Schokolade des Schreckens
rund um sie ihr Feind sein. Ein entsetzlicher Gedanke war das, der in den vier Junior-Detektiven ziemliche Unruhe auslöste...
Der neue Auftrag
Am nächsten Tag krochen die vier Knickerbocker-Freunde erst kurz vor Mittag aus den Betten.
Beim Mittagessen-Frühstück mit Max verlor dann keiner ein Wort über die Ereignisse der vergangenen Nacht. Alle taten, als wäre nichts vorgefallen.
Nachdem sich Axel, Lilo, Poppi und Dominik gestärkt hatten, zog ihr Fahrer einen Zettel heraus und faltete ihn auf.
„Ich habe hier einige Dinge notiert, die ihr in den nächsten Tagen unbedingt besuchen und testen solltet“, begann er. „Es steht auf jeden Fall ein Besuch im Uhrenmuseum im Vallee de Joux nahe der französischen Grenze auf dem Programm. Dort könnt ihr eine Uhr bestaunen, die nur 1,3 Millimeter dick ist Außerdem ist das Millionenmeter ausgestellt: ein Instrument, mit dem man ein Tausendstel Millimeter messen kann. Im Museum befindet sich weiter die sogenannte Atmos-Uhr, die es heute auch bereits zu kaufen gibt. Diese Uhr muß nie aufgezogen werden. Sie geht durch den Temperaturunterschied der Luft!“
„Nicht schlecht“, meinte Poppi. „Was müssen wir sonst noch machen?“
„In der Nähe von Montreux, am Genfersee, sollt ihr das Spielemuseum besuchen. Es ist in einem Schloß untergebracht, und dort könnt ihr hunderte verschiedene Spiele – alte und neue – ausprobieren!“
„Das Spielemuseum besuchen wir aber erst am Samstag. Am Sonntag haben wir nämlich in Genf etwas zu tun“, meinte Lilo. Max blickte sie kurz an und öffnete den Mund. Doch er stellte die Frage nicht, die ihm auf der Zunge lag. „Keine Fragen an die Kinder“, hatte ihm der Anrufer in der vergangenen Nacht aufgetragen.
„Bei Leuk befinden sich riesige Parabolantennen“, berichtete Max weiter. „Ihr kennt sicherlich die runden Antennen auf manchen Hausdächern, mit denen man Satelliten-Fernsehprogramme empfangen kann. Bei Leuk stehen Antennen, die einen Durchmesser von 30 Metern haben und die Funksignale ins All zu den Satelliten schicken. Es sind Telefon- und Fernsehsignale. Stellt euch vor: über einen Satelliten können gleichzeitig bis zu 100.000 Telefonate in alle Welt geführt werden.
Sogar versteinerte Saurier sind in der Schweiz gefunden worden, auf dem Monte San Giorgo im Südtessin. Der größte Saurier hat eine Länge von 6 Metern, und im Museum von Meride könnt ihr diese Fundstücke sehen. Auch dort sollen wir vorbeischauen.
Heute besuchen wir auf jeden Fall das Verkehrshaus der Schweiz in Luzern. Dort sind Verkehrsmittel aus allen Zeiten ausgestellt, und ihr könnt an einem Fahrsimulator einmal selbst Lokführer sein. Oder vielleicht Fluglotse auf dem Flughafen. Ein echtes Abenteuer-Museum ist das!“
„Und was ist mit den Tieren?“ wollte Poppi, die Tierfreundin, wissen. Max nickte. „Vielleicht haben wir Zeit, auf den Großen St. Bernhard zu fahren. Von dort kommen die Bernhardiner, und einem von ihnen ist sogar ein Denkmal gesetzt worden: Barry hat er geheißen. Barry hat 40 Menschen das Leben gerettet. Bei Nebel oder einem Schneesturm wurden die Bernhardiner von den Mönchen immer losgeschickt, um verirrte Wanderer zu suchen. Die Hunde hatten stets ein Fäßchen umgebunden, in dem Proviant zur Stärkung war.“
Kurze Zeit später begannen die Knickerbocker in Luzern zahlreiche Kaufhäuser, Restaurants, Cafés und Spielwarenläden zu testen. Allerdings waren sie nicht so recht bei der Sache, und immer wieder mußte sie Max an diesem Tag auffordern: „Seid doch ein wenig wilder und schlimmer. Ihr sollt die Geduld und die Nerven der Kaufleute auf die Probe stellen – so lautet jedenfalls der Auftrag von Monsieur Schwertli!“
Es war gegen sechs Uhr am Abend, als die Bande über die lange Kapellbrücke in Luzern schlenderte. Die überdachte Brücke, die wie ein Zickzack-Band die beiden Ufer des Flusses Reuss verband, war im Sommer ein beliebtes Ziel der Fotografen. An diesem Winterabend lag sie allerdings einsam und verlassen da.
Zuerst achteten die Knickerbocker nicht auf die trampelnden Schritte, die hinter ihnen hörbar und immer lauter wurden. Jemand stapfte über die Holzbrücke und trat dabei ziemlich fest auf.
Axel, Lilo, Poppi und Dominik waren sehr in ihr Gespräch über die Läden vertieft, die sie an diesem Tag unter die Lupe genommen hatten. Das lautstarke Keuchen hinter ihren Rücken, das mit jedem Schritt deutlicher wurde, beunruhigte sie dann aber doch. Wurden sie verfolgt?
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