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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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erwarten.«
    »Wenigstens sind wir heute Abend wieder in der Gemeindehalle. Die letzte Sitzung musste in der Sakristei stattfinden, weil die Pfadfinder ihren Trödelmarkt noch nicht abgebaut hatten, und es war eiskalt. Mr Merryman, unser Interims-Vikar, wirkt immer furchtbar nervös, und der Anblick von drei Ratsmitgliedern in elisabethanischen Gewändern, alles Mitglieder der Reenactment-Gruppe, hat wohl auch nicht geholfen – Miss Winter ist eine ziemlich furchterregende Königin Elisabeth! Dann hat Mr Lees, der Organist, auch noch Fugen geübt, es war eine wirklich düstere Veranstaltung.«
    »Das glaube ich gerne. Und was genau ist ein ehrenamtlicher Vikar?«
    »Ein Vikar, dem kirchliche Befugnisse übertragen wurden, der aber kein Gehalt bezieht.«
    »Oh, verstehe – ein Spar-Vikar. Und sag, wer außer dir, Felix und Miss Winter als Vorsitzende ist außerdem im Gemeinderat?«
    »Du hörst mir aber auch nie zu«, klagte Poppy, beantwortete meine Frage aber trotzdem: »Also, der Verwalter von Winter’s End, Laurence Yatton …«
    »Ach, der weißhaarige, gut aussehende ältere Herr mit dem alten Landrover.«
    »Genau der. Und du kennst wahrscheinlich auch seine Schwester Effie. Sie war Sportlehrerin an einer Privatschule, arbeitet aber jetzt ihre überschüssige Energie bei den Pfadfinderinnen, im Tennisclub und in der Tudors-Reenactment-Gruppe ab. Dann wären da noch der Vikar und Mike Berry, der Dorfpolizist.«
    »Mike ist mir ein paarmal in Felix’ Buchladen begegnet, mit seiner Freundin Anja, die mit den roten Dreadlocks.«
    »Ja, das ist eine Nette. Sie ist eine alte Freundin von Sophy Winter, die vor anderthalb Jahren das Anwesen von Winter’s End geerbt hat und jetzt den Geschenkeladen betreibt, wenn das Haus für Besucher geöffnet ist.«
    »Und das sind alle?«
    »Ich, Felix, Miss Winter, der Vikar, Mike, Laurence und Effie … Ja, das sind alle.«
    »Eine kleine, aber gelungene Mischung«, urteilte ich.
    Als ich Felix anrief, drängte er mich, ihn in die Alte Schmiede mitzunehmen, doch ich lehnte ab. Es war schwer zu erklären, aber bei diesem ersten Besuch in dem Cottage, in dem Jake und ich leben würden, wollte ich allein sein. Felix würde sich mittags mit mir und Poppy im Pub treffen.
    »Weißt du was, ich schließe morgen den ganzen Tag, im Moment ist es im Dorf so still wie auf einem Friedhof, und wahrscheinlich bleibt das bis Ostern so, bis Winter’s End wieder öffnet.«
    »Oh, es wird bestimmt schon früher etwas lebhafter. Vergiss nicht, Jake kommt ins Dorf.«
    »Um Himmels willen!«, sagte Felix, obwohl er deutlich weniger unter Jakes Streichen und Unausstehlichkeit gelitten hatte als die meisten meiner Freunde, wahrscheinlich, weil er immer bloß ein guter Freund und kein Verehrer war, der mich meinem jüngeren Halbbruder hätte entreißen können.
    »Keine Sorge, das hat er hinter sich«, beruhigte ich Felix. »Oder liegt es daran, dass ich die Männer hinter mir habe?«
    »Das hast du nicht, du hattest nur, genau wie ich, viel um die Ohren, und die Zeit rast«, sagte Felix. »Und dann wirst du eines Morgens wach und denkst, wie schön es wäre, wenn du dein Leben mit jemandem teilen könntest, der entspannend und vertraut wie …«
    »Wie ein Paar bequeme Latschen ist?«, schlug ich mit honigsüßer Stimme vor. »Nun, du bist älter, Felix, es mag also sein, dass auch bei mir dieser Morgen kommen wird, aber wenn, dann lege ich mir einen Hund zu.«

Kapitel vier
    Im Falling Star

    W ie üblich konnte ich erst einschlafen, nachdem Jake heimgekommen war, und das trotz seiner großen, schweren Stiefel erstaunlich leise. Ich stand dennoch am nächsten Morgen sehr früh auf, damit ich vor meiner Fahrt nach Sticklepond noch Brummbarts neuestes Kapitel einsammeln und die Bestellungen verpacken konnte.
    Dann holte ich die Schlüssel im Maklerbüro ab – die Hauptagentur war hier in Merchester – und versprach Poppys Cousin Conrad, hinterher auch wirklich wieder abzuschließen und die Schlüssel zurückzubringen.
    »Natürlich habe ich das Haus niemandem gezeigt, seit die Frinton-Schwestern das Angebot deines Großvaters akzeptiert haben«, sagte Conrad rasch. »Und auch davor nicht, nicht, seit dein Großvater sein Kaufinteresse bekundet hat und mir gedroht hat…« Conrad brach mitten im Satz ab, ziemlich beschämt und verlegen.
    »Er hat dir gedroht, dass er dich andernfalls mit einem Fluch belegen und dir das Leben zur Hölle machen würde?«
    »Äh … ja«, bestätigte er kleinlaut.

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