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Schreien staerkt die Lungen

Schreien staerkt die Lungen

Titel: Schreien staerkt die Lungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Beck
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schreit, hat es IRGENDEIN BEDÜRFNIS . Was auch immer es braucht, Schreienlassen ist zunächst keine Lösung. Wenn Sie aber nicht herausfinden, was hinter dem Schreien steckt, dann sollten Sie Ihr Baby zumindest nicht beim Schreien allein lassen. Irgendwann wird es sich beruhigen, wenn es nur die – möglichst ruhige – Nähe von Mama oder Papa spürt. Ein paar »Trostschlucke« Milch können helfen, auch wenn der Hunger nicht so groß ist. Da ist einfach am meisten Nähe zu spüren. Keine Angst, Sie verwöhnen Ihr kleines Baby dadurch nicht.
    Jedes Kind schreit. Das eine oft, das andere selten. Manchmal lässt sich die Ursache einfach nicht erspüren. Eine »schreifreie« Babyzeit anzustreben wäre ein viel zu hoher elterlicher Anspruch, der selbst zu einer großen Belastung werden kann. Für sogenannte Schreibabys, die übermäßig häufig und lange schreien, gibt es verschiedene Definitionen. Entscheidend ist, wie belastet Sie sich als Eltern fühlen – aber: Mit dem Problem sind Sie nicht allein! Das Kind einmal dem Kinderarzt vorzustellen, bevor man die Vielzahl unterschiedlicher Tipps aus dem Bekanntenkreis befolgt, ist sehr sinnvoll. In einigen Städten gibt es auch eine SCHREIBABY-AMBULANZ (siehe Adresse > ). Diese Ambulanzen versuchen, durch konkrete Verhaltenstipps Ruhe und Rhythmus in das Leben der Babys und ihrer Eltern zu bringen.
    Als meine älteren Töchter fragten, warum ihr Schwesterchen schon wieder schreie, erwiderte ich einigermaßen erschöpft: »Weil sie ein Baby ist.« Diese Erklärung wurde von den Kindern sofort akzeptiert. Obwohl erst sechs und zwei Jahre alt, hatten sie in ihren Köpfen schon abgespeichert, dass »Babys« und »Schreien« zusammengehören. In der Folge entwickelte sich aus dem Satz ein tröstlicher Familienspruch, der uns half, mit Augenzwinkern so manche Krisensituation zu meistern: »… weil sie ein Baby ist.«
    44 Babys brauchen Schnuller
    Nach dem Gemeindefest wird zusammengepackt, die Kinder sind alle etwas reizüberflutet – und ein kleiner Säugling brüllt wie am Spieß. »Nucki, schnell!«, ruft die junge Mutter in Panik. Der Vater kramt hektisch in den Taschen nach dem Schnuller, den beide dann in das schreiende Mündchen zu stecken versuchen – immer wieder.
    Ein Schnuller ist oft schnell bei der Hand, um ein schreiendes Kind zu beruhigen oder zu »trösten«. Ich möchte Ihnen aber empfehlen, es erst einmal ohne Schnuller zu versuchen, denn sehr oft kommen Familien so gut klar. Ein Zaubermittel gegen kindliche Tränen und elterlichen Stress ist der Schnuller nämlich nicht. Er kann ein Kind sogar BEIM SPRECHENLERNEN BEHINDERN : Die ovale Lücke zwischen den Schneidezähnen, eine häufige Folge des Dauerschnullerns, kann dazu führen, dass die Zunge (manchmal ständig) zwischen die Zähne rutscht. Sogar Logopädie kann dann notwendig sein.
    Kinder mit einem besonders starken Saugbedürfnis lassen sich mit dem Schnuller als »Ersatzbefriedigung« bis zur nächsten Mahlzeit durchaus etwas hinhalten. Sie können dann pausenlos saugen und nuckeln. Manchmal schläft ein Baby darüber noch mal ein, und die frischgebackenen Eltern haben das Aha-Erlebnis, dass ihr Kind doch nicht alle zwei Stunden trinken muss … So ging es auch uns bei unserer ersten Tochter. Insofern war der Schnuller auch hilfreich, weil er uns diese Erfahrung ermöglicht hat.
    Aber: Wenn ein Baby schreit, schreit es sicher zunächst nicht nach dem Schnuller. Somit lenken wir es nur ab und geben ihm ein »Beruhigungsmittel«, indem wir ihm den Schnuller in den Mund stecken. Das kann bei den Eltern zu einem Reflex werden, sodass sie gar nicht mehr über das tatsächliche Bedürfnis ihres schreienden Kindes nachdenken. Eltern werden dann ebenso ABHÄNGIG VOM SCHNULLER wie ihr Kind. Außerdem ist ein Kind selbst beim Dauernuckeln am Schnuller, auch tagsüber, keineswegs immer entspannt. Es spuckt dann zum Beispiel knatschend seinen Schnuller aus, will ihn wiederhaben, spuckt ihn wieder aus – ein beliebtes Spiel, das an den elterlichen Nerven zerrt.
    Auch als Einschlafhilfe ist der Schnuller nur zeitweise und bedingt einsatzfähig: Irgendwann »braucht« das Kind ihn dann immer, weil es sich daran gewöhnt hat. FÄLLT ER IHM MAL AUS DEM MUND, müssen Mama oder Papa ihn wieder hineinstecken, auch mehrmals pro Nacht. Als wir das bei unserem ersten Baby erlebten, haben wir uns vorgenommen, beim zweiten den Schnuller von vornherein wegzulassen. Besonders problematisch wird eine solche

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