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Schottlands Wächter (German Edition)

Schottlands Wächter (German Edition)

Titel: Schottlands Wächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Gerlach
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festsaß. Welcher idiotische Fischer lässt im Dunkeln sein Netz draußen?
    „So leicht lasse ich mich nicht fangen”, zischte die Meerjungfrau und öffnete den Mund. Mehrere Reihen spitzer, scharfer Zähne blitzten Bryanna entgegen. In letzten Moment gelang es ihr, ihren Oberkörper zur Seite zu drehen, so dass die Zähne ins Leere bissen. Ein Name stieg aus Bryannas Erinnerung auf, einer jener geschenkten Namen.
    „Wir wollen dich nicht fangen, Marresea.”
    Die Meerjungfrau erstarrte. „Woher kennst du meinen Herzensnamen?”
    Bryanna entschloss sich, die Wahrheit zu sagen. Sie hatte das Gefühl, dass Marresea eine Lüge durchschaut hätte. „Ich bekam ihn von Bride geschenkt.”
    „Wie kommt Bride dazu, dir meinen Namen zu schenken?”
    Bryanna zuckte mit den Schultern und fragte: „Wieso sitzt du in diesem Netz fest? Mit deinen Zähnen sollte es doch ein Leichtes sein, dich frei zu beißen.”
    Marresea lachte in einer Tonlage, die Bryanna in den Ohren schmerzte. „Glaubst du, dass hätte ich nicht versucht? Diese feigen Luftatmer haben die Fasern mit kaltem Eisen verstärkt. Sieh her …” Sie streckte Bryanna die Arme entgegen. Auf der fahlen Haut zeigten rote Striemen das regelmäßige Muster des Netzes. Es wirkte wie eingebrannt. Bryannas Herz zog sich aus Mitleid zusammen.
    „Das tut sicherlich furchtbar weh. Warte, ich befreie uns.” Sie kramte in ihrer Tasche, bis sie das kleine Messer fand, mit dem sie die Schlange getötet hatte. Sie staunte, wie leicht sich damit die Fäden zerschneiden ließen.
    Ein Ruck ging durch das Netz. Langsam wurde es nach oben gezogen.
    „Die Luftatmer!” Marreseas Augen waren voller Panik. In diesem Augenblick griff Kaylee die Meerjungfrau an.
    „Das wirst du mir büßen! Du hättest mich fast umgebracht.” Mit beiden Händen packte sie das volle, grünlich-blonde Haar und zog mit aller Kraft. Marresea kreischte. Instinktiv hielt sich Bryanna die Ohren zu. Dabei entglitt ihr das Messer und trudelte zwischen den Maschen des Netzes hindurch dem Meeresboden entgegen.
    Bryanna fluchte. Mit beiden Händen packte sie die Fäden neben dem Loch im Netz und zerrte daran. Es war nicht einfach, das Loch zu vergrößern, während das Netz langsam aber sicher der Oberfläche entgegen gezogen wurde. Auch der Kampf zwischen Kaylee und Marresea machte sie Sache nicht leichter. Das Netz zog sich immer weiter zusammen, so dass die beiden immer weniger Patz zum Kämpfen hatten.
    Gerade, als das Loch groß genug war, begann Marresea wieder zu schreien. Diesmal klang es jedoch nach Schmerz, nicht nach Wut. Wahrscheinlich hat sie wieder das Netz berührt , dachte Bryanna. Sie drehte sich zu den beiden Kämpfenden um und zeigte auf das Loch.
    „Los, raus hier”, rief sie.
    Die Meerjungfrau katapultierte sich mit ihrer Schwanzflosse vorwärts. Im selben Augenblick wurde ihr Kopf zurückgerissen. Der Körper wurde vom eigenen Schwung weiter getragen und prallte mit großer Wucht gegen das Netz. Marreseas Schrei riss abrupt ab. Die Meerjungfrau verlor das Bewusstsein.
    „Los, Kaylee, hilf mir. Sie muss hier schnellstens raus.”
    „Ich kann nicht. Sie hat meine Haare an das Netz geknotet und ich kriege sie nicht ab”, rief Kaylee. Bryanna schwamm zu ihr rüber. Ein besorgter Blick nach oben zeigte ihr, dass sie nicht mehr viel Zeit hatten. Die Oberfläche war näher, als ihr lieb war. So schnell es ging holte sie die goldene Schere aus ihrer Tasche und schnitt Kaylee frei. Dabei entdeckte sie, dass sich auch Marreseas Haare im Netz verfangen hatten. Mit ihrer Schere löste sie das Problem.
    „Du ziehst, ich schiebe”, befahl sie. Gehorsam packte Kaylee Marreseas Schwanzende, schob sich durch das Loch und zog die Bewusstlose hinter sich her. Bryanna schob von der anderen Seite und versuchte, den Körper so gut es ging von den Fasern des Netzes fern zu halten. Schließlich glitt Marresea ins Freie. Bryanna drehte sich noch einmal um und griff erneut nach ihrer Schere. Sie schnitt sich von den beiden, im Netz verbliebenen Haarbüscheln je eine Strähne ab und verstaute sie zusammen mit der Schere in ihrer Tasche. So, das sind Nummer zwei und drei .
    Das Loch im Netz war nun wenige Meter unter der Oberfläche. Bryanna konnte verschwommen die Gesichter der Fischer sehen, die aufgeregt aufs Wasser zeigten. Sie schlüpfte ins Freie, kurz bevor die Männer das Netz ganz heraufgeholt hatten. Erleichtert ließ sie sich tiefer sinken.
    Wenig später schwamm sie neben Kaylee, die immer noch

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