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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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Gastgeberin zu spielen.“ Lady Glenda setzte sich und zog die bauschigen Röcke enger an sich, damit Rowena ihr Gesellschaft leisten konnte. Sie senkte den Kopf und betrachtete den Tisch, den sie eben verlassen hatten. „Ich hasse sie.“
    „Lady Selena hat eine scharfe Zunge.“
    „Nicht nur das. Sie ist all das, was ich nicht bin - schön, anmutig, erfahren darin, wie man Männer betört.“
    Fand Lion sie anziehend? Trotz ihres festen Entschlusses, ihn zu hassen, spürte Rowena nagende Eifersucht. „Sie ist von ihren Reizen überzeugt, dem stimme ich zu, doch sie betört Männer und lässt sie dann aus einer Laune heraus fallen.“
    „Ich könnte es nicht ertragen, wenn sie mir Alexander wegnehmen würde. Selbst nicht für eine Nacht.“
    Rowena konnte ihr keinen Rat anbieten. Ihre erste Liebe endete in einem Unglück. Ihr Gemahl hatte sie nicht genug begehrt, um mit ihr das Bett zu teilen, statt dessen hatte er seine Geliebten besucht. Diese Abmachung war Rowena genehm, doch hatte sie dadurch wenig Erfahrung, wenn es um Männer ging. „Hegt Ihr den Verdacht, dass sie versucht hat, ihn für sich zu gewinnen?“
    „Ich verdächtige jede.“ Lady Glenda warf Rowena einen wehmütigen Blick zu. „Als ich Euch letzte Nacht sah, war mein erster Gedanke, dass Ihr jung und schön seid und er nach Euch Verlangen könnte. Doch dann erinnerte ich mich an Lions Gesicht, als er mich bat, Euch Annies Gemach zu überlassen.“ Ein Lächeln erhellte ihre Züge. „Ich wusste, ich brauchte mich nicht zu sorgen, denn Alexander würde sich niemals der Frau eines Freundes nähern.“
    „Oh“, sagte Rowena gleichgültig. Sie wollte Glendas Illusion nicht zerstören, es würde sie nur alarmieren und ihre einzige Verbündete entfremden.
    „Nun, da dies geordnet ist, lasst uns über die Kleider sprechen, die Ihr braucht.“ Sie blickte Rowena von oben bis unten an. „Gewänder, sicherlich ...“
    „Was ich habe, ist ausreichend.“
    „Noch ehe er an diesem Vormittag ausritt, fragte Lion, ob ich Stoffe hätte, die er kaufen könne, und ob meine Dienstmägde etwas für Euch nähen könnten, damit Ihr es heute Abend tragen könnt. Männer“, fügte sie hinzu und schüttelte den Kopf. „Wie wenig selbst ein welterfahrener Mann wie Lion doch davon weiß. Es würde mehr als einen Tag benötigen, um Euch Maß zu nehmen, die Stoffe zuzuschneiden und neue Kleider zu nähen ... “ „Ich erwarte wahrlich nicht, so lange hier zu sein. Wenn Ihr mir einen Gefallen tun wollt, ich muss mit dem Earl sprechen.“ Kurz berichtete sie von dem Grund für ihre Anwesenheit, doch sie erwähnte nicht ihre Angst vor Eneas. Glenda war ihr zwar wohlgesonnen, doch wenn Eneas von ihren Plänen erfuhr ...
    „Ich will tun, was ich kann, indes, Alexander ist so beschäftigt. Ihr würdet nicht glauben, was für Ärger er hatte, das Heer aufzustellen, um den Willen des Königs auszuführen. Stellt Euch vor, Männer widersetzten sich dem Aufruf ihres Despoten.“
    „Lion erwähnte so etwas. Er sagte, der Earl könnte mir zürnen, da Padruig sich dem Aufruf widersetzte.“
    „Oh. Ich erinnere mich nicht, Euren Padruig getroffen zu haben, denn so viele Männer kommen und gehen, Tag und Nacht. Außerdem behält Alexander seine Angelegenheiten für sich. Er sagt, er möchte mich nicht mit diesen Dingen langweilen. Nicht, dass ich gelangweilt wäre ...“
    Rowena zwang sich zu einem Lächeln, sie hegte den unbestimmten Verdacht, der Earl ziehe Glenda nicht ins Vertrauen, da er nicht viel von Frauen halte.
    „Die Clansleute, die sich mit Alexander verbündet haben, werden unruhig und offen gesagt gewissermaßen eine Plage. Männer!“ fügte Glenda bedauernd hinzu. „Sie sind wie Kinder, die man beschäftigen muss, sonst richten sie Schaden an, so wie er Euch gestern befiel.“
    „Schaden?“ rief Rowena. „Mein Leibwächter wurde schwer verwundet, und mir wurde beinahe Gewalt angetan.“
    „Ja. Alexander war sehr aufgebracht gegen Georas und seine Männer. Er hat eine beträchtliche Strafe erhoben und die Bierrationen gekürzt. Das ist sehr gut. Zu viel Trinken macht die Sache noch schlimmer. “
    „Ihr seid die Schlossherrin hier. Könnt Ihr nichts dagegen tun?“
    „Nein, Alexander schätzt es nicht, wenn jemand seine Entscheidungen in Frage stellt.“ Sie berührte eine nachlassende Schwellung an ihrem Kinn. War dies ein Andenken daran, dass sie den Zorn des Earls herausgefordert hat? „Er gibt mir alle Freiheiten in häuslichen

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