Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
Vom Netzwerk:
an das, was Ihr über sein häufiges Ver schwinden und seine Verbindung mit der Witwe des Mannes, der mich einen Schlächter nannte, sagtet. Wir wollen diese Pläne für uns behalten. Lasst es ein Geheimnis bleiben vor jedermann, bis es Zeit ist, fortzureiten“, sagte der Earl gepresst. „Die Rosses sollen überrascht werden“, fuhr er fort. „Ich will, dass sie ausgelöscht werden. Die anderen Clans sollen wissen, was mit denen geschieht, die sich gegen mich wenden.“
    Schwere Schritte setzten ihren Gang, an Rowenas Versteck vorbei, fort. Doch Rowena blieb wie angewurzelt stehen. Erst nach einigen Augenblicken regte sie sich. Sie musste Lion finden und berichten, was vor sich ging. Sie lugte hinaus, trat aus dem Gemach und eilte die Stufen hinab. Gerade als sie den Treppenabsatz erreichte, traf sie auf Lion und Bryce, die hochkamen. „Lion!“ Sie packte ihn am Arm, ihre Hände zitterten.
    Er griff nach seinem Schwert. „Was ist los?“
    „Er ... der Earl
    „Beweg dich, Sutherland, du stehst im Weg“, sagte Eneas, der unterhalb von Lion auf der Treppe stand.
    Lion fluchte leise und trat zur Seite, um Eneas vorbeizulassen. Männer über Männer eilten in die höher gelegenen Stockwerke, der Anführer der MacPhersons war darunter und auch Robbie MacNab.
    „Was geht hier vor?“ wollte Rowena wissen.
    „Wir sind alle vom Earl zum Trinken geladen“, sagte Robbie. „Komm mit uns, Liebste.“ Lion umfasste ihre Taille und zog Rowena in seine Arme, um sie zu küssen. „Was gibt es?“ flüsterte er an ihrer Wange.
    Rowena legte ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn in ihrer Verzweiflung. „Ich hörte, wie der Earl Georas sagte, er solle die Rosses auf Creagan angreifen. Im Morgengrauen.“
    Der Fluch, der über Lions Lippen kam, war abscheulich und nicht der eines Liebhabers. „Da ist noch mehr“, sagte sie eilig. „Eneas hegt den Verdacht, dass du Colin halfest, und drohte mir beim Leben meines Sohnes, wenn ich ihm keine Beweise dafür brächte.“
    Lion riss die Augen auf. „Was hast du ihm gesagt?“
    „Nichts. Ich würde keinen von euch verraten.“
    „Liebste.“ Er legte seine Stirn an die ihre. „Ich danke dir für diese Warnungen. Ich werde mich um Eneas kümmern.“
    „Warte.“ Ihre Zuversicht verließ sie. „Wenn Eneas herausfindet, dass ich dir davon erzählte, wird er ... Paddy töten.“
    „Ich schwöre dir, ich werde nichts tun, was deinen Sohn gefährden könnte, doch nun komm, wir dürfen nicht säumen.“ Sie lösten sich voneinander, und er begleitete sie hinab in die Halle  zu den anderen.
    „Was wirst du tun?“ fragte sie.
    „Besser, du weißt nichts davon.“ Sein Ausdruck war grimmig. „Wenn wir im Söller sind“, flüsterte er, „möchte ich, dass du mich fest ins Gesicht schlägst. Nenn mich einen gefühllosen Rohling und gehe.“
    „Gehen?“
    „Ja. Geh in dein Gemach, und sperr dich darin ein.“
    „Doch ich möchte helfen.“
    „Das hast du bereits getan, zuerst weil du mich warntest, und dann dadurch, dass du mir eine Ausrede gibst, zu Hause zu bleiben, während die anderen ausreiten.“
    „Was willst du tun?“
    „Ich werde mich deinetwegen bis zum Umfallen betrinken, du launisches Weibsbild.“

12. KAPITEL
    „Eine verdammt närrische Sache“, sagte Red Will, als er und Bryce Lion die Treppe hochschleppten. „Seit nahezu sechs Jahren habe ich nicht erlebt, dass er sich eines Weibes wegen betrinkt.“
    „Ja. Und es ist dieselbe Frau, deretwegen er damals wie heute den Verstand verloren hat.“
    „Autsch. Passt auf, was ihr tut, ihr Tölpel“, zischte Lion, als seine Schulter gegen den Stein stieß.
    Bryce blieb stehen und blickte in der Düsternis des Treppenaufgangs zu ihm hinab. „Ich dachte, du seist völlig betrunken.“ „Ssch. Das solltet ihr auch denken“, flüsterte Lion. „Doch ich bin es nicht, also passt auf, wohin ihr geht.“
    Red Will runzelte die Stirn. „Was hast du vor?“
    „Das werde ich euch sagen, wenn wir oben sind. Nun hört auf zu schwatzen und beeilt euch“, sagte Lion schwer atmend.
    Die Männer nickten und eilten mit ihm die Stufen hoch. Bryce stieß mit der Schulter die Tür auf, und Red Will schloss sie mit einem Fußtritt. Schwer ließen sie Lion auf das Bett fallen.
    „Was ist los?“ wollte Bryce wissen.
    „Ssch.“ Lion setzte sich auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht. „Will, sieh nach, ob sich jemand auf dem Gang herumtreibt. Bryce, leg mir das Kettenhemd und den Helm bereit.“ Dann ging

Weitere Kostenlose Bücher