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Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
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Katrine. Jens suchte im Polizeiarchiv nach ihr. Sie war nicht vermerkt.
    Im Internet stieß Katrine auf das Facebookprofil von Ditte. Sie druckte ein Bild aus und hängte es auf die gleiche Seite wie die beiden Unbekannten, die das Bordell überfallen hatten.
    »Weißt du, wie sie den da finden wollen?«, fragte sie und zeigte auf das Bild des jüngeren der beiden Männer. »Sie stellen eine Reihe von Fotos zusammen, die diesen Mann zeigen könnten, und legen sie Ditte zur Ansicht vor.«
    Katrine nahm das Foto genau unter die Lupe.
    »Vielleicht waren die es und sind zurückgekommen?«
    »Schon möglich«, sagte Jens. »Rein theoretisch könnte es ein Racheakt gewesen sein. Wollen wir hoffen, dass Ditte ihn identifizieren kann.«
    Katrine fuhr damit fort, ein visuelles Gerüst des Falls zu erstellen. Sie isolierte einen Kartenausschnitt der Stadt, der vom Israels Plads über den Bispeengbogen bis hin zum Mariensdalsvej reichte, und druckte ihn auf A3-Papier aus. Dann heftete sie die Karte an die Tafel und steckte kleine rote Stecknadeln an die entsprechenden Adressen.
    Jens suchte Bilder vom Tatort heraus, erst solche, die den Standort des ausgebrannten Wagens zeigten, danach ein Foto, auf dem man sah, wie die Tote im Auto gesessen hatte, und schließlich eine Nahaufnahme der verkohlten Beifahrerin. Er druckte auch Fotos der Wohnung, vom
Salon S
und vom Geld im Bankschließfach aus.
    Schließlich setzten sie sich und betrachteten die Tafel.
    »Maximales Risiko, von Anfang bis Ende. Mordmethode, Tatort und Opfer sind kaum noch zu toppen.«
    Die Staatsanwältin kam herein und begrüßte sie.
    »Ich rufe Torsten an und bitte ihn zu kommen«, sagte Jens.
    Katrine musterte Merete Toksvig, eine schlanke Frau Ende vierzig mit schmaler Designerbrille, hellem Frühlingskostüm und weißer Bluse, die einen frischen Duft mit in den Raum brachte. Katrine fühlte sich plötzlich recht unwohl in ihrer Jeans und ihrer nicht mehr ganz frischen Bluse. Merete Toksvig studierte die Tafel, sah sich das Foto der Toten genauer an und drehte sich dann resolut um.
    »Also, was haben Sie?«
    »Torsten ist unterwegs«, sagte Jens. »Ich kann aber schon einmal mit etwas anfangen, das er bereits weiß.« Sie setzten sich an den Konferenztisch, und Jens informierte sie über den Ablauf der Geschehnisse.
    »Wir haben also keine konkreten Beweise gegen Asger Dahl?«, fragte Merete Toksvig, als Jens zum Ende gekommen war.
    »Nein, bis jetzt sind das alles nur Indizien. Und er hat kein Alibi. Er leugnet, in dem Bordell gewesen zu sein, und leider ist sein Gesicht auf den Bildern der Überwachungskamera nicht zu erkennen. Wir hoffen aber, dass die Kriminaltechnik mit ihrer Erkennungs-Software zaubert und nachweist, dass er es ist. Schauen Sie sich das mal an«, sagte Jens, ging zu einem Bildschirm und drehte ihn in ihre Richtung. Dann spielte er die beiden Filmsequenzen ab, in denen der Mann, der Asger Dahl ähnelte, ins Bordell kam und wieder ging. »Er ist es, da gibt es eigentlich keinen Zweifel«, sagte er.
    »Was meinen Sie, Sie haben ihn doch auch gesehen?«, fragte Merete Katrine.
    »Auch ich bin mir ziemlich sicher, dass die Bilder Asger Dahl zeigen«, sagte Katrine. »Die Größe, die Körpersprache, einfach alles.«
    »Und von den anderen Frauen im Bordell hat ihn keine gesehen?«
    »Nein, Maja Jensen hat ihn selbst reingelassen.«
    »Hm«, sagte Merete und sah Jens über ihre Brille hinweg an. »Und das Motiv?«
    »Das Motiv ist unklar«, sagte Jens. »Da müssen wir noch weiter graben.«
    »Und der Überfall auf das Bordell?«, fragte Merete.
    »Das verfolgen wir natürlich auch. Wir hoffen, dass das Opfer, also die junge Prostituierte, den Überfall anzeigt.«
    Torsten Bistrup gesellte sich zu ihnen. Er warf einen kurzen Blick auf die Tafel und ließ sich mit einem Seufzen am Tisch nieder. Hoffentlich hat er sich wenigstens dann im Griff, wenn die Staatsanwältin da ist, dachte Katrine.
    »Haben Sie seine Frau vernommen?«
    »Ja, sie ist heute befragt worden«, sagte Bistrup. »Sie sagt, dass er es nicht ist.«
    »Hat sie beide Filme gesehen?«
    »Ja.«
    »Haben Sie sie gefragt, ob sie weiß, dass er zu Prostituierten geht?«
    »Ja, und sie behauptet, das sei vollkommen abwegig. Anscheinend unterstützt er die Kriminalisierung von Freiern, wie es unter andrem auch in Schweden gehandhabt wird.«
    »Interessant«, sagte Merete Toksvig.
    »Ja, aber das schützt bekanntermaßen nicht vor Scheinheiligkeit«, meldete sich Torsten zu Wort.

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