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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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ewig stehen bleiben und musste irgendwann weitergehen. Vielleicht sollte ich mir einen Hund zulegen? Er würde sich wunderbar als Vorwand für kleine Erkundungstouren eignen! Nur, fürchtete ich, würde Tabitha dann nie wieder ein Wort mit mir wechseln.
    Als ich nach Hause kam, war Jake wohl schon da und hatte Kat mitgebracht. Sein langer schwarzer Mantel und ihr halb aufgeribbelt wirkendes wollenes Umhang-Etwas waren über eine Lehne geworfen, außerdem stolperte ich über ihre Taschen. Die beiden selbst waren nirgends zu sehen, aber Brummbarts Stimme klang aus dem Museum herüber. Vermutlich waren sie bei ihm.
    Ich setzte mich und trank in Ruhe eine Tasse heiße Schokolade, dann goss ich drei weitere ein, gab heiße Milch dazu und ging nach nebenan, um zu sehen, was die drei so trieben.
    Jake stand oben auf einer Leiter und hängte Masken an die Wand, Kat hielt die Leiter fest. Wie üblich erinnerte sie mit ihrem duftigen, kurzen schwarzen Kleid, der schwarzen Strumpfhose und den schweren Stiefeln an eine scheue, hübsche Gothic-Fee. Bis jetzt schien Brummbart sie weniger zu tolerieren als überhaupt nicht zu bemerken, aber irgendwann würde Kats Anwesenheit schon zu ihm durchdringen.
    Brummbart befand sich auf der gegenüberliegenden Seite des Museums, wo endlich die Bahnen schwerer Samtvorhänge angebracht wurden, die den Bereich mit dem Pentagramm abtrennen sollten. Brummbart hatte seinen hölzernen neogotischen Stuhl in die Mitte gerückt, damit er die Handwerker im Auge behalten konnte. Was diese offenkundig ziemlich störend fanden, aber wahrscheinlich hatte Brummbart schon seine Verstimmung angesichts der verspäteten Lieferung und der gebrochenen Versprechen in unmissverständlicher Weise geäußert.
    Zum Glück waren die übrigen Vorhänge so rechtzeitig aufgehängt worden, dass der erste magische Ritus der Saison stattfinden konnte. (Jake und ich hatten, solange das ferne Singen zu hören war, das Museum tunlichst gemieden.)
    Tabitha saß bolzengerade auf Brummbarts Knien, ihre gelben Augen starrten ohne ein einziges Blinzeln in dieselbe Richtung. Ich reichte die Tassen herum und fragte die beiden Arbeiter, ob sie auch Schokolade oder lieber einen Tee wollten.
    Sie lehnten mit den Worten ab, sie wollten bloß ihren Job erledigen und dann sofort verschwinden, was ich noch niemals gehört hatte. Ich hatte eine Antwort wie »Gerne, Tee mit Milch und drei Stück Zucker, bitte« erwartet, verstand die Männer jedoch gut. Allerdings wurde ihr Aufenthalt im Museum trotzdem auf unbestimmte Zeit verlängert, weil sie vor lauter Nervosität ständig etwas fallen ließen. Daher blieb ich und quatschte ein wenig mit Brummbart, um ihn abzulenken. Nicht dass man mit Brummbart quatschen konnte, er gab lediglich Behauptungen von sich, aber hatte er erst einmal damit angefangen, konnte er gar nicht mehr aufhören. Das Museum nahm allmählich Formen an, die meisten Glasvitrinen waren schon mit allerlei sonderbaren Objekten vollgestopft und mit Brummbarts nahezu unleserlicher Handschrift bezeichnet. ( Ich kann sie lesen, aber das kommt von der jahrelangen Übung beim Transkribieren seiner Bücher und Briefe.) Seine Sammlung war bereits katalogisiert, und nun arbeitete Brummbart an einer Hochglanzbroschüre und mehreren Faltblättern, die er zum Verkauf anbieten wollte. Bestimmt musste ich auch die abschreiben, ehe sie zum Drucker gingen.
    Schließlich aber musste ich aufbrechen, um vor meinem Treffen mit David noch etwas zu essen. Jakes wie auch Brummbarts unausgesprochenes Missfallen war so stark, dass mir der Schlager »Geh nicht in die Stadt heut Nacht« in den Sinn kam. Jake lehnte sogar mein Angebot ab, ihm und Kat noch rasch eine Pizza zu machen.
    Ihre Haltung hatte möglicherweise auf meine Kleiderwahl abgefärbt. Natürlich wollte ich nicht aussehen, als hätte ich sämtliche Register gezogen, aber es hätte mir schon eine gewisse Genugtuung verschafft, wenn David bei meinem Anblick bedauert hätte, dass er sich etwas so Hinreißendes hatte entgehen lassen.
    Eine fast unmögliche Aufgabe. Am Ende entschied ich mich für meine neuesten Jeans, ein sehr hübsches Top mit rosa und türkisfarbenen Pailletten und widmete auch meinem Gesicht etwas mehr Aufmerksamkeit als die üblichen fünf Minuten.
    Ein Paar türkisfarbener Ohrringe, die mir Mags von ihrer letzten Reise nach Goa mitgebracht hatte, vervollständigte den Look. Ich vermutete hinter dieser Geste ein schlechtes Gewissen, denn mir machte Mags immer schönere

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