Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
Vom Netzwerk:
wiederkommen. Raffy hat gesagt, er sei sonst nicht so unfallanfällig, und das wäre vielleicht eine Art verdienter Strafe, obwohl sie recht milde sei, verglichen mit den Feueröfen der Hölle.«
    »Strafe?«
    »Dafür, dass er dich damals so verletzt und dir dann all die Jahre die Schuld für etwas gegeben hat, was im Grunde seinem eigenen selbstsüchtigen Handeln zuzuschreiben gewesen sei. Ich finde, das war ein ziemlich großherziges Zugeständnis, aber Felix sieht die Dinge offenbar nicht so und hat nur gesagt, Raffy solle nicht so einen Blödsinn reden.«
    Aber ich hörte schon nicht mehr zu und zählte im Geiste die Vorfälle auf. »Das waren dann drei – der Engel, die Platte und das Loch? Aller schlechten Dinge sind drei …«
    Oder gar vier? Einen irrwitzigen Augenblick lang dachte ich an Zillahs Kräuter, aber eine Lucretia Borgia war sie nicht, und wahrscheinlich war das Sträußchen bloß eine ihrer seltsamen, aber vollkommen harmlosen Kreationen.
    »Er hat nur uns beiden von der Sache mit dem Graben erzählt, weil er den Arbeitern keine Schwierigkeiten machen will, und glücklicherweise befinden sich die blauen Flecken an unsichtbaren Stellen. Ach, er ist so tapfer und nett!«
    Das klang so bewundernd, dass ich mit plötzlichem Argwohn fragte: »Poppy, du bist doch nicht dabei, dich in Raffy zu verlieben ?«
    »Natürlich nicht! Wie kommst du denn darauf?« Sie riss erstaunt ihre blauen Augen auf. »Ich mag ihn, aber er ist irgendwie nicht gerade gelöst , oder? Mir kommt es vor, als leide er an Lebensüberdruss … Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber man hat den Eindruck, er sei schon überall gewesen und habe alles gesehen.«
    »Ich weiß, was du meinst, und wahrscheinlich stimmt das auch.«
    »Aber jetzt, wo er geläutert ist, werden ihm seine Erfahrungen dabei helfen, mit allen möglichen Dingen zurechtzukommen. Die Situation mit Miss Winter und deinem Großvater hat er ja schon geklärt. Miss Winter hat sogar zugegeben, sie sei vielleicht ein wenig vorschnell mit ihrem Urteil über Mr Lyon gewesen, wo doch eindeutig Mann-Drake eine viel größere Bedrohung für das Wohlergehen des Dorfes darstelle.«
    »Das war ja sehr hochherzig.«
    »Anscheinend hat sie inzwischen mehr über Mann-Drake und seine nicht ganz so geheime Geheimgesellschaft in seinem Haus in Devon herausgefunden – das abgebrannte. Vermutlich göttliche Vergeltung.«
    »Gut möglich, doch dann würde Mann-Drake tatsächlich auf der falschen Seite stehen.«
    »Miss Winter hat Angst, dass er versuchen wird, sein Unwesen hier in Sticklepond zu treiben. Raffy will mit Mann-Drake reden, sobald er aus London zurückkommt, obwohl wir nicht viel davon halten und auch nicht glauben, dass es irgendetwas nützen wird.«
    »Wenn sich Mann-Drake selbst als Zwischending aus Aleister Crowley und Sir Francis Dashwood stilisiert, wird er sich wohl kaum von einem Plausch mit dem Vikar beeindrucken lassen, selbst wenn es sich dabei um Raffy Sinclair handelt.«
    »Ich hoffe nur, Mann-Drake will keine Orgien in Badger’s Bolt veranstalten«, sagte sie ernst. »Anscheinend verwandelt er den Kuhstall in einen großen Saal mit sehr seltsamer Ausstattung.«
    Wir konnten nicht weitersprechen, weil Jake und Kat kamen, und da es dunkel war, bot Jake an, Poppy vor der Heimfahrt noch seine Künste im Feuerstabjonglieren vorzuführen.
    »Bleib doch zum Essen«, schlug ich vor. »Kat bleibt auch, es gibt Pizza und Eis vor dem Fernseher.«
    »Das könnte ich eigentlich tun. Mum will später weggehen, und wir haben im Moment die Praktikantin, da wird es ihr wohl nichts ausmachen – falls sie es überhaupt merkt.«
    Poppy ging mit Jake und Kat in den Garten. Ich nutzte die Gelegenheit, den abgewetzten Lederrucksack, der Poppy als Handtasche diente, zu durchwühlen, und fischte eine winzige Flasche mit einer sämigen Flüssigkeit aus seinen chaotischen Tiefen. »Zum Entflammen der Liebe« stand in kleinen, spitz zulaufenden Buchstaben auf dem Schild. »Zwei Tropfen zum Glück.«
    Ich hatte Poppy geglaubt, als sie behauptete, sie würde sich nicht in Raffy verlieben, doch offenbar hatte er wenig von seinem Charisma verloren, wenn überhaupt. Um das Risiko auszuschließen, dass Poppy ihm doch erliegen könnte, musste ich ihre Aufmerksamkeit umlenken.
    Natürlich war so ein Zeug wirkungslos, ebenso wie Brummbarts magische Unterfangen, aber ein Versuch bei Poppy und Felix könnte trotzdem nicht schaden, sobald sich eine Gelegenheit dazu ergab …
    Die

Weitere Kostenlose Bücher