Schokolade für dich (German Edition)
ab, und statt über den Wettbewerb zu diskutieren, bei dem Icicle Falls’ Traummann gekürt werden sollte, sprachen sie über Moms eigenen Traummann Waldo, und schon wurden die Fotoalben wieder hervorgeholt. Cecily hatte jedoch kein Problem damit, sie anzuschauen. Und im Gegensatz zu Samantha hatte sie auch kein Problem damit, den Mann, den sie alle gemocht hatten, mit dem Mann, der so viel Chaos in ihr Leben gebracht hatte, in Einklang zu bringen.
„Er war nicht besonders geschäftstüchtig“, gab Mom zu und berührte ein Foto von Waldo, auf dem er an seinem Schreibtisch saß und ihr mit einem Glas Wein in der Hand zuprostete. „Aber er hatte so ein großes Herz. Und ich war so froh, dass ich mich noch einmal verliebt hatte. Das hätte ich nie für möglich gehalten.“
Mom hatte wirklich Glück gehabt. Sie hatte die wahre Liebe nicht nur ein, sondern sogar zwei Mal erleben dürfen.
„Ich hoffe immer, dass meine Mädchen auch bald den Richtigen finden.“ Sie lächelte Cecily an. „Man sagt doch, es gibt für jeden Topf den passenden Deckel. Aber ich nehme an, das weißt du selbst auch schon.“
„Daran habe ich auch immer geglaubt“, meinte Cecily. „Inzwischenbin ich mir allerdings nicht mehr so sicher. Die Leute erwarten viel zu viel. Und geben zu wenig“, fügte sie hinzu, während sie an ihre beiden Exverlobten dachte.
„Nicht immer. Du wirst schon noch einen Mann finden“, tröstete Mom sie und tätschelte Cecilys Arm.
Im sonnigen Kalifornien hatte sie sogar zwei Männer gefunden, aber keiner von ihnen hatte sich als der Richtige entpuppt. Offenbar war sie genauso wenig dazu qualifiziert, ihren eigenen Mr Right zu finden, wie ein Chirurg sich selbst operieren konnte. „Und woher weißt du das?“
„Weil es eine Verschwendung wäre, wenn nicht, so wunderbar, wie du bist.“
Dasselbe hatte ihre Mutter ihr gesagt, als Cecily gerade ihre rebellische Phase durchgemacht hatte, damals jedoch etwas strenger. „Ich glaube, diese Worte habe ich schon einmal gehört“, meinte sie neckend.
„Sie entsprechen noch immer der Wahrheit.“ Mom lehnte sich auf der Couch zurück und betrachtete sie. „Ich glaube, dass Gott darauf gewartet hat, dass du wieder nach Hause kommst. Ich bin sicher, dass er den perfekten Mann für dich hier in Icicle Falls parat hat.“
Cecily dachte an den Neandertaler, der sozusagen das Empfangskomitee für sie gebildet hatte. Oder auch nicht.
Samantha hatte eine kurze Besprechung mit Jim, ihrem Verkaufsrepräsentanten, und versprach einem Zulieferer das Blaue vom Himmel. Dann rief sie im Rathaus an, um zu hören, was die Genehmigungen machten.
Dieses Mal musste sie sich nicht mit Pissy abplagen. Emily Brookes, eine der Verwaltungsangestellten, ging ans Telefon. „Hallo, ich wollte nur mal hören, wie es mit unseren Genehmigungen für das Schokoladenfestival aussieht“, fragte Samantha fröhlich.
„Na ja, ich habe bisher nichts weiter gehört“, erwiderte Emily freundlich. „Also gehe ich davon aus, dass es läuft. Willst du mit Priscilla sprechen?“
Genauso wenig wie Pissy mit ihr reden wollte. „Nein, ist schon okay“, sagte Samantha. „Ich ruf später noch mal an.“ Diese Dinge brauchten Zeit, und ihr Formular machte wahrscheinlich erst mal die Runde durch die verschiedenen Abteilungen – es sei denn, Pissy hatte es in den Aktenvernichter gesteckt.
Positiv denken, ermahnte sie sich und ging wieder an die Arbeit. Sie beantwortete eine Flut von E-Mails und schrieb anschließend eine an Ed York, um ihm über die Idee des Traummann-Wettbewerbs zu berichten (natürlich wollte sie ihre Schwestern nicht kontrollieren, sondern einfach nur noch eine andere Meinung hören). Eds Antwort kam postwendend. Er war sehr angetan von der Idee. Also fand sich Samantha schließlich damit ab, dass sie diese Veranstaltung durchführen würden, obwohl sie die Sache immer noch ziemlich geschmacklos fand.
Egal, wenigstens sind das gute Nachrichten für Cecily, dachte sie und rief zu Hause an.
„Bailey hat gerade angerufen“, erzählte Cecily ihr. „Sie hat einen Wochenendtrip in ein Weingebiet als Gewinn ergattert. Und sie konnte noch die Adventure Outfitters dazu überreden, ein Kajak zu spenden, das unser Traummann als Hauptpreis bekommt.“
„Das ist ja toll“, meinte Samantha beeindruckt.
„Das ist noch nicht alles. Es sieht so aus, als würden sowohl das Italian Alps als auch das Big Brats einen Fünfundzwanzig-Dollar-Gutschein spenden – also kostenloses
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