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Schottische Engel: Roman (German Edition)

Schottische Engel: Roman (German Edition)

Titel: Schottische Engel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Canetta
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schon wissen, was da so nötig ist.«
    Ein angedeutetes Lächeln lag auf ihrem Gesicht, als sie sagte: »Ist schon recht, Doktor, ich kümmere mich um alles. Und wo soll ich's hinbringen?«
    »In die Garage, und gehen Sie bitte durchs Haus, damit Sie niemand sieht.«
    Emmi nickte verständnisvoll und ging zurück in die Küche. Sie war eine praktische Frau mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Und wenn der Doktor einen Wunsch hatte, dann war es selbstverständlich, dass sie ihn erfüllte. Ohne Wenn und Aber!
    James rief seinen Freund auf dem Handy an, da konnte er sicher sein, dass niemand in der Klinik zuhörte. Mark Wallance meldete sich sofort. »He, wo steckst du, ich habe mir jetzt wirklich Sorgen gemacht. Was ist los?«
    »Du hast recht mit deiner Vermutung, Einzelheiten möchte ich am Telefon nicht nennen.«
    »Donnerwetter, wie tief steckst du drin?«
    »Tiefer geht es nicht. Bitte melde mich krank, ich brauch' ein paar Tage – und ich brauche deine Hilfe.«
    »Immer, wenn ich kann.«
    »Heute Nacht?«
    »Geht klar, ich hatte letzte Nacht Dienst, heute Abend habe ich frei. Also, wann und wo?«
    »Sobald es dunkel ist bei mir. Aber komm ohne Auto und geh gleich in die Garage, das Tor ist leicht angelehnt. Drinnen kommst du links an die Küchentür. Sie ist auch offen, aber wundere dich nicht, im Haus brennt kein Licht.«
    »Ist in Ordnung. Soll ich was mitbringen?«
    »Eventuell etwas Geld, ich werde nicht zur Bank gehen können.«
    »In Ordnung.«
    James beendete das Gespräch. Dann ging er hinauf, um nach Isabelle zu sehen. Sie war aufgestanden, hatte das Gesicht gewaschen und das Haar gekämmt und versuchte gerade, ihr Kleid anzuziehen, als James ins Schlafzimmer kam. »Halt, Isabelle, noch nicht anziehen. Ich will die Wunden kontrollieren und noch einmal versorgen.«
    »Aber es geht mir schon viel besser.« Sie starrten sich an, sie beschämt, weil sie nur ihr Höschen trug, und er, weil er wieder erkannte, wie schön sie war. Dann riss er sich zusammen. »Komm mit ins Bad, ich möchte mir deinen Rücken ansehen.« Vorsichtig entfernte er die festgeklebten Gazetücher und betupfte die jetzt trockenen Wunden mit Salbe. »Es sieht schon besser aus. In zwei, drei Tagen sind die Striemen verheilt.«
    »Wenn keine neuen hinzukommen.«
    »Wenn keine neuen hinzukommen! Hast du dir überlegt, was du tun willst? Ich muss dir allerdings sagen, dass ich befürchte, dass mein Haus bereits beobachtet wird.«
    »Es tut mir sehr leid, dass ich dich da hineingezogen habe. Aber ich wusste wirklich keinen Ausweg.«
    »Ich weiß. Und wie soll es nun weitergehen?«
    »Ich möchte zum Bahnhof. Ich möchte so weit fortfahren, wie die Züge rollen.«
    »Man könnte dich als vermisste Person suchen lassen, damit fängt man auf Bahnhöfen und Flugplätzen an.«
    »Ja, ich weiß«, erklärte sie kleinlaut. »Aber auf meinen Wagen verzichte ich schon wegen der registrierten Autonummer, irgendwie muss ich aber hier fortkommen.«
    »Und eine Anzeige kommt nach wie vor nicht für dich infrage?«
    »Nein. Ich will nur fort. So schnell und so weit wie möglich. Bitte, James, das musst du verstehen, ich habe unbeschreibliche Angst.«
    »Ich hätte eine Idee, Isabelle, aber sie ist nur für ein paar Tage geeignet, dann müssen wir etwas anderes finden.«
    »Was meinst du?«
    »Ich habe ein Ferienhaus, eine sehr kleine Holzhütte, um ehrlich zu sein, dort könntest du ein paar Tage wohnen. Ich bringe dich heute Nacht hin, und du bleibst da, bis du wieder völlig gesund bist. Dann haben wir erst einmal Zeit, nach einer anderen Lösung zu suchen.«
    Unsicher sah sie ihn an. »Ich ziehe dich immer tiefer in diese verfahrene Situation. Aber ich wäre so dankbar, wenn du mir hilfst.«
    »Du hast mich um Hilfe gebeten, und ich helfe dir, das ist doch selbstverständlich.«
    »Aber es könnte zu deinem Schaden sein.«
    »Dann muss ich damit fertig werden.«
    »Du könntest deine Stellung verlieren.«
    »Ich weiß.«
    »Oh Gott, wie schrecklich.« Sie schlug die Hände vors Gesicht und weinte.
    »Lass nur, ich bin nicht auf die Klinik angewiesen. Ich finde überall Arbeit. Und jetzt fort mit den Tränen, wir haben keine Zeit dafür. Komm mit runter, du musst etwas essen. Unten ist nur Emmi, und die weiß Bescheid. Aber geh nicht an die Fenster. Wir tun so, als sei das Haus leer.«
    »Ich müsste aber, bevor wir Edinburgh verlassen, zur Station.«
    »Zum Bahnhof, aber warum denn?«
    »Ich habe dort einen Koffer im Schließfach deponiert, bevor ich zu

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