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Schokolade für dich (German Edition)

Schokolade für dich (German Edition)

Titel: Schokolade für dich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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Griff.“
    Auch wenn sie sich ein bisschen im Stich gelassen gefühlt hatte, als ihre Schwestern sie mit Sweet Dreams alleingelassen hatten: Es gefiel ihr, alles unter Kontrolle zu haben. Doch der Betrieb war immer noch ein Familienbetrieb. Hatte sie Cecily tatsächlich das Gefühl vermittelt, dass sie sie nicht brauchte?
    Der letzte Gedanke war eine kleine Offenbarung. „Ich brauche dich, um die ganzen Bälle in der Luft zu halten“, sagte sie. „Und damit ich nicht den Verstand verliere.“
    „Na ja, Letzteres kann ich nicht garantieren, aber beim Jonglieren kann ich dir helfen.“
    „Danke“, erwiderte Samantha. „Habe ich dir in letzter Zeit mal gesagt, was für eine tolle Schwester du bist?“
    „Nein. Aber du hast recht, das bin ich.“
    Sie hörte das Lächeln in Cecilys Stimme, und als sie auflegte, lächelte sie ebenfalls. Sie würde die Schokoladenfestung nicht allein verteidigen müssen. Verstärkung war im Anmarsch. Schnell schickte sie eine E-Mail an Ed, um ihn wissen zu lassen,dass sie die erforderlichen Genehmigungen beantragen würde, schnappte sich dann ihre Handtasche und verließ das Büro.
    „Ich gehe rüber ins Rathaus, um die Genehmigungen einzuholen“, erklärte sie Elena, die ihr Telefonat, das sie in rasend schnellem Spanisch geführt hatte, unterbrochen hatte, um zu fragen, wohin Samantha ging.
    „Ich bin wahrscheinlich bald zurück.“
    Elena nickte und setzte ihre Unterhaltung fort, stirnrunzelnd und wild gestikulierend. Die ausladenden Handbewegungen und das Spanisch ließen nur einen Schluss zu – sie redete mit ihrer Mutter. Samantha war froh, dass sie für eine Weile aus dem Büro entkommen konnte. Elena brauchte immer mindestens eine halbe Stunde, um sich nach einem ihrer Mutter-Tochter-Gespräche wieder zu beruhigen.
    Was war das nur mit den Müttern? Von einem Moment zum anderen konnten sie sich von der besten Freundin zur ärgsten Feindin verwandeln. Deine Mutter war nie deine Feindin, korrigierte sie sich. Mom war keine Hellseherin; sie konnte ja nicht ahnen, wie sich die Dinge entwickeln würden. Sie hatte Samantha immer unterstützt. Na ja, bis Waldo aufgetaucht war.
    Samantha zog die Stirn in Falten. Und das war der Knackpunkt. Sie hatte sich über Moms Entscheidung, Waldo die Leitung der Firma zu übertragen, geärgert. Im Grunde tat sie das immer noch, obwohl er inzwischen nicht mehr da war.
    Ich brauche wirklich einen Therapeuten, dachte sie, als sie die Center Street entlangging, an deren Ende das Rathaus und die Polizeistation von Icicle Falls lagen. Aber momentan hatte sie dafür keine Zeit.
    Priscilla Castro saß am Empfangstresen und begrüßte Samantha mit einem überheblichen Grinsen, die übliche Begrüßung für ihre ehemalige Rivalin. Auf der Highschool hatten Samantha und Priscilla um alles miteinander gerungen, angefangen bei den Noten bis hin zu den Jungs. Priscillas Freundinnen nannten sie Cilla. Die anderen Mädchen nannten sie Prissy, was ziemlich schnell zu Pissy wurde. Samantha war als Siegerin aus dem Wettstreit hervorgegangen, wer die Abschiedsredehalten durfte, und hatte – was für Priscilla noch schlimmer gewesen war – die Krone der Miss Icicle Falls bekommen sowie das Collegestipendium, das damit einherging. Pissy, die damit eindeutig das Nachsehen gehabt hatte, hatte sich dadurch gerächt, dass sie Samantha ihren Freund Neil Castro ausgespannt hatte, direkt vor dem Abschlussball. Sie hatte Neil, der nach der Schule in einer Obstverpackungsfirma in Wenatchee einen Job gefunden hatte, sogar geheiratet. Nicht gerade der beste Fang, wie Samantha fand. Pissy letztlich wohl auch nicht, denn sie hatten sich schon nach wenigen Jahren scheiden lassen. Wahrscheinlich machte Pissy Samantha auch dafür verantwortlich. Wenn Sweet Dreams bankrottging, würde Pissy vermutlich aufs Dach des Rathauses steigen und einen Triumphschrei ausstoßen. Lang lebe die Highschool.
    „Hallo Piss … Priscilla“, sagte Samantha.
    „Samantha, was führt dich her?“ Pissys Tonfalls nach zu urteilen, fügte sie in Gedanken hinzu: Glaub nicht, dass dich hier irgendjemand sehen will.
    „Ich brauche die Genehmigung für eine besondere Veranstaltung, ein Festival. Und ich dachte mir, da wende ich mich am besten an dich“, erwiderte Samantha mit aufgesetzter Freundlichkeit.
    „Eine besondere Veranstaltung?“ Pissy neigte den Kopf wie eine neugierige Krähe, die sie ja auch war. „Wer veranstaltet ein Festival?“
    „Die Handelskammer.“
    „Davon hab ich ja noch

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