Schottische Ballade
überleben wollen. Indem der König ihn zum Vizekönig machte und ihn aussandte, die gesetzlosen Highlander zu unterwerfen, gab er ihm die Erlaubnis, zu tun, was er will. Die Clans, die sich ihm widersetzen, widersetzen sich der Krone. Sie können für vogelfrei erklärt wer den, ohne jemals ein Schwert gezogen zu haben“, fügte er grimmig hinzu.
„Das ist Unrecht“, knurrte Robbie.
„Ja, doch es ist nicht zu ändern. Wir müssen damit fertig werden und einen Weg finden, seine Pläne zu durchkreuzen ... innerhalb der Gesetze.“
Robbie kniff die Augen zusammen. „Was sollen wir also tun?“ „Stimme zu, sich seinen Truppen anzuschließen.“
„Was?“ Robbie schlug mit der Hand gegen den Felsen. „Vater würde dem niemals zustimmen - genauso wenig wie ich. Das ist ungeheuerlich.“
„Ich weiß, doch mein Vater und ich konnten keinen besseren Plan schmieden, als Zeit zu schinden.“
„Bis du ihn meucheln kannst?“ fragte Robbie hoffnungsvoll. „Wenn wir das wagen würden“, seufzte Lion. „Ermorde Alexander, und das Leben jedes Highlanders, der dabei war, wäre verwirkt.“
„Besser, als sich mit dem Satan zu verbünden.“
„Ist das so? Ja, nun für manche vielleicht.“ Lions Stimme klang gepresst. „William Ross glaubte das und zahlte einen hohen Preis.“
„Wir hörten, dass er für vogelfrei erklärt wurde, da er Blair Abbey überfiel und die Priester tötete.“
„Das ist eine Lüge“, sagte Lion sanft. „Will kam nach Blantyre, so wie du. Er widersetzte sich beherzt und offen, Alexanders Heer beizutreten, und fand sich im Kerker wieder. Will blieb trotzdem standhaft. Ein MacPherson bot Will Hilfe an, damit er und seine Männer fliehen konnten.“
„Ein MacPherson? Aber ...“
„Ja, es war eine Falle. Die Männer von Georas verfolgten sie. Die Rosses kamen bis Blair, wo sie Zuflucht suchten. Nun hat Alexander keine große Achtung vor der Heiligkeit der Kirche.“ „Alexander selbst plünderte die Abtei?“
„Die MacPhersons taten es auf des Earls Geheiß. Sie sorgten dafür, dass man Will beschuldigte, und da alle Rosses tot waren, wer konnte etwas anderes behaupten?“
Robbie fluchte und setzte sich auf den Stein.
„Genau. Und er ist nicht der Einzige. Padruig Gunn traf Alexander vor zwei Wochen und widersetzte sich seinem Ruf. Er starb auf dem Weg nach Hause, geriet in einen Hinterhalt.“ Lion fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Ich fühle mich teilweise dafür verantwortlich. Ich fing Padruig ab, so wie dich, doch es gelang mir nicht, ihm verständlich zu machen, dass wir es nicht mit einem vernünftigen oder ehrenhaften Mann zu tun haben.
Alexander ist davon besessen, ein Heer aufzustellen. Jeden, der sich nicht mit ihm verbündet, schafft er aus dem Weg - rasch und gnadenlos.“
„Doch ... doch wie lange kann das so gehen? Man muss dem König sagen, was sein Bruder tut.“
„Mein Vater und andere sind seit Monaten in Edinburgh und versuchen, Robert zu erklären, welche Gewaltherrschaft er ausübt. Doch Robert ist zu schwach, um seinen Bruder zu zügeln. Unsere einzige Hoffnung besteht darin, einen Beweis für Alexanders böse Absichten zu finden.“ Lion schwieg einen Augenblick. „Hat der Wolf erst einmal seine Truppen versammelt, was sollte ihn daran hindern, ganz Schottland zu erobern?“
„Denkst du wirklich, er könne sich gegen seinen Bruder wenden?“
„Ohne Zögern. Er ist verrückt ... verrückt nach Macht. Wenn wir den Beweis vor die Volksvertretung bringen, dann erklären sie Alexander zum Verräter und nehmen Robert die Angelegenheit aus den Händen.“
„Es war uns nicht bewusst ...“ Robbie fluchte erneut. „Doch Vater würde mich lebendig häuten, wenn ich die MacNabs für solch eine Sache angeloben würde.“
„Es bedarf Zeit, einen Clan zusammenzurufen“, sagte Lion. „Zeit, die wir dazu nutzen können, die Beweise für Alexanders verräterische Absichten zu finden.“
„Was, wenn du diese Beweise nicht findest? Wir MacNabs glauben daran, dass das Wort eines Mannes seine Pflicht ist. Wir wären bei unserer Ehre gebunden, unter dem Banner des Verrückten zu reiten, unsere Nachbarn zu ermorden, und ...“
„Ich weiß“, seufzte Lion. „Mein Vater und ich kämpften mit der gleichen schwierigen Aufgabe.“ Lion hatte den Standpunkt vertreten, ein Eid unter Zwang sei nicht bindend, doch Lucais war nicht dieser Meinung. „Und wir fanden keine leichte Lösung. Daher müssen wir Erfolg haben.“
Robbie runzelte die Stirn.
Weitere Kostenlose Bücher