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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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Nichts, hatte ich eine blitzartige Eingebung – Felix besaß all die Eigenschaften, die Poppy nach eigener neuester Aufzählung bei einem Mann suchte! Er war alleinstehend, nett, aufrichtig, weder sexbesessen noch allzu wunderlich und attraktiv.
    Und wenn sich Felix wirklich nach einem ruhigen Familienleben sehnte, war er bei mir sowieso an der falschen Adresse, aber er und Poppy würden einander perfekt ergänzen. Das Problem war nur, dass sie in ihm einen Bruder und Felix in ihr eine, im falschen Sinne, Gefährtin sah.
    Wir hatten alle drei Pech in der Liebe gehabt, und ein seltsamer Zufall hatte es gewollt, dass wir unsere schlimmsten Augenblicke beinahe zeitgleich durchlitten hatten. Während mir Raffy das Herz in Stücke gerissen hatte, war Poppy fort gewesen, hatte ihre Prüfung als Reitlehrerin gemacht und sich bei der Gelegenheit furchtbar (und unerwidert, wie die unglückliche Heldin eines Charlotte-Brontë-Romans) in einen verheirateten Mann verliebt, und auch die Ehe von Felix hatte in den letzten Zügen gelegen.
    Auf sehr unterschiedliche Weise hatten wir damals wohl alle etwas gelernt, nur nicht das, was wir erhofft hatten.
    Nachdem all das hinter uns lag, hatten wir uns nur zu gerne wieder in unserer vertrauten Gemeinschaft eingerichtet, und niemand hatte das Bedürfnis nach einem emotionalen Großreinemachen verspürt, vor allem, weil wohl jeder von uns ein paar Geheimnisse hatte, die er oder sie ausnahmsweise nicht mit den anderen teilen wollte.
    Bei mir jedenfalls war das so. Aber je länger ich diese Geheimnisse für mich behielt, desto schwerer würde es, sie selbst Poppy anzuvertrauen, dabei war ich für sie immer ein offenes Buch gewesen. Bis zu jenen Tagen an der Universität.

Kapitel sieben
    Zwischenspiele

    O bwohl mich die Enthüllungen über meine Mutter tief verstört hatten, hatte ich schlicht keine Zeit, zu grübeln und zu überlegen, was, wenn überhaupt, ich deshalb unternehmen sollte.
    Es gab noch so viel zu verpacken, vor allem wollten meine zahlreichen Engelfiguren in Luftpolsterfolie eingewickelt werden. Gleichzeitig bemühte ich mich, einen großen Vorrat Wunschschokolade anzulegen, der reichen musste, bis ich im Cottage arbeiten konnte. Und so gluckerte das Bad ununterbrochen, wenn die Kuvertüre erhitzt und gerührt wurde, überall standen Tabletts mit Engel- und Herzformen herum, in denen die Schokolade kühlte und härtete, damit ich einen Spruch hineinlegen und sie versiegeln konnte.
    Endlich eine eigene Werkstatt zu haben würde großartig sein, denn mittlerweile hatte ich mit meiner Schokoladenproduktion die ganze Wohnung in Beschlag genommen.
    Brummbart war derweilen nicht zu stoppen. Nicht einmal der bevorstehende Umzug bremste seine stete Tagesproduktion von ein oder zwei Kapiteln und auch nicht seine unermüdliche Korrespondenz: Fantasten aller Länder, vereinigt euch! Ich hatte Brummbart erst heute Morgen erneut darauf hingewiesen, dass E-Mails viel schneller und einfacher wären und ich es ihm im Handumdrehen beibringen könnte, aber er hielt den Computer für Teufelswerk, das ihm gestohlen bleiben könne.
    Dann fügte er hinzu, ihm sei gerade eine Idee gekommen, und kritzelte gleich wieder los. Ich war vergessen und schlich davon, aber wahrscheinlich hätte ich ihm auch mit einer Trompete ins Ohr tuten und die Tür zuschlagen können – er hätte es ohnehin nicht zur Kenntnis genommen.
    »Und, wie ist es gelaufen?«, fragte ich Poppy, die mich am Morgen nach ihrem Date besuchte. »Ist er aufgetaucht?«
    »Ja, aber ich habe ihn ewig nicht erkannt. Wir haben beide eine halbe Stunde lang im Pub gesessen und geglaubt, der andere würde nicht kommen. Felix hatte sich in seiner Ecke wie ein Spion hinter einer Zeitung verschanzt. Und ständig über den Rand gespäht.« Sie kicherte unbändig. »Es war wie bei einem Single-Abend für Superschüchterne!«
    »Hatte der Typ nicht behauptet, er sähe aus wie Tom Cruise? Da hätte er dir doch sofort ins Auge springen müssen.«
    »Nun ja, er sah mehr wie ein Brummkreisel aus: kleiner Kopf, gewaltiger Bauch und kurze Beinchen.«
    »Tom Cruise ist auch nicht besonders groß, oder?«
    »Nein, aber wenigstens ist er attraktiv! Mein Date sah einfach nur zum Fürchten aus!«
    »So schlimm?«, fragte ich voller Mitgefühl.
    »Schlimmer! Ich habe ja nichts gegen unansehnliche Gesichter , aber Cruise Missile hatte eine hässliche Fratze ! Irgendwann ist bei mir der Groschen gefallen, weil er ständig zur Tür gesehen hat, als würde er

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