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Schrei in der Nacht

Titel: Schrei in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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alles schon viel besser aus, Jenny. Mechanisch setzte sie den Kessel auf.
    Was hast du heute gegessen, Jenny? Es rächt sich auf die Dauer, wenn man nicht regelmäßig ißt.
    Sie ging zum Kühlschrank, holte Schinken, Salat und eine Tomate heraus, um sich ein Sandwich zu machen.

    Wie eine von meinen schnellen Mittagspausen in New York, dachte sie und mußte unwillkürlich lächeln.
    Während sie aß, versuchte sie sich vorzustellen, daß sie Nana von der letzten Nacht erzählte. »Clyde sagt, er hat mich gesehen, aber meine Füße waren nicht naß.
    Könnte es Caroline gewesen sein?«
    Sie hörte förmlich, was Nana geantwortet hätte: Es gibt keine Gespenster, Jen. Tote kommen nicht zurück.
    Wie ist das Medaillon dann auf den Speicher gekommen?
    Finde es heraus!
    Das Telefonbuch lag in dem Fach unter dem Wandtelefon. Jenny ging mit dem Sandwich in der Hand hin und nahm es heraus. Sie blätterte im Branchenteil zu SCHMUCK, AN- UND VERKAUF. Der Juwelier, dem sie das Medaillon verkauft hatte: Sie hatte mit Filzstift einen Kreis um seine Anzeige gemacht.
    Sie wählte die Nummer und verlangte den Geschäftsführer. Hastig erklärte sie: »Ich bin Mrs.
    Krueger. Ich habe Ihnen letzte Woche ein altes Medaillon mit einem Diamanten verkauft. Ich würde es gern zurückkaufen.«
    »Mrs. Krueger, ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich in dieser Sache nicht weiter behelligten. Wissen Sie denn nicht, daß Ihr Mann gekommen ist und mir gesagt hat, Sie hätten kein Recht gehabt, ein altes Familienschmuckstück zu verkaufen? Ich habe es ihm für den Preis gegeben, den ich Ihnen bezahlt hatte.«
    »Mein Mann!«
    »Ja, er kam keine zwanzig Minuten, nachdem Sie den Laden verlassen hatten.« Es klickte, und die Leitung war tot.
    Jenny starrte auf die Sprechmuschel. Erich hatte sie in Verdacht gehabt. Er war ihr an jenem Nachmittag gefolgt, wahrscheinlich mit einem der Fahrzeuge von der Farm. Aber wie war das Medaillon auf den Speicher gekommen?
    Sie ging zum Sekretär und holte einen Block liniertes Papier heraus. Vor einer Stunde hatte sie das Geständnis schreiben wollen, das Erich verlangt hatte. Jetzt gab es etwas anderes, was sie schwarz auf weiß sehen wollte.
    Sie setzte sich an den Küchentisch. In die erste Zeile schrieb sie: Es gibt keine Gespenster. In die zweite: Ich kann gestern nacht nicht draußen gewesen sein. Noch etwas, dachte sie. In die nächste Zeile schrieb sie in Großbuchstaben: ICH BIN NICHT GEWALTTÄTIG.
    Beginn mit dem Anfang, dachte sie. Schreib alles auf.
    Die ganzen Schwierigkeiten haben nach Kevins erstem Anruf begonnen…
    Clyde ließ sich nicht beim Haus blicken. Am dritten Tag ging sie wieder ins Büro. Es war der zehnte Februar.
    Clyde telefonierte gerade mit einem Viehhändler. Sie setzte sich hin und beobachtete ihn. Wenn Erich da war, blieb Clyde gewöhnlich im Hintergrund und wurde beinahe ein Stück Inventar.
    Wenn Erich fort war, bekam seine Stimme plötzlich eine gewisse Autorität. Sie hörte zu, wie er den Verkauf eines zweijährigen Bullen für über hunderttausend Dollar perfekt machte.
    Als er aufgelegt hatte, sah er sie mißtrauisch an. Offensichtlich war ihm ihr letztes Gespräch noch frisch im Gedächtnis.
    »Clyde, müssen Sie sich nicht mit Erich absprechen, wenn Sie einen Bullen für einen solchen Betrag verkaufen?«

    »Mrs. Krueger, wenn Erich da ist, kümmert er sich um das Geschäftliche, aber auch nur manchmal. In Wirklichkeit hat er sich nie sehr für die Farm oder das Kalkwerk interessiert.«
    »Ich verstehe. Übrigens, ich habe lange nachgedacht.
    Sagen Sie mir bitte, wo Rooney Mittwoch abend war, als Sie dachten, Sie hätten Caroline gesehen.«
    »Warum wollen Sie wissen, wo Rooney war?«
    »Einfach so. Ich habe im Krankenhaus angerufen und mit Dr. Philstrom gesprochen. Das ist der Psychiater, der ein paarmal mit mir geredet hat.«
    »Ich weiß, wer er ist. Er ist Rooneys Arzt.«
    »Ja. Sie haben mir nicht gesagt, daß Rooney für Mittwoch nacht einen Beurlaubungsschein hatte.«
    »Sie war Mittwoch nacht im Krankenhaus.«
    »Nein, das war sie nicht. Sie war bei Maude Ekers und hat dort geschlafen. Maude hatte Geburtstag. Und sie wollten zu einer Rinderauktion und hatten mit Maude abgesprochen, daß sie Rooney abholt. Rooney glaubte, Sie wären in St. Cloud.«
    »Ich war in St. Cloud. Ich bin gegen Mitternacht nach Haus gekommen. Ich hatte vergessen, daß Rooney bei Maude war.«
    »Clyde, ist es nicht möglich, daß Rooney das Haus nachts heimlich verlassen hat und auf

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