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Schönes Leben noch! (German Edition)

Schönes Leben noch! (German Edition)

Titel: Schönes Leben noch! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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die Stelle.
    Kim legte den Stift gegen die Krümmung des Gipses neben ihrem Daumen und kritzelte ihren Namen auf das Blatt.
    „Geht es dem Baby gut?“, fragte Jill.
    „Was?“
    „Sie sagten, sie seien gestürzt. Geht es dem Baby gut?“
    „Ach so.“ Kim legte sich die linke Hand auf den Bauch. „Ja. Es geht ihr gut.“
    „Sie wissen, dass es ein Mädchen wird?“
    Zum ersten Mal, seit sie die Kanzlei betreten hatte, sah Kim nicht verängstigt aus. Ihre Miene entspannte sich, als sie lächelte. „Ja, der Arzt hat es mir gesagt, als er den Ultraschall gemacht hat.“
    „Freut sich Ihr Mann?“ Jill sah auf ihre Aufzeichnungen, während sie sprach. „Die meisten Männer wünschen sich ja einen Jungen. Wie ist das bei Andy?“
    Die Angst kehrte zurück. Sie traf Kim wie ein Blitz. Sie wurde auf ihrem Stuhl ganz klein und schluckte heftig. „Er, ähm, er weiß es nicht. Er will sich überraschen lassen. Eigentlich hätte ich gar nicht fragen dürfen. Sie werden es ihm doch nicht sagen?“
    Jill spürte, wie sich alles in ihr in einer unbehaglichen Mischungaus Mitgefühl und Wut umdrehte. Sie stand auf und ging um ihren Tisch herum. Dann hockte sie sich vor Kim hin.
    „Sie müssen das nicht tun“, sagte sie ruhig. „Kim, er hat kein Recht, Ihnen wehzutun oder ihnen Angst zu machen. Er ist Ihr Ehemann und sollte Sie eigentlich lieben und nicht terrorisieren.“
    Jill berührte die Papiere auf dem Schreibtisch. „Sie müssen dieses Geld nicht auf Ihr gemeinsames Konto einzahlen. Sie können den Barscheck nehmen und direkt von hier in ein Frauenhaus gehen. Es ist genug, um Ihnen und dem Baby einen Neuanfang zu ermöglichen. Ich könnte Sie sofort dort hinfahren. Niemand müsste erfahren, wo Sie sind.“
    Kim wich so weit zurück, wie die Stuhllehne es zuließ. Sie schüttelte den Kopf und hob abwehrend die Hand. Als Kim sprach, sah sie sehr traurig aus. „Ich weiß nicht, wovon Sie reden. Andy ist ein wundervoller Ehemann. Er liebt mich.“
    Jill stand auf. „Er liebt sie so sehr, dass er Ihnen die Knochen bricht. Das nenne ich wahre Zuneigung. Was passiert, wenn das Baby erst da ist? Er will kein Mädchen, nicht wahr? Wird er Ihnen die Schuld geben? Wundervolle Ehemänner schlagen ihre Frauen nicht, Kim. Und sie machen ihnen auch keine Angst.“
    Kim schaute weg. Eine einzelne Träne kullerte ihr die Wange hinunter. „Sie verstehen das nicht. Andy braucht mich.“
    Ja, weil er sich sonst nirgendwo wie ein Tyrann aufführen kann, dachte Jill missmutig.
    „Was ist denn mit Ihren Bedürfnissen?“, fragte sie. „Wollen Sie wirklich den Rest Ihres Lebens in Angst verbringen?“
    Kim sah sie an. „Ich habe keine Angst.“
    Aber die Angst war da. Sie stand wie eine greifbare Bestie zwischen ihnen. Jill kannte alle psychologischen Theorien zu der Frage, warum Frauen bei ihren gewalttätigen Ehemännern blieben, doch sie war nie in der Lage gewesen, sie auch zu verstehen. In ihren Augen war so etwas einfach nur traurig.
    „Bitte, Kim“, setzte sie noch einmal mit leiser Stimme an. „Wenn Sie es nicht für sich tun wollen, dann wenigstens für dasBaby. Was ist, wenn er anfängt, Ihr Mädchen ebenfalls zu schlagen?“
    Kim drehte sich weg und legte die gesunde Hand auf ihren Bauch. „Er liebt das Baby genauso sehr wie ich.“
    „Ich verstehe. Er liebt das Baby genauso wie Sie – mit seinen Fäusten?“
    Kim stand auf. „Ich muss jetzt gehen. Sind wir fertig? Wann kann ich mit dem Geld rechnen?“
    Jill wusste weder, was sie sagen, noch, was sie tun sollte. Sie konnte die Frau ja schlecht entführen. „Der Scheck wird Anfang nächster Woche bei mir eintreffen. Ich rufe Sie an und gebe Ihnen Bescheid, sobald er da ist.“
    Kim nahm ihre Handtasche. „Den können Sie mir doch bestimmt schicken. Ich meine, ich brauche nicht noch mal extra herzukommen, oder?“
    Jill zögerte. Sie hätte sich gern einer Ausrede bedient, um Kim wiederzusehen, aber sie wusste, dass das keinen Sinn hatte. Solange Kim nicht bereit war, ihren Mann zu verlassen, konnte ihr niemand helfen.
    „Hier ist meine Karte“, sagte sie und zog eine Visitenkarte von Dixon and Son heraus. Auf die Rückseite schrieb sie die Festnetznummer ihrer Tante. „Falls Sie wegen irgendetwas Ihre Meinung ändern sollten, rufen Sie mich an. Zu jeder Zeit. Dann komme ich und hole Sie, ohne Fragen zu stellen.“
    Sie hielt Kim die Karte hin, doch die junge Frau nahm sie nicht. Schließlich steckte Jill sie ihr in die Handtasche. Kim starrte sie eine ganze

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