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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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Schrankkoffer verlagert hatte, denn nun hing ein großes Vorhängeschloss davor, und außerdem wog der Koffer bestimmt eine Tonne. Hoffentlich konnten ihn die Umzugshelfer noch die steile, enge Treppe hinunterwuchten.
    Jake wirkte seit unserem Gespräch ein wenig fröhlicher. Vielleicht hatte mein Rat schon etwas bewirkt? Es wäre schön, er würde auch bessere Abschlussnoten bewirken.
    Zu meiner Überraschung rief Chas abends an, aber das tat er von Zeit zu Zeit. Ich hatte wohl etwas seltsam geklungen, denn er fragte, ob alles in Ordnung sei.
    Ich war noch nicht bereit, ihn auf das, was ich auf dem Herzen hatte, anzusprechen, und so redete ich mich mit Müdigkeit und dem bevorstehenden Umzug heraus.
    Er war wie immer herzlich und interessiert, und ich wünschte mir wieder, er wäre doch mein Vater – besser noch: Er wäre ein Vater, der nicht heimlich auf dem Handy anrief, wenn die Familie aus dem Haus war!
    Poppy kam nach der nächsten Sitzung des Gemeinderats wieder zu Besuch. In letzter Zeit fanden ständig Sitzungen statt, wohl wegen der vielen Veränderungen in Sticklepond, aber Poppy versicherte mir, was Brummbart und die Alte Schmiede anging, sei die Katze noch immer nicht aus dem Sack.
    »Dabei habe ich solche Angst, dass mir etwas herausrutscht, und Felix und ich sehen bestimmt total schuldbewusst aus.«
    Ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie Felix und Poppy voller Nervosität versuchten, einander nicht anzublicken. Doch früher oder später musste die Sache herauskommen.
    »Glücklicherweise gab es zur Ablenkung schon wieder Neuigkeiten, sonst hätten die anderen sicher etwas gemerkt«, sagte Poppy.
    »Ach ja?« Ich sah von meinem letzten zu verpackenden Engel auf. »Wisst ihr endlich, wer der Ex-Popstar-Vikar ist?«
    »Nein, wir wissen nach wie vor nichts. Aber ein altes Cottage namens Badger’s Bolt ist verkauft worden. Es war eine Ewigkeit auf dem Markt, wahrscheinlich, weil das Haus einen Brunnen hat und nicht an die Kanalisation angeschlossen ist, zudem liegt es ein wenig abseits – an einem Wegende nahe Winter’s End. Ich kenne das Cottage nur, weil wir bei Mr Ormerod, der den Nachbarhof betreibt, unser Heu kaufen.«
    »Und was ist daran so faszinierend, Poppy? Häuser wechseln ständig den Besitzer.«
    »Ja, aber bei Badger’s Bolt ist das von Bedeutung, weil zu dem Haus zwei Grundstücke im Dorf gehören; auf einem liegt der Tennisclub, auf dem anderen das Strandbad, und ein neuer Besitzer erhöht womöglich die Pacht, wenn der alte Vertrag ausläuft.«
    Das sogenannte Strandbad war ein Picknickbereich am grasigen Ufer einer Flussbiegung. Der Fluss war dort teilweise von großen Steinen eingedämmt und bildete einen flachen See, in dem vor allem die Kinder im Sommer gerne planschten.
    »Hast du mir nicht mal erzählt, dass jemand Geld sammeln wollte, damit ihr den Tennisclub und das Strandbad erwerben könnt? Ich bin mir sicher, dass ich damals Lotterielose gekauft habe.«
    »Ja, richtig, Effie Yatton hat das organisiert, aber das Geld reicht noch nicht, und der neue Besitzer will womöglich gar nicht verkaufen. Conrad sagt, es handele sich um einen reizenden älteren Herrn, einen Mr Drake, und vielleicht ist er froh, wenn alles so bleibt, wie es ist«, fügte sie hoffnungsvoll hinzu.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass sich ein älterer Herr für ein abgelegenes Haus fern aller Annehmlichkeiten und einer zuverlässigen Wasserversorgung begeistern würde.«
    »Er weiß vielleicht gar nicht, wie schlecht der Wasserdruck ist, besonders im Sommer. Conrad hat das bestimmt nicht erwähnt.« Plötzlich kicherte sie. »Weißt du noch, wie wir in Felix’ neuem Laden die Falltür in der Küche entdeckt haben, unter dem Linoleum?«
    »Ja, die in den Keller führt, wo ein Bach durch eine steinerne Rinne fließt, und Felix hatte keine Ahnung. Und was hat er für ein Gesicht gemacht, als du gesagt hast, dass fließend kaltes Wasser zur damaligen Zeit wohl der absolute Luxus gewesen sein muss!«
    »Eine Schande, dass es so etwas nicht in Badger’s Bolt gibt. Dieser Mr Drake hat Conrad erzählt, er hätte bei einer Auktion den Titel Lord of the Manor – Gutsherr von Sticklepond – erworben, und Hebe Winter hält das für ein Zeichen, dass dieser Mr Drake ein wohlwollendes Interesse an unserem Dorf zeigen wird.«
    »Ich dachte, die Winters wären Lords of the Manor.«
    »Nein, einige dieser alten Titel sind nicht familiengebunden und werden manchmal versteigert. Miss Winter hätte es wohl gerne gesehen,

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