Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
Vom Netzwerk:
bezahlen.
    »Vielleicht hättet Ihr daran denken sollen, bevor Ihr ihn verraten habt.«
    »Ich habe ihn nicht …«, sie brach ab, als sie in Elizabeths harte, unnachgiebige Augen sah, die denen ihres Bruders so glichen. Es spielte keine Rolle. Das Mädchen würde ihr nicht glauben.
    »Ich denke, Ihr solltet gehen, bevor noch jemand anders herausfindet, dass Ihr hier seid.«
    Jeannie nickte. Sie hatte keinen Grund zu bleiben.
    Kurze Zeit später ließ Jeannie Castleswene und alle Illusionen von Liebe und Glück hinter sich.
    Ich bin eine Närrin. Ich habe nichts aus den Fehlern meiner Mutter gelernt.
    Doch sie würde nicht zulassen, dass er sie zerstörte. Jetzt gab es nur noch eines, was von Bedeutung war: das Leben des Kindes, das sie unter dem Herzen trug. Den Grund, warum sie Duncan so verzweifelt hatte finden wollen. Sie würde tun, was auch immer nötig war, um ihr Kind vor dem Skandal zu schützen, den ihr eigenes ungestümes Handeln über ihnen beiden heraufbeschworen hatte.

Kapitel 10
    Zehn Jahre später, am heutigen Tag
    Sie hatte ihn tatsächlich angeschossen.
    Am liebsten hätte Duncan aufgelacht, wenn er etwas anderes als eine Grimasse hätte zustande bringen können. Der größte Krieger von Irland bis zum Festland zu Fall gebracht von einer Frau – und einer nackten noch dazu. Vermutlich lag eine gewisse Ironie darin, doch er hatte verdammt noch mal zu große Schmerzen, um sie entsprechend zu würdigen.
    Hatte er wirklich geglaubt, er könnte sie dazu überreden, ihm zu helfen? Dass sie das Unrecht wiedergutmachen würde, das sie ihm vor all den Jahren angetan hatte? Er hatte zumindest einen schmalen Hoffnungsschimmer gesehen.
    Doch diese Frau, die ihn mit Hass in den Augen anstarrte, war nicht mehr das Mädchen, das er in Erinnerung hatte. Sie hatte sich verändert. All die Lebhaftigkeit und das Temperament schienen aus ihr herausgesaugt worden zu sein und an ihre Stelle war kalte, ruhige Entschlossenheit getreten. Kühne grüne Augen, die einst vor Aufregung gefunkelt hatten, schimmerten nun so hart wie kalte Smaragde. Ein Mund, der ständig zu einem Lächeln und aufgeregtem Geplapper aufgelegt schien, war nun zu einem schmalen Strich zusammengepresst.
    Was hatte sie verändert? War das Leben so grausam zu ihr gewesen?
    Es sollte ihm gleichgültig sein – und das war es auch. Zum Teufel, vielleicht sollte er es sogar als eine passende Rache ansehen für das Leben, das sie ihm genommen hatte. Doch er stellte fest, dass er nicht mehr genug Begeisterung für die Rache aufbringen konnte, die einmal sein einziger Trost gewesen war in den langen, einsamen Nächten, wenn unerwünschte Erinnerungen ihn überkamen. Rache erwuchs aus Verbitterung, und die hatte er schon vor langer Zeit aufgegeben. Nun wollte Duncan nichts anderes mehr als die Wahrheit.
    Falls er noch lange genug leben würde, um sie zu finden. Nicht nur, dass Jeannie ihm ein Loch in den Bauch geschossen hatte, sie schien offensichtlich auch noch darauf zu brennen, ihm eine Schlinge um den Hals zu legen. Früher hätte er nicht geglaubt, dass sie zu solcher Rachsucht fähig sein könnte, doch die Entschlossenheit der Frau, die vor ihm stand, zog er nicht in Zweifel. Er war froh, dass die Pistole, die sie bei sich trug, nur mit einer einzigen Kugel geladen war, denn sonst hätte sie ihn zweifellos wie ein Sieb durchlöchert.
    Er hörte das Geräusch von Schritten, die auf sie zukamen. Seine Männer, die auf den Schuss reagierten. Mit zusammengebissenen Zähnen nahm er alle Kraft zusammen, die noch nicht aus ihm herausgeblutet war, presste die Hand direkt unter dem Rand seines Lederpanzers an den Bauch, um die Blutung zu stoppen, und kämpfte sich auf die Beine.
    Er taumelte. Einen Augenblick lang hüllte der Schmerz ihn völlig ein, und ihm wurde schwarz vor Augen. Angespannt stemmte er sich gegen den Feuersturm, der in ihm tobte, und wehrte die Bewusstlosigkeit mühsam ab.
    Sie blieb stocksteif stehen und machte keinerlei Anstalten, ihm zu helfen.
    Conall brach durch die Bäume. »Captain, wir haben einen Schuss …« Verblüfft blieb er wie angewurzelt stehen, als er Duncans Zustand bemerkte. »Was zum Teufel …?«
    Duncan deutete auf Jeannie. »Conall. Leif. Darf ich vorstellen? Lady Gordon.« Der Name stieß ihm sauer auf.
    Es folgte eine lange Pause, als seine Männer – mit Mühe – erfassten, was das bedeutete.
    Leif war es, der als Erster sprach. »Das Mädchen hat dich angeschossen?«
    »Ich fürchte, ja«, antwortete Duncan

Weitere Kostenlose Bücher