Schrei vor Glück: Zalando oder shoppen gehen war gestern (German Edition)
werden hierzulande noch immer klassisch gedruckte Bücher Online bestellt. In den USA verschickt Amazon schon fast die Hälfte der Bücher elektronisch, also papierlos. In Deutschland dagegen führen die E-Books, trotz immer besserer E-Reader, noch immer ein Schattendasein, sollen aber aufholen. Neben den kleinen Buchhandlungen leiden vor allem die beiden Marktführer Weltbild und Thalia unter der Online-Konkurrenz. Die fällige Restrukturierung der Douglas-Tochter Thalia wurde bereits angesprochen.
Elektronik/Musik: Die zweite klassische Amazon-Sparte neben den Büchern – die Elektronik – verzeichnete 2012 Deutschland einen Onlineumsatz von 8,5 Milliarden Euro – 2007 waren es gerade 3,3 Milliarden gewesen. Damit wurden 17 Prozent des Handels mit Computern, Unterhaltungselektronik, Musik, Filmen oder Fotoprodukten Online erzielt. Wegen der kurzen Produktzyklen und der exzellenten Vergleichbarkeit der Ware eignet sich diese Sparte besonders gut für den Onlinehandel. Erst sehr spät ist Europas Marktführer MediaSaturn in dieses Onlinegeschäft eingestiegen. Klassische Katalogversender haben hier bei großen Elektrogeräten einen bedeutenden Marktanteil. Die Kölner Rewe-Gruppe muss der Konzentration am Markt Tribut zollen: Sie sucht einen Käufer für ihre Kette Pro Markt.
Fast jeder fünfte Umsatz-Euro dieser Sparte stammt aus dem Verkauf von »Ton- und Bildträgern«. Dabei besitzt Apple mit dem iPod nicht nur den bekanntesten Markennamen bei MP3-Playern, sondern mit dem iTunes-Store auch bei den virtuellen Plattenläden. Klassische CD-Läden gibt es wegen der Massen-Downloads inzwischen immer weniger. Doch auch die Download-Anbieter haben Konkurrenz bekommen: Immer öfter laden sich die Kunden das Musikstück nicht mehr auf ihre Festplatte, sondern sie kaufen lediglich das Recht, die Musik für eine vorher festgelegte Zeit nutzen, also hören zu können. Bei diesem »Streaming« kann man ein riesiges Titelangebot wann immer man will und so oft man möchte hören, kann es aber nicht speichern. Der Kunde bezahlt also nicht mehr für das Besitzen, sondern nur noch für das zeitlich begrenzte Nutzen der Musik.
Einrichten/Möbel: Einer der stärksten aktuellen Trends im Onlinehandel sind Möbel. 2,8 Milliarden Euro gaben die Deutschen 2012 fürs Einrichten Online aus, fast dreimal so viel wie noch 2007. Rund sieben Prozent des Branchenumsatzes findet im Netz statt, Tendenz stark steigend. In den vergangenen Jahren sind viele neue Firmen in den Online-Möbel-Handel gestartet. Europas Marktführer Ikea indes arbeitet noch immer an einer überzeugenden Online-Strategie. Wenn sie irgendwann live gehen sollte, gut ist und vor allem ohne die bisher hohe Zustellgebühr auskommt, erwarten Experten einen noch rasanteren Anstieg der Online-Umsätze. Die klassischen Versender haben bisher recht erfolgreich einen großen Teil ihrer Katalog-Umsätze ins Internet verlagern können. Butlers, bisher eher für Wohnaccessoires bekannt, verkauft jetzt verstärkt auch Groß-Möbel und will sich neben Marktführer home24 profilieren. Neben dem Internetangebot gibt es einen Katalog und vor allem die Filialen als Showrooms für ausgewählte Stücke.
Heimwerker/Garten: Rund 1,3 Milliarden Euro setzten die Verbraucher 2012 fürs Heimwerkern und Gärtnern im Netz um – das sind lediglich drei Prozent des Spartenvolumens. Werkzeuge oder Gartengeräte lassen sich gut im Netz verkaufen, typische Heimwerker-Materialien wie Haustüren, Geländer oder andere Teile, die individuell passen müssen, jedoch weniger. Beliebt ist inzwischen die Online-Vorbestellung von Waren, die der Kunde dann im Baumarkt seiner Wahl abholt.
Spielwaren: Mehr als 1,5 Milliarden Euro Umsatz erzielen Spielwaren Online. Dass es mehr ist als mit Heimwerker- und Gartenmarken ist gar nicht verwunderlich: Schließlich sind die meisten Eltern in einem Alter, mit dem sie noch als Digital Natives eingestuft werden können. Für diese Generation ist es bereits ganz selbstverständlich, Online einzukaufen. Zudem hört man von Spielwarenverkäufern in stationären Geschäften, dass die Kunden gerne auf den Online-Kanal ausweichen – um sich das Dauer-Quengeln der Kinder im Spielwarenladen zu ersparen.
Medikamente: Medikamente zur Selbstbehandlung kommen ebenfalls bereits auf einen Online-Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. Hier greifen vor allem die reinen Internet-Apotheken Umsatz ab. Die Sparte dürfte künftig zu den Wachstumsfeldern des Onlinehandels gehören: Die
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