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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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schweißgebadeter Krieger hatte einfach etwas Unwiderstehliches an sich.
    Wütend darüber, dass sie sich so leicht ablenken ließ, biss sie die Zähne zusammen und starrte funkelnd zu ihm hoch. Bei solchen Gelegenheiten wünschte sie sich wirklich, er wäre nicht so groß. Es war schwierig, einschüchternd zu wirken, wenn man den Kopf in den Nacken legen musste. »Wie ich höre, hast du dich zu einer kleinen Reise entschlossen.«
    Wenigstens hatte er so viel Anstand zusammenzuzucken. »Ach, du hast also schon davon gehört?«
    »Hast du nicht daran gedacht, es mir zu sagen?«
    Sein Lächeln wurde breiter, auf sündige Weise. Langsam musterte er sie von Kopf bis Fuß. Sein Blick verweilte auf all den warm prickelnden Stellen und kehrte dann zu ihrem Mund zurück. Sie konnte beinahe sehen, was er dachte, woran er sich erinnerte, und heiße Röte stieg ihr in die Wangen. »Warum sollte ich das tun wollen? Ich hatte viel zu viel Spaß mit deinen Überzeugungsmethoden.«
    Aus schmalen Augen funkelte sie den grinsenden Flegel an. »Du bist schamlos!«
    »Heute Nacht werde ich dir zeigen, wie schamlos ich sein kann.«
    Ihre Haut kribbelte vor Erwartung – trotz ihrer festen Absicht, sich nicht von ihm reizen zu lassen. Was eine törichte Absicht war, da er sie immer reizte. Sie straffte den Rücken. »Ich fürchte, heute Abend werde ich beschäftigt sein.«
    Sein Grinsen erstarb. »Beschäftigt?«
    »Ja.« Sie lächelte süßlich. »Ich werde für unsere Reise packen.«
    Seine Miene verhärtete sich. »Du kommst nicht mit.«
    Fest entschlossenes Grün traf auf ebenso fest entschlossenes Blau. »Und wie willst du mich daran hindern? Du kannst mir keine Befehle erteilen, Duncan Campbell.«
    Sein Blick verengte sich, und die Ader an seinem Hals begann zu zucken. »Fordere mich nicht heraus, Jeannie. Die Sache ist zu gefährlich.«
    »Sofern sie nicht die Wasserstraßen absuchen, sehe ich keinen Grund, warum das so sein sollte. Niemand wird ausgerechnet auf Islay nach dir suchen.«
    Nicht gerade begeistert von ihrem Argument wurde sein Mund schmal – denn sie hatte recht. Sie konnten direkt von Castleswene ein Boot nehmen und bei Dunyvaig, der Festung der MacDonalds, an der Ostküste von Islay an Land gehen. Sie würden nicht einmal ein Pferd besteigen müssen.
    »Ich will nicht, dass du darin verwickelt wirst«, meinte er.
    »Ich bin bereits darin verwickelt. Falls mein Vater etwas mit dem Komplott gegen dich zu tun hatte, dann zum Teil auch meinetwegen. Bei gutem Wind könnten wir in wenigen Stunden dort sein. Außerdem kannst du nicht abstreiten, dass ich dir schon einmal geholfen habe.«
    »Derselbe Trick wird nicht ein zweites Mal funktionieren. Zweifellos hat dein Freund, der Captain, seinen Irrtum bereits bemerkt.«
    Beschwörend legte sie ihm die Hand auf den Arm. »Bitte, Duncan! Das war meine Idee. Lass sie mich zu Ende führen. Ich möchte dort bei dir sein.« Tränen brannten ihr in den Augen. »Ich kann nicht tatenlos herumsitzen, warten und mir Sorgen machen.« Ihre Blicke trafen sich. »Du wolltest meine Hilfe, nun hast du sie. Weise mich nicht zurück!«
    Mit angehaltenem Atem beobachtete sie seine Miene. Er biss die Zähne zusammen. »Wenn es Schwierigkeiten gibt, dann wirst du sagen, dass ich dich entführt habe. Was bedeutet schon ein weiteres Verbrechen, wenn ich bereits wegen Hochverrats verurteilt wurde?«
    Jeannie verkniff sich ein Lächeln. Sie würde nichts dergleichen tun. Sie würde ihn bis zum letzten Atemzug verteidigen.
    Duncan atmete erst ein wenig auf, als sie sicher auf einem der birlinns seines Bruders die Küste von Knapdale hinter sich gelassen und die Meerenge erreicht hatten. Es war eine kleine Reisegruppe – um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen –, nur Duncan, seine Männer und eine Handvoll der treuesten Wachmänner der Gordons. Und Jeannie.
    Er hatte sich selbst etwas vorgemacht, wenn er geglaubt hatte, ohne sie aufbrechen zu können. Es lag nicht an der Gefahr — sie hatte recht, das Meer war vermutlich der sicherste Ort für ihn –, doch er wollte nicht, dass sie sah, wie er gefangen genommen wurde, falls irgendetwas schiefging. Aber wäre es besser, wenn sie später davon hörte? Vermutlich nicht.
    Ob es ihm nun gefiel, oder nicht, sie war an der Sache beteiligt. Jetzt konnte er sie nicht mehr zurückschicken. Nicht, wenn er nicht sicher war, wie viel Zeit ihnen noch blieb. Aus rein selbstsüchtigen Gründen hatte er sie gern in seiner Nähe. Wenn es nach ihm ginge,

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