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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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ist schon spät ... und macht so viele Umstände ...“
    „Überhaupt nicht.“ Er verbeugte sich. „Darf ich Euch nun nach oben bringen?“
    „Ich tue das selbst“, sagte seine Herrin. Ihre Lippen verzogen sich ein wenig, als sie nochmals die Halle überblickte. „Ich wünschte, Alexander würde seine Mannen besser zügeln.“ Sie seufzte. „Allerdings weiß ich, er hat wichtigere Dinge im Kopf.“ Mit einem graziösen Schwung wandte sich die Dame um. „Kommt, lasst uns gehen.“
    „Von Herzen gem.“ Rowena hob ihre verschmutzten Röcke und folgte ihrer Retterin. Raschen Schrittes ging es eine enge steinerne Wendeltreppe hoch zum zweiten Stockwerk.
    „Teufel. Ich hätte daran denken sollen, eine Kerze mitzunehmen“, sagte Lady Glenda. „Das kommt davon, wenn man in Eile handelt. Nun gut.“ Sie griff nach einer Fackel, die in einem eisernen Ring in der Wand stak.
    „Erlaubt mir.“ Rowena nahm das flackernde Licht an sich. „Ah. Ihr seid nicht eines von diesen schwächlichen Mädchen, die immer die anderen die Arbeit machen lassen.“
    „Wenn ich das wäre, läge ich zu Hause in meinem Bett und wäre nicht hier. Allein an einem fremden Ort voll mit üblen Kerlen und Wegelagerern.“
    „Warum seid Ihr das nicht?“ wollte Lady Glenda wissen, während sie den Gang entlangschritten. „Zu Hause in Eurem Bett?“ „Ich kam, um für meinen Sohn das Erbe zu sichern. Ihr müsst wissen ...“, sie trat durch die Tür, die Lady Glenda öffnete, „... mein Gemahl starb vor einer Woche.“
    „Oh, das tut mir Leid.“
    „Auch mir. In zweifacher Hinsicht, weil er ein aufrichtiger und guter Mann war und weil unser Sohn erst fünf ist.“
    „Oh.“ Lady Glenda nahm nun die Fackel und hielt sie in den kleinen Kamin, in dem Holz bereitlag, um entzündet zu werden. Das Feuer loderte schnell, und die Flammen beleuchteten die erlesenen Einrichtungsgegenstände. Ein großes Himmelbett in grünem Samt, eine geschnitzte Truhe, ein Tisch und zwei Stühle am Fenster. „Ich weiß nur zu gut, welche Herausforderung es ist, ein Kind ohne Mann zu erziehen. Mein ältester Bruder war zwölf, als unser Vater starb. Doch unsere Clansmänner unterstützten William. Gibt es niemanden, der Euch hilft, Euren jungen Sohn bis zu seinen Mannesjahren zu geleiten?“
    „Doch, da ist Finlay, der Vetter meines Gemahls, und Father Cerdic, doch sie sind alt und gebrechlich.“
    „Nun, dann ist es schwierig.“ Lady Glenda nahm eine dicke Kerze vom Kaminsims. Als sie sie an dem Feuer entzündete, seufzte sie. „Ich bedaure Euren Verlust und Ärger, doch wenigstens habt Ihr geliebt und wurdet wiedergeliebt. Und Ihr habt Euren Sohn ... das lebende Symbol dieser Liebe.“
    Wenigstens wurdet Ihr geliebt. „Ja“, flüsterte sie.
    „Ich ... ich hoffe, dass ich ebenso bald diese Freude kennen lernen werde“, sagte Glenda errötend.
    „Ihr und der Earl werdet euch vermählen?“
    „Noch hat er nicht gefragt... doch er ist so beschäftigt. Erzählt mir von Eurem Sohn.“
    „Paddy ist klug, von schnellem Verstand und hat ein herzerfrischendes Gemüt. Es ist eine Freude, ihm etwas beizubringen und zuzusehen, wie er jede neue Aufgabe meistert. Doch ..." Rowena zögerte. Sechs Jahre unter den Gunns hatten sie daran gewöhnt, ihre Gedanken und Pläne für sich zu behalten. Lady Glenda war ihr freundschaftlich zugetan, doch wenn Eneas erfuhr, dass sie beabsichtigte, ihn als Paddys Erzieher entheben zu lassen ... „Doch ...?“ drängte Lady Glenda.
    Ein Pochen an der Tür ersparte Rowena die Lüge. Auf Befehl der Lady kamen Diener mit dampfenden Wassereimern herein. Donald selbst trat hinter einen Wandschirm in einer Ecke und schob eine kleine hölzerne Wanne hervor. Mit großem Zeremoniell stellte er sie vor das Feuer, und die Dienerschaft füllte sie rasch, ehe sie sich zurückzogen.
    „Soll ich Euch eine Zofe schicken, um Euch helfen zu lassen?“ fragte Donald.
    Rowena schüttelte den Kopf, benommen von all der Aufmerksamkeit. „Ich bin es gewöhnt, mich um mich selbst zu kümmern. Ich danke Euch für alles, was Ihr für mich getan habt.“
    „Ja, nun, ich kann nicht das gesamte Lob für mich in Anspruch nehmen. Ehe er sich auf den Weg machte, um sich um die Belange des Earls zu kümmern, bat Lion mich, dies zu besorgen“, ließ sich Lady Glenda vernehmen.
    Rowenas Lächeln schwand. „Ich verstehe.“
    „Zwei Sutherlands werden die Nacht über vor Eurer Tür Wache stehen“, bemerkte Donald. „Wenn Ihr irgendetwas braucht, schickt

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