ‚wilde Lebensweise‘, wie er sich ausdrückte. Um seinen Anteil an der Bank samt Kapitalanlagen zu bekommen, musst du deshalb bei der nächsten Bürgermeisterwahl kandidieren und gewinnen. Die Wahl ist nächsten Juni. Dir bleiben also nur noch zehn Monate.“
Riley stand auf und ging zur anderen Zimmerseite. Trotz der Anspannung konnte Jill nicht umhin, den Hintern zu bemerken, den Tina so angehimmelt hatte. Wirklich ziemlich knackig.
„Clever von ihm“, sagte Riley verächtlich. „Aber ich könnte auch einfach gehen, oder?“
„Sicher. Wenn du willst. Dann wird das Vermögen für wohltätige Zwecke gespendet und die Bank verkauft.“
„Großartig. Ich könnte sie kaufen und …“
Sie schüttelte den Kopf. „Könntest du nicht. Er hat verfügt, dass du kein Kaufangebot für die Bank abgeben darfst, solange du seine Bedingungen nicht erfüllst.“ Und da war noch etwas. Allerdings wusste sie nicht, ob Riley es gut oder schlecht fände.
„Das Vermögen deines Onkels war beachtlich. Wenn du die Bürgermeisterwahl nicht gewinnst, kehrst du nicht nur der Bankden Rücken, sondern auch einem ganzen Haufen Geld.“
„Wie viel?“, fragte Riley.
„Nach Abzug der Steuern?“ Sie drückte ein paar Knöpfe auf ihrem Taschenrechner. „Meine zurückhaltende Schätzung beläuft sich auf siebenundneunzig Millionen Dollar.“
17. KAPITEL
A ls Mac um die Ecke zu Jills Kanzlei bog, wäre er fast in jemanden hineingerannt, der aus der Gegenrichtung kam. Er machte einen Schritt zurück und wollte sich gerade entschuldigen, als er ungläubig den Mann anstarrte, der ihm gegenüberstand.
Groß, dunkelhaarig und mit den perfekten Gesichtszügen. Er erkannte sogar die Narbe am rechten Mundwinkel des Kerls wieder – Mac hatte sie ihm selbst zugefügt.
Er steckte die Hände in die weiten Taschen seiner Hose – ob dem Mann nicht die Hand schütteln zu müssen oder um ihm keine reinzuhauen, wusste er nicht so genau – und verlieh seiner Überraschung stimmlich Ausdruck.
„Riley Whitefield. Ich hätte nicht damit gerechnet, dich hier noch mal zu sehen.“
Riley zog die Augenbrauen hoch. „Mac? Heilige Scheiße.“ Er musterte ihn von Kopf bis Fuß. „Du bist der Sheriff?“
Jedenfalls noch für zwei Monate, dachte Mac grimmig. Bevor er seine Wut an Andy Murphy ausgelassen hatte, war Macs letzte Prügelei die in seinem letzten Jahr an der Highschool gewesen – gegen Riley. Schon komisch, wie beide Ereignisse sein Leben entscheidend verändert hatten.
„Und, was treibt dich hierher?“, fragte Mac, ohne auf Rileys Frage einzugehen. „Du bleibst doch nicht lange, oder?“
Riley
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