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Schrei in der Nacht

Schrei in der Nacht

Titel: Schrei in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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ihm.
»Sie haben wirklich einen Sturm entfesselt.«
      »Armer Phil«, seufzte Fallon. »Er wird nicht gut dabei wegkommen.«
      Anne nickte. »Irgendein Reporter hat schon
herausgefunden, daß Sie beide zusammen auf der Universität
waren!« Sie ergriff einen Löffel und fuhr energisch fort:
»So, Schluß jetzt mit der Unterhaltung und den Mund
aufgemacht! Sie brauchen etwas Handfestes in den Magen.« Er
öffnete gehorsam den Mund, und sie begann, ihn wie ein Kind
löffelweise zu füttern.
      Murphys Begeisterung war noch immer nicht
abgekühlt. »Das war ein großartiges Ding, das Sie
gestern morgen gedreht haben, Mr. Fallon! Wie Sie da den Inspektor
Stuart gerettet haben!« Doch dann erstarb das Lächeln
plötzlich auf seinem Gesicht, und düster setzte er hinzu:
»Aber dieser Rogan ist ein Lump. Je eher sie ihn haben, desto
besser!«
      Fallon schluckte einen Bissen hinunter und hob dann
seine Hand. »Willst du damit sagen, daß er immer noch auf
freiem Fuß ist?« fragte er ungläubig.
      Murphy nickte. »Er ist ziemlich gerissen, das kann man nicht abstreiten.«
      Fallon ließ sich in die Kissen zurücksinken
und sagte nachdenklich: »Ich begreife nicht, wie er aus der Stadt
hinausgelangen konnte.«
      »Vielleicht hat er ein anderes Versteck in
Castlemore gefunden«, warf Anne ein. »Wahrscheinlich
befindet er sich immer noch hier in der Stadt, ebenso wie Sie!«
    Kopfschüttelnd widersprach Fallon:
»Nein, das glaube ich nicht. Er haßt mich, und wenn er
jemand gekannt hätte, zu dem er hätte gehen können,
wäre er gestern morgen nicht zurückgekommen, nachdem er die
Bombe unter Stuarts Wagen angebracht hatte. Aber er kam zurück,
und das aus einem einzigen Grunde: Er hatte niemand anders, zu dem er
gehen konnte!«
      »Kommen Sie, nehmen Sie noch dies«,
drängte Anne und hielt ihm wieder einen Löffel Essen hin.
Gehorsam öffnete er den Mund.
    »Das tat gut«, stöhnte er, als er schließlich fertig war.
      Sie lächelte und wischte ihm den Mund mit einer
Serviette ab. »Nun trinken Sie noch Ihre Milch wie ein guter
Junge, nicht wahr?« befahl sie.
      Er verzog das Gesicht. »Nein, bitte nicht Milch.
Die hasse ich. Offen gesagt wäre mir ein vernünftiger Tropfen
jetzt das liebste.«
      »Das wäre das Schlimmste, was Sie zu sich
nehmen könnten«, antwortete sie und reichte ihm unerbittlich
ein Glas warmer Milch vom Tablett herunter.
      Mit einer Grimasse stöhnte Fallon: »Na
schön, aber ich will selbst trinken, bitte! Ich bin noch nicht
völlig am Ende, wissen Sie.«
      Während er die Milch schlürfte, meinte
Murphy: »Also, Mr. Fallon, ich werde Sie jetzt verlassen. Sie
müssen noch viel Schlaf haben.«
      Fallon zeigte durch eine Geste seinen Widerspruch.
»Unsinn, Schlaf! Ich will aufstehen, wenn ich dies hier
ausgetrunken habe. Es ist doch nur eine Fleischwunde, wie mir der
Doktor sagte, und ich muß mir dringend unsere nächste
Maßnahme überlegen.«
    Anne lächelte und schüttelte
entschlossen den Kopf. »Sie werden nirgendwohin gehen. Letzte
Nacht haben Sie sich fast selbst unter die Erde gebracht. Wie Sie ohne
Lungenentzündung davongekommen sind, ist mir ohnehin ein
Rätsel.«
      Schmunzelnd entgegnete er: »Wenn ich dort im
Krankenhaus geblieben wäre, hätte ich mich in einer weit
schlimmeren Lage befunden!« Murphy blieb an der Tür stehen
und starrte fragend auf Fallon. Auch Anne forschte beunruhigt:
»Was meinen Sie damit?«
      Fallon zuckte die Schultern. »Ich werde wegen
Beihilfe zum Mord angeklagt.« Anne stieß hörbar die
Luft aus, und Fallon wandte den Kopf und sagte zu Murphy: »Du
natürlich auch. Es tut mir leid für dich, mein Junge!«
      Ein kurzes Schweigen stand im Raum, dann lachte Murphy
gezwungen auf. »Ich glaube, daß wir uns in Zukunft
bemühen werden, bessere Gesellschaft zu finden, nicht wahr, Mr.
Fallon?« Er drehte sich um, zögerte aber noch einmal in der
halb geöffneten Tür und fragte stockend: »Würden
wir gehenkt, Mr. Fallon, wenn man uns schnappt?«
      Fallon starrte in sein leeres Glas und stellte es dann
bedächtig auf das Tablett zurück. »Sehr
wahrscheinlich«, sagte er kurz.
      Aus dem Mund des Burschen klang ein unterdrücktes
Stöhnen, und seine Schultern sanken herab. So blieb er einige
Augenblicke lang stehen, doch dann raffte er sich zusammen und sagte
mit krampfhafter Fröhlichkeit: »Dann müssen wir also
verdammt aufpassen, daß sie uns nicht erwischen, nicht wahr, Mr.
Fallon?«
      Nickend gab Fallon

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