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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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Erinnerungen.
    „Ja, Rowena“, flüsterte er. Sanft strich er über ihre Wange, seine Hand glitt an ihrem Hals entlang bis zu ihrem Nacken und zog sie sanft an sich. „Ich kann wieder so sein.“
    Verlangen durchströmte sie. Doch ein Teil davon war Vergnügen, der andere Schmerz. Sie richtete ihre Sinne auf den Schmerz. So süß ihre Liebe einst war, nichts konnte den Schmerz, der seiner Abtrünnigkeit folgte, wieder gutmachen. „Es gibt keinen Weg zurück“, sagte sie und wünschte, ihre Stimme wäre fester, weniger sehnsüchtig.
    „Nein.“ Etwas in seinen Augen veränderte sich, so als ob er ebenfalls an einen weit zurückliegenden Schmerz dachte. „Doch wir können von neuem beginnen.“
    Rowena schüttelte den Kopf. „Selbst wenn ich es wollte - was ich nicht tue -, meine Pflichten gehören meinem Sohn und dem Clan Gunn.“
    „Wir können eine Lösung finden, Rowena. Ich möchte dich wieder in meinem Leben wissen. Ich brauche ...“
    „Du brauchst. Immer bist du es. Das hat sich nicht geändert. Du bist immer noch verwöhnt und selbstsüchtig. Mein Leben liegt woanders“, sagte sie eisig. „Die Umstände haben mich gezwungen, deine Gesellschaft zu ertragen, doch ich lasse mich nicht von deinen zarten Worten betören oder mit fremdländischem Tand kaufen.“ Sie drückte ihm den Honigkuchen in die ausgestreckte Hand. „Hier.“
    Lion sah stirnrunzelnd auf das Dargebotene hinab. „Erzürnt, wie du mir scheinst, frage ich mich ... ist er vergiftet?“
    „Das würde ich wohl kaum so offen tun.“ Verdammt, sie hatte die Beherrschung verloren und sich wahrscheinlich um die Gelegenheit gebracht, ihm eine Lektion zu erteilen. „Ich habe ihn heute am frühen Tag gemacht, um dir für das Geschmeide zu danken, das du mir mit solcher Entschlossenheit versucht hast zu schenken. Doch wenn du den Kuchen nicht willst ...“
    „Das habe ich nicht gesagt.“ Er starrte auf den Kuchen, schnupperte daran, dann nahm er vorsichtig einen Bissen. „Mandeln“, sagte er lächelnd.
    „Die du bevorzugst.“
    „Du hast dich erinnert.“
    „Ich habe nichts vergessen.“ Sie lehnte sich zurück und sah ihn an wie eine Katze die Maus.
    „Er schmeckt sehr gut.“ Er hielt ihn ihr hin. „Möchtest du etwas davon?“
    „Nein. Als du meine Gabe annahmst, stimmtest du zu, alles zu nehmen.“ Sie mühte sich, ihr Lächeln nicht überheblich wirken zu lassen.
    Er aß einen weiteren Bissen. Etwas knirschte. „Was, zum Teufel?“ sagte er und spuckte die Krumen aus. Dann stieß er vorsichtig mit der Zunge gegen seine Zähne.
    „Ist etwas nicht in Ordnung?“ fragte Lady Glenda angstvoll, starrte Rowena an und dann Lion. Sie war nicht die Einzige, denn plötzlich schien jeder zu ihnen hinzublicken.
    Rowenas Freude wuchs. Alle sollten es sehen und wissen, dass sie nicht käuflich war.
    „Nussschalen im Kuchen, denke ich.“ Lion öffnete die Hand, um die Krümel zu untersuchen. Er löste den Teig von einem fremden Brocken und hielt ihn hoch. „Das ... das ist der Ring, den ich dir gab.“
    „Ich gebe ihn zurück“, sagte Rowena.
    „Du magst ihn nicht?“
    „Ich mag ihn nicht, und das sagte ich dir. Du hattest dich geweigert, meinem Wunsch zu folgen, so ...“, sie zuckte die Schultern, „... habe ich diesen Weg gewählt, ihn zurückzugeben.“
    „Sie war schon immer unverschämt“, sagte Eneas verächtlich.
    „Undankbar“, fügte Lady Selena hinzu.
    Alexander runzelte die Stirn. „Das kommt davon, wenn man Weiber verhätschelt.“
    Rowena beachtete ihn nicht, ihre Aufmerksamkeit war auf Lion gerichtet. Die Hände in ihrem Schoß verschränkt, wartete sie auf seine Entgegnung.
    Lion sah von ihr zu dem Ring und wieder zurück. Seine Schultern begannen zu beben. Er begann zu lachen, bis sein Gelächter die peinliche Stille erfüllte. „Ich sagte Euch, sie mag den Ring nicht, Alexander!“
    Alexander schnaufte verächtlich, doch sein düsterer Blick wich. „Nun, mein Angebot für einen Ersatz gilt noch immer.“
    „Ich denke, ich werde es besser annehmen.“ Lion legte den Ring auf den Tisch und strich die Krümel von seiner Hand. „Sonst werde ich wahrscheinlich die Brosche morgen in meinem Haferbrei finden. “
    Nun lachten alle.
    „Ich will keinen anderen Ring“, sagte Rowena mitten in das
    Gelächter hinein.
    Lions Lächeln verschwand nicht, als er flüsterte: „Es ist lebenswichtig, dass du Alexanders Angebot annimmst.“
    „Für dich vielleicht, doch ich lege kein bisschen Wert darauf, denn ein ...

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