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Schönes Leben noch! (German Edition)

Schönes Leben noch! (German Edition)

Titel: Schönes Leben noch! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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ungeklärte Konflikte gab. Zwar gab es kein Riesenproblem, aber es war eben auch nicht alles in Ordnung.
    „Ich gebe einfach meinem Vater die Schuld“, sagte sie.
    „Wofür?“, fragte Bev, als sie in die Küche eilte. „Oh, gut. Du hast die Plätzchen gefunden.“
    Jill biss noch mal ab. „Sie sind köstlich.“
    „Emily und ich haben sie heute Morgen gebacken. Dieses Mädchen ist wirklich ein Genie in der Küche. Vielleicht sollte ich Gracie sagen, dass hier eine ernst zu nehmende Konkurrenz heranwächst.“
    Jill lächelte. „Interessanter Gedanke.“
    Bev strich sich das Sommerkleid glatt und richtete ihren Zopf. Jill sah ihr zu, wie sie den Teller zum Tisch brachte und einen Stuhl hervorzog.
    „Du siehst heute Nachmittag ganz besonders hübsch aus.“
    „Ach ja?“ Bev schaute weg. „Dabei habe ich gar nichts Besonderes gemacht. Ich bin sogar kaum geschminkt.“
    Vielleicht, dachte Jill und musterte sie noch genauer. Aber trotzdem glühten ihre Wangen und ihre Augen leuchteten.
    „Was ist mit deinem Vater?“, fragte Bev. „Wieso ist alles seine Schuld?“
    „Was? Ach, weil er derjenige ist, der mich dazu überredet hat, übergangsweise in der Kanzlei hier im Ort zu arbeiten. Wenn ich in San Francisco geblieben wäre …“ Was genau würde sie dann jetzt tun? Sich mit Lyle um die Wohnung streiten? In einem Hotel leben und sich die Wunden lecken? Ihren Rachefeldzug planen?
    „Ich wollte doch einen Plan machen“, sagte sie und nahm einen Schluck Milch. „Ich wollte mir doch überlegen, wie ich Lyle das Leben zur Hölle machen kann. Was ist daraus geworden?“
    „Du hast gearbeitet und wichtigere Dinge gefunden, die du mit deiner Zeit anfangen kannst.“
    „Vermutlich, ja. Aber was sagt es über meine Ehe aus, dass ich einen Monat nach der Trennung kaum noch an dem Kerl denke?“ Sie hob eine Hand. „Fühl dich nicht verpflichtet, auf diese Frage zu antworten.“ Sie nahm sich noch ein Plätzchen. „Ich hätte Lyle niemals heiraten sollen. Ich habe ihn nie geliebt.“
    „Er war das, was du seinerzeit gebraucht hast.“
    Jill rümpfte die Nase. „Lass uns lieber nicht darüber nachdenken, was das über mich aussagt. Igitt. Ich habe morgen übrigens noch ein Bewerbungsgespräch.“
    Ihre Tante drückte ihren Arm. „Ich weiß, dass es genau das ist, was du willst – auch wenn mich der Gedanke traurig macht, dass du von hier weggehst. Ich habe dich gern um mich.“
    Jill stand auf, beugte sich zu ihrer Tante hinunter und umarmte sie. „Du bist wunderbar. Ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich dir bin, dass du mich diesen Sommer bei dir aufgenommen hast. Ich hatte eine herrliche Zeit.“
    „Ich freue mich, das zu hören.“
    Jill sank zurück auf ihren Stuhl und seufzte. „Am Ende ist nichts so, wie wir dachten, hm? Vielleicht sollte ich mir tatsächlich von dir die Karten legen lassen, damit du mir den einen oder anderen Hinweis auf meine Zukunft geben kannst.“
    Bev stand auf und ging zur Spüle, wo sie anfing, Geschirr zu spülen. „Ich bin mir nicht so sicher, ob das eine gute Idee ist. Jedenfalls nicht heute. Ich fühle mich gerade nicht besonders verbunden mit den Karten.“
    Noch ehe Jill nach dem Grund fragen konnte, hörte sie Schritte auf der Treppe.
    „Ist Emily hier?“, fragte sie. „Ich habe Macs Wagen vor seinem Haus gesehen und dachte, sie wäre bei ihm.“
    „Das ist sie auch. Er hat sie vor zwei Stunden abgeholt.“
    „Aber wer …“ Sie presste die Lippen zusammen. Auf einmal war sie sich nicht mehr so sicher, ob sie die Antwort überhaupt hören wollte. Immerhin gab es nicht viele Möglichkeiten, und ihr gefiel keine davon.
    Ihre Pechsträhne setzte sich eine Minute später fort, als Rudy in die Küche kam. Zu Jills Verwunderung ging er hinüber zu Bev, nahm sie in den Arm und küsste sie. So richtig. Jill meinte, ein Stück Zunge gesehen zu haben, ehe sie sich zusammenriss und wegsah.
    Rudy? Hier? Jetzt? Oben?
    „Ihr schlaft miteinander?“, platzte es unwillkürlich aus ihr heraus.
    Rudy richtete sich auf und lächelte. „Ihre Tante ist eine sehr sinnliche Frau.“
    „Das wollte ich gar nicht wissen“, erwiderte Jill, als sie das Plätzchen hinlegte und sich bemühte, sich nicht auszumalen, was die beiden getan haben mochten.
    Sie wagte einen Blick auf Bev, die zugleich nervös und glücklich aussah. „Und was ist mit deiner Gabe? Und deinem Reinheitsgebot?“
    Bev seufzte. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen würde, aber meine

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