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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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    „Das ist keine Laune. Leben sind in Gefahr.“
    Seine Angst überwand ihren Ärger. „Was geht hier vor?“
    „Ich kann es dir nicht sagen.“
    „Dann kann ich dir nicht helfen. Ich habe genug von all den Geheimnissen und...“
    „Ich muss einen Blick in Alexanders Kassette werfen. Die List, dass du ein anderes Stück Geschmeide aus wählst, war das Einzige, was mir einfiel.“
    Rowenas Blick verdüsterte sich, und sie versuchte, seine Verschlossenheit zu durchdringen. „Ich hasse das. Du hast nichts getan, als mich von einer Ecke in die andere gedrängt, vom ersten Augenblick an, als ich hier ankam.“
    „Es tut mir Leid, wenn du das so siehst, Mädchen. Was ich tat, tat ich zu deinem Besten“, versicherte er ihr.
    „Und zu deinem.“
    Er lächelte und zuckte die Schultern, sah aber nicht im Geringsten reuevoll aus. „Unsere Bedürfnisse sind die gleichen.“ „Warum musst du so dickköpfig sein?“
    „Weil ich Recht habe.“
    Alexander erhob sich und streckte sich. „Lion, kommt jetzt, wenn Ihr Eurer Lady ein anderes Schmuckstück schenken wollt. Ich muss früh aufstehen und möchte zu Bett.“
    „Bitte, Rowena“, flüsterte Lion. „Es liegt in deiner Hand, Hunderte Männer, Frauen und Kinder zu retten.“
    „Wie?“
    „Ich sage es dir später.“ Lion erhob sich und streckte die Hand aus. „Komm mit, Liebste. Denk an die Kinder“, fügte er leise hinzu.
    „Du spielst nicht fair.“
    „Ich spiele, um zu gewinnen. Merk dir das.“
    Rowena übersah seine ausgestreckte Hand, stand auf und stieg von der Estrade hinab. „Ich tue es, doch du wirst mir besser erzählen, was vorgeht, oder der nächste Kuchen wird vergiftet sein.“
    Er lachte nur und schüttelte den Kopf. „Ach, meine Liebste, ich habe dich mehr vermisst, als ich dir sagen kann.“
    Die Papiere waren da.
    Lion sah mit einem flüchtigen Blick ein zusammengerolltes  Pergament, das mit dem Siegel der Campbells versehen war. Es lag obenauf in der Kassette.
    „Ah. Hier ist es.“ Alexander hob ein kleines Kästchen heraus und übergab es Lion.
    Lion warf einen letzten raschen Blick auf das Bündel Dokumente, dann wandte er sich Rowena zu, die neben Lady Glenda saß. Er stellte das Kästchen auf den kleinen Tisch und öffnete es. „Such etwas aus ... was dir gefällt“, sagte er.
    Ihr scharfer Blick sagte ihm, dass sie ihm am liebsten den Kopf abgeschlagen hätte. Verstohlen blickte Lion nach dem Schlüssel, den Alexander von seinem Hals genommen hatte. Legte er die Kette ab, wenn er schlief? Wenn Glenda bloß nicht so sehr verliebt in Alexander gewesen wäre, hätte man sie vielleicht überreden können, den Schlüssel zu entwenden, damit Lion sich ein Duplikat anfertigen lassen konnte. So blieb nur, das Schloss aufzubrechen. Heckie war darin am erfahrensten, doch wie konnte er in Alexanders Gemach gelangen?
    „Diese hier“, sagte Rowena förmlich.
    Lion blickte auf die Brosche, die sie hochhielt, blinzelte und sah nochmals hin. Es war unzweifelhaft das größte, hässlichste Ding, das er jemals gesehen hatte - ein riesiger Klumpen aus schwerem Silber, geformt wie ein grotesker Vogel. „Ist es ein Adler?“ fragte er zweifelnd.
    „Es sieht dir ein wenig ähnlich.“
    „Eine gute Wahl, Liebste“, sagte Lion. Er beugte sich hinab, um ihr die Brosche an der Taille zu befestigen, und fügte hinzu: „Es ist wahrscheinlich das teuerste Stück.“
    „Es scheint ein angemessener Preis zu sein, den du bezahlst.“
    Er richtete sich auf und lächelte immer noch. „Ich sehe, dass auch du spielst, um zu gewinnen, meine Dame.“
    „Ich bin nicht deine Dame“, flüsterte sie zurück.
    Noch nicht, dachte Lion, doch er war fest entschlossen, sie dazu zu machen. Nicht nur aus Stolz oder Eigensinn. Sie bedurfte seiner, ob sie es nun zugab oder nicht.
    Der Frieden zwischen ihnen hielt, während er erfuhr, was die List ihn kosten sollte. Nachdem sie Alexander und Lady Glenda eine gute Nacht gewünscht hatten, traten sie in den Korridor hinaus. Zwei Gruppen Leibwächter, Sutherlands und Gunns, gesellten sich von ihrem Posten an der gegenüberliegenden Seite der Tür hinzu.
    „Alles ist ruhig, Mylord“, sagte Naill Sutherland.
    „Zweifellos, weil wir hier sind“, sagte Kier Gunn und blickte zu Naill und Lion.
    „Danke, Männer. Ich bin sicher, der Anblick von euch vier, die hier im Gang lauern, lässt jeden zweimal nachdenken, sich mit uns anzulegen. Kommt, Mylady, ich werde Euch zu Eurem Gemach bringen.“
    „Das können wir tun,

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