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Schönes Leben noch! (German Edition)

Schönes Leben noch! (German Edition)

Titel: Schönes Leben noch! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Stadtrand und den Busshuttle bekommen. Wenn sie den Tag jetzt noch ohne besondere Vorkommnisse hinter sich brächten, wäre er erleichtert. Dann könnte er sich darauf konzentrieren, vor der Anhörung noch so viel Zeit wie möglich mit Em zu verbringen.
    Doch bis dahin müsste er sich mit Touristen und betrunkenen Jugendlichen herumschlagen, am Strand Streife gehen und die Menschenmenge auf dem Pier in Grenzen halten, damit die alten Stützpfeiler nicht unter dem Gewicht zusammenbrächen. Außerdem galt es, die Parkräume zu überwachen, die üblichen Streitigkeiten und Schlägereien zu schlichten und kleinere medizinische Notfälle zu versorgen.
    „Was für ein Höllenjob.“ Er schnappte sich sein Klemmbrett und verließ das Büro.
    D. J. hielt ihn auf, indem er schnell sagte: „Boss, können wir reden?“
    Mac zuckte innerlich zusammen. „Das ist kein guter Zeitpunkt, um mir zu sagen, dass wir unterfinanziert und nicht ausreichend bewaffnet sind, um uns gegen Terroristen zu wehren“, erwiderte er mit unverhohlener Ungeduld. „Lassen Sie uns das auf nächste Woche verschieben.“
    D. J. schluckte. „Darum geht es gar nicht.“
    Mac war kurz davor, sich einfach an ihm vorbeizudrängeln, doch irgendetwas in dem Blick des Jungen hielt ihn davon ab. Dieses Etwas brachte ihn dazu, zurück in sein Büro zu gehen und mit einer kurzen Kopfbewegung auf einen der Stühle vor seinem Schreibtisch zu weisen.
    „Schießen Sie los“, forderte der den Deputy auf.
    D. J. beugte sich mit ineinander verschränkten Fingern vor. Er scharrte mit den Füßen, hob den Kopf und sagte: „Ich habe jemanden kennengelernt.“
    Mac fluchte stumm. Na super! Sein Junior-Deputy hatte eine Sommerperle an Land gezogen. Wollte er Macs Rat, ob er heiraten oder das Kind behalten sollte? Dafür war Mac wohl kaum der richtige Ansprechpartner.
    „Vielleicht sollten Sie lieber mit einer der Frauen sprechen“, sagte er. „Die sind in solchen Dingen besser.“
    D. J. nickte, rührte sich jedoch nicht. „Die Sache ist, dass wir wirklich toll klarkommen. Nicht nur, na ja, im Bett, sondern wir können auch gut miteinander reden und wir lachen viel. Wir mögen dieselben Dinge.“ Er lächelte schüchtern. „Es ist wirklich toll.“
    Junge Liebe, dachte Mac und fühlte sich dabei, als wäre er neunzig. „Das ist wirklich großartig, D. J. Ich freue mich sehr für Sie. Sie müssen ihre Freundin bei Gelegenheit unbedingt mal mitbringen.“
    „Das geht nicht.“
    „Was?“ Er konnte sie nicht mitbringen? Warum nicht? Mac beschlich das ungute Gefühl, dass D. J. versuchte, eine Beziehung mit einem Geist, einer Außerirdischen oder irgendeiner Göttin zu führen.
    „Das geht nicht, weil …“ D. J. räusperte sich, blickte auf den Boden und schließlich zu Mac. „Weil er keine Sie ist. Ich meine … ich bin schwul.“
    Mac wusste, dass er als erstes Mitgefühl verspüren sollte oder so einen Mist, aber die einzige Frage, die ihm im Kopf herumspukte,war: Warum zum Teufel musste das ausgerechnet heute passieren?
    „Ich weiß, dass Sie das abstoßend finden“, meinte D. J. leise. Jetzt sah er Mac nicht mehr an. „Mir geht es ja genauso. Wenn mein Vater davon wüsste, würde er mich umbringen. Ich meine, ich habe Football gespielt. Und ich bin bei der Polizei.“
    Mac legte vorsichtig sein Klemmbrett hin und setzte sich auf die Tischkante. Welche Krise bei den Festlichkeiten am Pier sich gerade auch ereignen mochte, sie müsste warten.
    „Ich finde es gar nicht abstoßend“, sagte Mac. „Ich bin der Letzte, der sich über die Wahl eines anderen ein Urteil erlauben sollte. Wenn es Sie glücklich macht, ist es für mich okay.“
    Mein Gott, gab er gerade wirklich dieses gefühlsduselige Zeug von sich? Nicht, dass es ihn interessierte, mit wem D. J. was im Bett anstellte, aber er kam sich vor wie bei der Oprah Winfrey Show.
    Der Junge sah ihn mit hoffnungsvollem Blick an. „Ja?“
    „Klar.“
    „Muss ich jetzt kündigen?“
    „Was?“
    „Sie wissen schon. Unsere Branche. Ich war mir nicht sicher, weil beim Militär eine Politik des nicht Fragens und nichts Sagens existiert. Aber ich habe es erzählt und …“
    Mac legte D. J. die Hand auf die Schulter. „Sie sind nicht bei den Marines, Junge. Solange Ihr Partner über achtzehn ist und nicht wegen einer Straftat gesucht wird, nur zu. Aber nicht heute. Heute brauche ich Sie draußen an den Stränden.“
    „Okay.“ D. J. stand auf und grinste. Er sah so glücklich aus wie ein Welpe, der ein

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