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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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ganze Kiste verdorben sein. Du musst sie zur Räson bringen.«
    »Aber sie ist einsam, Felix, und ich kann nicht ständig etwas mit ihr unternehmen, ich habe genug Arbeit und muss auch noch auf Jake aufpassen.«
    »Jake ist offiziell erwachsen.«
    »Das mag zwar sein, aber er ist mein kleiner Bruder und noch halb Junge, halb Mann. Ich will nur sicher sein, dass er nicht auf Abwege gerät, ehe er zur Uni geht. Danach liegt es nicht mehr in meinen Händen, dann habe ich mein Bestes gegeben.«
    »Allerdings, und dann kannst du dir endlich vom Leben nehmen, was du wirklich willst.«
    »Das meiste habe ich schon, obwohl ich mich wahnsinnig darauf freue, etwas mehr Freiheit zu haben – allein zu sein und mein Ding zu machen«, sagte ich vergnügt. »Nach dem Umzug werde ich wohl die meiste Zeit in meinem hübschen kleinen Garten verbringen. Ich kann es kaum erwarten!«
    »Hmm.« Felix klang entmutigt, was ich beabsichtigt hatte.
    Ich wagte mich noch ein wenig weiter vor: »Bei der kurzen Vorbereitungszeit auf den Umzug geht es gerade so hektisch zu, dass ich beim besten Willen keine Zeit habe, Poppy im Auge zu behalten.«
    »Aber irgendjemand sollte das tun, sie könnte sich ernsthaft in Gefahr bringen.« Er seufzte heftig und lange, dann erklärte er: »Dann werde ich wohl ranmüssen.«
    Ich stimmte ihm zu, obwohl ich mir nicht sicher war, ob es Poppy gefallen würde, bei ihren Dates ständig von Felix beschattet zu werden. Aber wenn alle so entsetzlich waren wie der Letzte – was nicht auszuschließen war –, würde sie womöglich endlich erkennen, was sie direkt vor ihrer Nase hatte. Und vielleicht galt das für beide.
    Ich bat Felix wie zuvor Poppy noch einmal, Jake nichts von meinen Entdeckungen auf dem Dachboden zu erzählen. Mum hatte bei Jake schon genug Schaden angerichtet, er musste nicht auch noch wissen, dass sie ihn nur als Mittel zum Zweck auf die Welt gebracht hatte. Mir wäre lieber, ich hätte das ebenfalls nicht erfahren, aber ich würde es schon verkraften – wie immer.
    Jake hatte zwar seine Sachen gepackt, aber sonst war mit ihm nicht viel anzufangen. Seit Tagen hing er wie ein (nicht humpelnder) Lord Byron im Gothic-Outfit düsteren Gedanken nach.
    Als ich ihn eines Morgens beim Frühstück fragte, ob er wegen des Umzugs aufgebracht sei, antwortete er knapp: »Nein, wegen eines Mädchens.«
    Ich sah ihn erstaunt an. »Ich wusste gar nicht, dass du eine Freundin hast. Das hast du für dich behalten.«
    »Ich habe keine , das ist das Problem.«
    »Du hast also jemanden im Auge, aber sie will nicht mit dir zusammen sein?«
    Er seufzte dramatisch. »Sie weiß nicht einmal, dass es mich gibt! Sie ist neu in der Schule – ihre Eltern sind gerade hergezogen –, und es sieht aus, als wollte sie immer nur lernen. Wenn sie nicht in der Klasse sitzt, hockt sie in der Bibliothek.«
    Könnte sich Jake doch daran ein Beispiel nehmen!
    »Klingt ja, als wäre sie echt nett«, sagte ich sanft. »Und natürlich ist es ein schlechtes Timing, so kurz vor den Prüfungen das College zu wechseln. Wahrscheinlich lernt sie deshalb so viel.«
    »Sie will unbedingt nach Oxford«, sagte er noch betrübter.
    »Habt ihr die gleichen Fächer?«
    »Ja, deshalb sehe ich sie auch ständig. Aber sie sieht mich nicht.«
    Es war mir schleierhaft, wie sie meinen Bruder übersehen konnte – so groß, braunäugig, attraktiv und ganz in Schwarz, von den gefärbten Haaren bis zu den schweren Stiefeln –, aber hier ergab sich die Gelegenheit zu einer wunderbaren List. Wenn man Jake nämlich drängte, mehr zu lernen, hatte das die gegenteilige Wirkung; wenn ich ihm dagegen raten würde, mehr zu lernen, um ein Mädchen zu beeindrucken, könnte das einen nützlichen Nebeneffekt haben …
    »Dann habt ihr ja einiges gemeinsam, Jake, das ist doch ein guter Start. An deiner Stelle würde ich zur gleichen Zeit wie sie in der Bibliothek erscheinen – und sie beispielsweise fragen, ob du etwas in einem Buch nachsehen kannst, das sie gerade liest. Zeig ihr, dass auch du die Schule ernst nimmst.«
    Er sah mich misstrauisch an, gab dann aber widerwillig zu, dass da was dran sein könnte.
    Ich putzte und reparierte den schönen Muschel-Spiegel, verpackte ihn in Luftpolsterfolie und legte ihn auf die Ottomane zu den anderen zerbrechlichen Sachen wie der Kiste mit dem Weihnachtsschmuck und einem besonders schönen, aber sehr fragilen Glasengel.
    Bei der Gelegenheit stellte ich fest, dass Jake wohl schon einige seiner zweifelhafteren Schätze in den

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