Schokolade für dich (German Edition)
stur.“
Soweit Samantha das beurteilen konnte, traf das auf alle vierzehnjährigen Mädchen zu.
„Und natürlich bin ich im Moment immer die Böse, weil ich sie wegen ihrer Noten ermahne und mich in ihr Privatleben einmische“, fuhr Cass fort. „Während ihr Vater in ihren Augen eine Mischung aus Weihnachtsmann und Nikolaus ist. Männer“, fügte sie angewidert hinzu.
Cass war ganz offensichtlich nicht gerade positiv auf das andere Geschlecht zu sprechen. Vielleicht war das nicht der beste Augenblick, um sie zu fragen, ob sie helfen wollte, Icicle Falls’ Traummann zu finden.
Aber Cass war nie gut auf ihren Ex zu sprechen, also gab es wahrscheinlich gar keinen richtigen Zeitpunkt. „Da wir gerade von Männern reden: Wir brauchen noch eine unparteiische Jurorin für unseren Traummann-Wettbewerb. Cecily hat gehofft, dass wir dich dazu überreden können.“
„Solange keiner der Männer so aussieht wie Mason, kann ich durchaus unparteiisch sein“, meinte Cass grinsend.
„Na, dafür können wir ja sorgen.“ Samantha wurde wieder ernst. „Sag mal, ehrlich gesagt überrascht es mich, dass du bereit bist, mitzumachen.“
„Ach ja? Wieso?“
„Na ja, zum einen ist es total albern.“
„Aber es macht bestimmt auch Spaß. Und ich werde meine helle Freude daran haben, dabei zuzusehen, wie diese Männer mit all den fiesen Prüfungen kämpfen, die Cecily sich ausgedacht hat. Und ich nehme mal an, dass da für mich auch ein bisschen Schokolade rausspringt, oder?“
„Auf jeden Fall.“
„Okay, dann bin ich dabei.“
Na, das war ja einfach, dachte Samantha, als sie den Laden wieder verließ. Abgesehen davon, dass die Genehmigungen im Bürokratiedschungel des Rathauses verloren gegangen waren, kamen alle Vorbereitungen für das Festival gut voran. Was eigentlich Monate gebraucht hätte, kam in Rekordzeit zustande. Und zwar, weil die ganze Stadt voller Enthusiasmus an einem Strang zog. Allerdings passierte so etwas nicht im wahren Leben, sondern nur in Romanen und Filmen.
Es war also nur noch die Frage der Zeit, wann die nächste Bombe platzen würde.
Als Cecily im Supermarkt anhielt, um ein Poster für den Traummann-Wettbewerb am Schwarzen Brett auszuhängen, erregte sie großes Aufsehen.
„Was für eine witzige Idee“, rief Lauren Belgado, die während ihrer Frühstückspause vorbeigekommen war. „Und, wow, das sind ja echt tolle Preise. Da muss ich Joe unbedingt anmelden.“
Ihr Freund Joe Coyote sah sympathisch aus und hatte eine beeindruckende Figur. Leider hatte er außerdem eine Narbe im Gesicht und humpelte (das Souvenir eines Baustellenunfalls), sodass Cecily nicht sicher war, ob er gegen die besser aussehenden Männer in der Stadt eine Chance hatte. Wenn allerdings ein Mann mit Herz gewinnen sollte, würde der Preis definitiv an Joe gehen.
Jetzt war noch eine Frau dazugetreten. „Oh, davon hab ich schon in der Zeitung gelesen. Ich hol mir nachher ein Anmeldeformular. Wenn mein Freund gewinnt, können wir diese Tour in den Weinanbaugebieten machen.“
„Was müssen die Männer denn tun?“, fragte Lauren. „Gibtes so eine Art Talentwettbewerb? Joe ist da ja eher ein bisschen schüchtern.“
„Nein, kein Talentwettbewerb.“
„Was müssen sie denn dann machen?“, fragte die andere Frau.
„Oh, sie müssen ein paar Fragen beantworten. Zum Beispiel, welche Schokolade von Sweet Dreams sie am liebsten mögen.“
„Das heißt, sie müssen Recherche betreiben“, meinte Lauren glücklich, während Cecily wünschte, ihre Schwester wäre dabei, um diese Unterhaltung mit anzuhören. „Was noch?“
„Nichts, was zu schwierig wäre“, versicherte ihr Cecily. „Wahrscheinlich müssen sie mit nacktem Oberkörper über einen Laufsteg gehen.“
Die Frauen kicherten.
„Bescheuert“, erklärte eine tiefe Stimme hinter Cecily.
Sie drehte sich um. Todd Black war offensichtlich aus seiner Höhle gekrochen gekommen, um Nahrung für die Neandertaler zu besorgen; wenn man einen Einkaufswagen voller Softdrinks und Brezel als Nahrung bezeichnen konnte. Aber der erste Gedanke, der ihr durch den Kopf schoss, war: Hier kommt Icicle Falls’ erster Traummann.
Cecily verscheuchte den Gedanken sofort. Sie wusste nicht, wie Todd Blacks schulische Karriere verlaufen war. Aber dort, wo er gewesen war, musste sein Hauptfach auf jeden Fall schlechtes Benehmen gewesen sein. „Auch nicht bescheuerter als der Miss-Amerika-Wettbewerb“, konterte sie.
„Genau“, stimmte er zu. Und sein Tonfall machte
Weitere Kostenlose Bücher