Schönes Leben noch! (German Edition)
will.“
Jill verstand nicht. Die Geschichte ging noch weiter? Könnten die Außerirdischen aus Pam Whitefields Haus sie bitte einfach aus dieser Stadt beamen?
„Bob, ich kann Ihnen nicht ganz folgen. Es geht darum, dass Ihre Nachbarin für drei Tage Ihren Hund entführt und ihn anschließend zurückgegeben hat?“
„Genau.“
„Weshalb genau wollen Sie sie anzeigen? Wegen Entführung?“
Sein Gesicht hellte sich auf. „Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, aber klar: Entführung. Vor allem aber wegen Diebstahls.“
Jill hatte das Gefühl, dass sie keine weiteren Details wissen wollte, aber sie musste fragen. „Was hat sie Ihnen denn gestohlen?“
„Bucks Sperma. Sie hat mich ständig damit belagert, dass sie ihre verfluchte Hündin von Buck decken lassen wollte, aber ich habe mich geweigert. Und als ihre Hündin nun läufig war, hat sie ihn entführt und die beiden drei verdammte Tage lang zusammen eingesperrt. Sie hätte ihn umbringen können.“
Zwanzig Minuten später begleitete Jill ihren Mandanten zur Tür und versprach, ein wenig Recherche zu betreiben. Auf dem Weg zurück zu ihrem Schreibtisch, sah sie zu dem riesigen Schwertfisch empor und fragte sich, ob es irgendeine Möglichkeit gab, sich auf sein spitzes Maul zu werfen.
Das konnte doch nicht wahr sein. Nichts davon. Das Leben war doch nicht wirklich so ungerecht geworden, oder? Sie hatte grausige Fälle, war nicht in der Lage, der einen misshandelten, schwangeren Frau zu helfen, die sie wirklich brauchte, und sie hatte einen lausigen Exmann, einen wütenden Geliebten und eine Assistentin/Sekretärin/Rezeptionistin, die sie nach wie vor hasste. Wenn sie sich nicht sicher gewesen wäre, dass sie es später bereuen würde, hätte sie das Telefon genommen, Rudy angerufen und ihn gebeten, sich um den verlogenen, hinterhältigen Scheißkerl Lyle zu kümmern.
In genau dieser Sekunde klingelte das Telefon. Tina hatte die Kanzlei – natürlich – für den Rest des Tages verlassen, und so ging Jill selbst dran.
„Jill Strathern“, meldete sie sich.
„Hi, Jill. Hier spricht Marsha Rawlings“, sagte die Frau am anderen Ende der Leitung und ratterte den Namen ihrer Anwaltskanzlei in San Diego herunter. „Also ehrlich, Ihr Lebenslauf liest sich wirklich unglaublich. Bitte, bitte sagen Sie mir, dass Sie noch kein anderes Angebot angenommen haben.“
„Habe ich nicht.“
„Fantastisch. Wir möchten Sie unbedingt so schnell wie möglich kennenlernen. Wie ich sehe, gibt es einen privaten Flugplatz vor der Stadtgrenze von Los Lobos. Wir könnten Ihnen das Firmenflugzeug schicken und Sie gleich morgen früh abholen. Wäre das für Sie in Ordnung?“
Jill sah zu den Fischen, zum leeren Empfangsbereich und weiter zu ihren Notizen im Hundespermadiebstahlfall.
„Ja, das wäre sogar prima. Um wie viel Uhr?“
14. KAPITEL
J ill verließ das Büro um kurz nach drei. Nachdem Tina zwischen den Terminen kaum Pausen eingeplant hatte, war Jill die Lust vergangen, mit weiteren Klienten zu sprechen. Und da die Chancen gering waren, dass jemand mit einem Fall hereinspazierte, der noch verblüffender war als der Hundespermadiebstahl, beschloss sie, das Schicksal nicht mehr als nötig herauszufordern.
Als sie in ihre Straße einbog, sah sie Macs Truck vor seinem Haus stehen. Der Anblick des Pick-ups bereitete ihr Unbehagen. Sie begriff noch immer nicht, was zwischen ihnen vorgefallen war. Er konnte unmöglich glauben, dass sie Rudy gegenüber Geheimnisse ausgeplaudert hatte. Oder dass sie Mac jemals hintergehen würde.
Doch sich einzureden, dass seine schlechte Laune nicht ihr Problem war, funktionierte irgendwie nicht. Sie wollte unbedingt mit ihm sprechen und die Dinge ins rechte Licht rücken. Selbst als sie sich ins Gedächtnis rief, wie sehr sie sich auf das anstehende Bewerbungsgespräch freute, fühlte sie sich kein bisschen besser.
Sie ging die Stufen hinauf und betrat das Haus ihrer Tante.
„Ich bin’s nur“, rief sie. Sie wusste, dass Emily bei ihrem Vater war, wenn Mac zu Hause war.
„Jill? Du bist aber früh dran“, rief Bev von oben. „Ich hatte mich etwas hingelegt. Bin gleich da.“
„Okay.“
Jill schüttelte sich die Schuhe von den Füßen und legte ihre Handtasche ab. Nachdem sie in die Küche gegangen war, durchstöberte sie einen Teller mit Plätzchen und nahm sich eins mit Zuckerguss. Sie klemmte es sich zwischen die Zähne, schenkte sich ein Glas Milch ein und setzte sich an den Küchentisch.
Sie hasste es, wenn es
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