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Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Titel: Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Kreutzer
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ist."
    "Es gibt kein gesundes Essen oder Trinken. Wenn der Mensch gesund ist, kann er nicht gesünder werden. Und wenn er krank ist, macht ihn das beste Essen nicht wieder gesund." Carola Steglitz' Blick war leicht provokant, aber überaus fest.
    Tacke erkannte, dass seine oberflächliche Masche bei ihr nicht zog und wurde offiziell. "Woran arbeiten Sie zurzeit?"
    "Seit wann verfolgen Sie so eingehend die Aufgaben Ihrer Mitarbeiter?"
    "Das habe ich Sie nicht gefragt!", sagte er gereizt.
    "Das habe ich wohl verstanden. Aber ich kann Ihnen Ihre Frage gern beantworten: Zum einen arbeite ich an einer Maßnahme zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Lackiererei der Waggonbetriebe." Sie machte eine Pause, und beide Augenpaare ließen nicht voneinander los.
    "Weiter!", bestimmte er.
    "Zum anderen bearbeite ich einen Fall, der mir von Herrn Doktor Lasky übertragen wurde." Carola Steglitz überlegte, wie sie es formulieren sollte. "Es handelt sich um eine Verkettung akuter Lebensmittelvergiftungen, wie es scheint."
    "Welcher Art?", fragte Tacke.
    Sie nahm all ihren Mut zusammen und dachte, jetzt ist es soweit! Die Konfrontation war nun unvermeidlich: "Ich würde sagen, die Yusho-Krankheit. Kennen Sie Yusho?"
    "Natürlich kenne ich Yusho." Tackes Miene wurde ärgerlich.
    "Ach ja, gab es da nicht bereits einen Fall vor ungefähr zwanzig Jahren?"
    "Nein!" Tacke schlug mit vehementer Gewalt die Faust seiner linken Hand auf den Tisch, während seine rechte den Bleistift zerbrach, den er gehalten hatte und sprang von seinem Sessel auf. Wie ein angeschossener Keiler stand er vor seiner Kollegin und schob den Unterkiefer vor. Carola sprang auf und wich einen Schritt zurück.
    "Wieso regen Sie sich so auf?", fragte sie spöttisch.
    "Weil das schon wieder aufkeimt, diese Verleumdung von damals."
    "Verleumdung? Was denn für eine Verleumdung?"
    "Ich untersage Ihnen hiermit, irgendwelche Beziehungen zwischen früheren Fällen und heutigen zu sehen! Ist das klar?", schrie er.
    "Nein, wie kann so ein Verbot klar sein? Ich bin Medizinerin und keine gedankenlose Tonne Fleisch, die auf Knopfdruck gehorcht und abzuschalten wäre."
    "Hören Sie, wenn Sie meine Anordnungen nicht befolgen wollen, müssen Sie mit einem Verweis rechnen", sagte Tacke ruppig.
    "Tun Sie, was Sie nicht lassen können! Mich werden Sie nicht einschüchtern. Denken Sie daran, die Arbeitsgerichte sind heute weiter als vor zwanzig Jahren. Den Kollegen Vennmeier haben Sie ja gefeuert, mich werden Sie nicht so schnell los."
    "Ich werde Ihnen zeigen, wer den längeren Arm hat!"
    "Sie sollten mir nicht drohen und sich so aufblasen. Das ist schlecht für Ihren Blutdruck. Sie sollten ihn gelegentlich messen!" Carola sah auf ihre Armbanduhr. "So, ich habe nun zu arbeiten."
    Sie drehte sich um und wollte zur Tür. Tacke eilte ihr hinterher und hielt sie am Arm fest. "Dieser Fall ist Laskys Arbeit. Wenn er zurück ist, werde ich mit ihm darüber reden! Ist das klar?"
    Mit aller Kraft und voller Abscheu riss sie sich los und schrie: "Fassen Sie mich nie wieder an, nie wieder! Sie verfolgen mich seit Jahren, jetzt reicht es mir! Wenn Sie mich aufhalten wollen, dann versuchen Sie zu kämpfen. Aber Sie sind fertig! Wir haben Beweise, die ausreichen dürften, Ihnen diesen Posten, auf dem Sie mit Ihrem Hinterteil wie eine Glucke sitzen, wegzunehmen. Ich gebe nicht auf, bis wir alle Sie los sind. Und was Lasky angeht, Lasky kommt nicht wieder zurück!"
    "Wieso nicht?"
    "Sie und alle anderen, die vor zwanzig Jahren das Schweigen befohlen haben, Sie alle haben ihn auf dem Gewissen! Lasky ist tot!"
    "Tot sagen Sie?" Tacke sah aus, als würde er ihren letzten Satz als dummen Witz abtun.
    "Ja, er wurde erschossen!"
    Sie drehte sich um und schlug die Tür mit aller Kraft hinter sich zu.
    *
    Schröder zitterte am ganzen Körper. Er saß auf einem einfachen Hocker in einer Kabine der österreichischen Post und stützte seinen Ellbogen auf eine Holzplatte. Das Klingelzeichen ließ ihn warten. Endlich hob jemand ab und meldete sich:
    "Pronto."
    "Capitano? Hier ist Reinhard Schröder. Mein Partner hat mir von Ihrem Telegramm erzählt und mir Ihre Nummer gegeben."
    "Ah, Signore. Guten Tag. Es ist gut, dass Sie anrufen."
    "Wie geht es Maria und Ricardo?"
    "Maria ist von Ihrem Mann Paolo zusammengeschlagen worden. Es geht ihr aber schon besser. Ricardo und ich sind zufällig dazugekommen und wollten einschreiten. Da hat Paolo ein Messer gezückt und es Ricardo in den Bauch gerammt. Aber er ist

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