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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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mich aber älter«, klagte David. »Und mir ist bewusst geworden, dass es Zeit für eine feste Beziehung ist – und für den Umzug aufs Land. Für Kinder ist das sowieso besser.«
    »Ich – ich wusste nicht – ich meine, du hast nicht erzählt, dass du geheiratet hast, David!«, sagte ich fassungslos. Aber warum war ich so überrascht?
    »Habe ich auch nicht. Seit unserer Trennung hat es keine ernsthafte Beziehung gegeben, Chloe, und ich habe lange gebraucht, um zu begreifen, was für ein großer Fehler es war, dich gehen zu lassen.«
    »O nein, ich glaube, von heutiger Warte aus war es gut so«, versicherte ich ihm fröhlich. »Wir haben einfach nicht zusammengepasst, es hätte sowieso nicht funktioniert.«
    Denken eigentlich alle alleinstehenden Männer ab einem gewissen Alter daran, eine Familie zu gründen? Wenn dem tatsächlich so war, wäre die Motivation womöglich eher praktischer als romantischer Natur? Suchten sie vielleicht nur jemanden, der sich um sie kümmerte, wenn sie älter wurden? Ich nahm David jedenfalls nicht ab, dass er in den vergangenen sechs Jahren allein gelebt hatte!
    Er schenkte mir wieder ein herzliches Lächeln. Seine Zähne waren unnatürlich weiß, vermutlich leuchteten sie im Dunkeln, und er sparte ein Vermögen an Glühlampen. »Jedenfalls habe ich in letzter Zeit oft an dich denken müssen, Chloe, und daher war es eine wundervolle Überraschung, dir in die Arme zu laufen.«
    »Ich finde es auch schön, dich zu sehen«, erwiderte ich, obwohl mich Zillahs Karten eigentlich auf das Wiedersehen vorbereitet hatten.
    In dem Moment brachte Clive auf einem alten, abgenutzten Tablett mit Guinness-Logo den Kaffee und Davids Brandy. Seine Mutter lauerte unruhig in seinem Schatten.
    »Das sieht wunderbar aus«, sagte ich, obwohl mein Kaffee keine Streubehandlung erfahren, Davids dafür die doppelte Dosis bekommen hatte.
    »Lassen Sie es sich schmecken, wie man so schön sagt!«, gackerte sie und schlurfte dahin zurück, wo Clive sie hergeholt hatte. Auch ihr Sohn kehrte in den Eingangsbereich zurück.
    »Komische Leute«, kommentierte David mit skeptisch hochgezogener Augenbraue, trank einen Schluck und verzog das Gesicht. »Und komischer Cappuccino.«
    »Meiner ist gut, wahrscheinlich hat sie es bei dir etwas mit den Streuseln übertrieben«, vermutete ich, obwohl auf seinem Kaffee, von Nahem besehen, etwas Grünliches trieb, das eher nach gemahlenen Kräutern aussah. »Wenn du das nicht trinkst, beleidigst du sie. Warte, ich nehm etwas mit dem Löffel weg.«
    »Du hast ein viel zu weiches Herz, Chloe«, sagte er und schüttete den Kaffee nach wenigen Schlucken in die angewelkte Schusterpalme in seinem Rücken, obwohl ich den Schaum weggelöffelt hatte. Das würde das Wachstum sicher beleben.
    David spülte den Nachgeschmack mit einem großen Schluck Brandy hinunter. »Ich wollte dich um einen Gefallen bitten, Chloe.«
    »Einen Gefallen?«
    »Ja, ich suche hier in der Gegend ein Haus, und ich dachte, du könntest mit mir auf Besichtigungstour gehen. Eine zweite Meinung wäre mir sehr willkommen.«
    »Poppy wäre da sicher eine größere Hilfe, ihr Cousin Conrad arbeitet als Immobilienmakler, und sie …«
    Er beugte sich vor und legte eine warme Hand auf meine. »Mir geht es aber um deine Meinung.«
    »Du könntest zwei Meinungen einholen«, sagte ich, als die Tür aufging. »Da sind Felix und Poppy nämlich schon.«
    »Und warum genau seid ihr eine Stunde vor unserer üblichen Zeit erschienen?«, wollte ich wissen, nachdem David gegangen war. Er hatte verstimmt gewirkt, als hätte ich meine Freunde gebeten, früher zu kommen, obwohl ich ebenso überrascht gewesen war wie er.
    »Das war Felix’ Idee: Wir hatten ein bisschen Sorge, du könntest dich wieder in David verlieben«, gestand Poppy, »und darum wollten wir lieber nachsehen.«
    »Ja, und offenbar war unsere Sorge begründet. Er hat deine Hand gehalten, als wir gekommen sind«, sagte Felix spitz.
    »Hat er nicht, es war eine beiläufige Geste. Er hatte mich bloß gebeten, ihm bei der Suche nach einem Haus auf dem Land zu helfen; er braucht die Meinung einer Frau.«
    »Du wirst dich bestimmt nicht wieder mit ihm einlassen?«, fragte Poppy beunruhigt. »Wir haben nämlich beim ersten Mal schon gedacht, dass er nicht der Richtige für dich ist.«
    »Nein, und ich war ehrlich gesagt froh, dass ihr gekommen seid. Es war zwar nett, ihn wiederzusehen, aber wir haben heute noch weniger gemeinsam als früher, und mir wurde schon langweilig.

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