Schottische Ballade
Einzelheiten in sich aufnahm, war er sich der Anspannung bewusst, die Rowena erfasst hatte. Trotz seiner Zusicherung war sie immer noch so ängstlich wie ein Reh, das einem Jäger gegenüberstand.
„So gerne ich auch bleiben würde, vielleicht ist es besser, wir gehen und reden“, sagte er zärtlich.
Sie hob den Kopf, dann nickte sie steif. „Jennie, kümmere dich um das Bad von Paddy, ich komme zurück, um ihn zu Bett zu bringen.“
Zorn flammte in Jennies Augen auf. „Als ob ich Euch allein gehen lassen würde mit diesem ... diesem Briganten ...“
„Jennie, ich gehe freiwillig, und ich wäre dir dankbar, wenn du dich an deine Erziehung erinnerst.“
Die Magd schnaufte verächtlich. „Ich werde ... dafür sorgen, dass Ihr Kier mitnehmt, für den Fall, dass Ihr Hilfe braucht.“ „Ich brauche keinen Schutz.“ Rowena küsste Paddy auf die verschmierten Wangen, bat ihn, sich zu benehmen, und versprach, bald wieder zu kommen. Nicht, dass er sich sehr darum kümmerte, seine unmittelbare Aufmerksamkeit war auf seinen neuen Spielgefährten gerichtet, der aus dem Körbchen kletterte.
Der Weg zu Lions Gemach war der längste in ihrem Leben. Kaum hatte sich die Tür vor Kiers finster dreinblickendem Gesicht geschlossen, zog Lion sie ans Fenster und in seine Arme.
„Ach, er ist so munter. Du hast wohl getan, ihn aufzuziehen.“ Er umarmte sie fester. „Es tut mir nur Leid, dass ich nicht daran teilhaben konnte. War es schwierig?“
„Ihn aufzuziehen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Er war schon immer ein kluges Kind, liebevoll und begierig, Freude zu bereiten.“ „Ihn zu tragen. Ihn zu gebären.“ Er zitterte. „Frauen sterben im Kindbett. Ich hätte dich verlieren können und hätte es niemals erfahren. “
„Ich war kaum einen Tag krank.“ Sie beantwortete alle seine Fragen, während er beschützend seinen Arm um sie legte, und erzählte ihm von dem Augenblick, als sie merkte, dass ihre Liebe Früchte trug.
„Wenn ich daran denke, wie sehr du auf mich wartetest. Was musst du gedacht haben, als ich nicht kam? Oh, Liebes, wenn ich dir das doch hätte ersparen können.“
„Es war nicht deine Schuld - das weiß ich nun.“
„Doch damals musstest du wütend gewesen sein, zu denken, dass ich nach Frankreich gezogen bin.“ Er ging mit ihr zum Bett und zog sie auf den Schoß. „Hast du deshalb so schnell Padruig zum Manne genommen?“
„Nein. Nun, zum Teil. Hauptsächlich vermählte ich mich, da er meinem Kind einen Namen und eine Zukunft gab.“
„Er wusste, dass du ein Kind unter dem Herzen trugst?“
„Ja. Er hatte gehört, wie ich mit der alten Meg darüber sprach. War er die Antwort für meine Schwierigkeiten, so war ich die Antwort auf seine. Er wollte nicht, dass Eneas den Titel Laird des Clans Gunn tragen sollte, doch er hatte kein Glück, ein Kind mit einer seiner Frauen zu zeugen.“
„Hat er dich gut behandelt?“
Rowena seufzte und überlegte sich ihre Antwort. „Padruig war kein zärtlicher oder liebevoller Mann, obwohl ich annehme, dass er vielleicht zu seiner Geliebten anders war.“
„Er war vermählt mit dir und hielt sich einen Bettschatz?“
„Ja. Es verletzte meinen Stolz ein wenig, besonders wenn Eneas oder einer seiner Gefährten mich daran erinnerte, doch eigentlich war ich dankbar dafür, denn Padruig suchte nicht das Lager mit mir zu teilen.“
Lion hob ihr Kinn, so dass sich ihre Blicke trafen. „Niemals?“ Als sie nickte, blitzten seine Augen. „Ah, das ist eine Erleichterung, denn ich verzehrte mich vor Eifersucht, wenn ich daran dachte, dass du in seinem Bett lägest.“ Sein Lächeln wich. „Eine Weile war ich sogar eifersüchtig, dass du ihm einen Sohn geboren hast, und ich fürchtete, Paddy abzulehnen.“
„Ich kann das verstehen.“ Sie hoffte nur, er würde auch verstehen, was sie sonst noch tat. „Lion ..."
„Ssch. Nichts davon zählt. Wir sind wieder zusammen. Wir lieben uns mehr als zuvor und sind die Eltern eines prächtigen Burschen.“ Er verschloss ihren Mund mit seinen Lippen und küsste sie zärtlich. Sie schmiegte sich in seine Arme, und seine Zweifel waren verflogen. „Ich liebe dich ...“, flüsterte er erneut dicht an ihren Lippen, „... so sehr.“
„Und ich liebe dich.“ Doch als sie ihre Lider öffnete, waren ihre Augen mit Schmerz erfüllt und nicht mit Freude. „Wir können jedoch nicht zusammen sein.“
„Was?“
Sie setzte sich auf. „Ich habe dir von dem Schwur berichtet -dass Paddy der nächste Anführer der
Weitere Kostenlose Bücher